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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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Kyonda auf und eilte zu ihrem Kollegen. Turleon hatte die Augen weit aufgerissen und atmete stoßweise. Kyonda legte ihre Hände an seine Wangen und versuchte, ihn zu beruhigen. »Was ist mir dir, Turleon?« Sie war nahe daran, in Tränen auszubrechen.
    »Schließen …« Turleons telepathische Stimme war kaum mehr als ein Ächzen. Seine Beine und Arme zuckten, als ob ein Puppenspieler die Beweglichkeit seiner Marionette überprüfte. »Vassoyar … soll … unseren mentalen Kreis schließen!« Turleons Gesichtszüge verzerrten sich.
    »Hörst du, Vassoyar?« , rief Kyonda. »Irgendetwas dringt in unsere mentale …« Und da spürte sie es selber! Es war die Verbindung zur ZARKORU, der telepathische Kontakt zu Ketkanor und den Seinen. Das, was Ketkanor und seine Gruppe beeinträchtigte und schädigte, wurde weitergeleitet – die Auswirkungen der Sphäre fanden ihren Weg über die telepathische Vernetzung der Alendei.
    »Es geht nicht!« , rief Vassoyar entsetzt. »Die übertragenen Impulse hindern mich daran, unseren mentalen Kreis wieder zu schließen!«
    »Versuche es weiter, bitte!« , rief Kyonda gequält. Sie spürte einen anwachsenden Druck in ihrem Kopf und bekam Angst, dass es sie im nächsten Augenblick ebenso umwerfen könnte. Sie bemühte sich, Vassoyar bei seinem Unterfangen zu unterstützen, eine telepathische Abschottung herzustellen. Doch sie spürte sofort, wie kräftezehrend und nahezu aussichtslos diese Aufgabe war. Es hatten sich sonderbare, völlig fremdartige Energien in die telepathischen Wegstrecken gemischt.
    Das freundschaftliche, geradezu heimische Gefühl, das die Basis jeglicher Alendei-Telepathie bildete, wurde fühlbar unterwandert von destruktiven Energien, die sich wie Säure in den alendeiischen Mentalverbund fraßen. Doch am erschütterndsten für Kyonda waren die zunehmend wirreren Botschaften Ketkanors, die über den geistigen Signalweg übertragen wurden. Der Lotse der ZARKORU schien den Verstand zu verlieren, und als ob dies nicht schon entsetzlich genug gewesen wäre, musste Kyonda mit jeder Sekunde mehr fürchten, ebenfalls dem Wahnsinn anheimzufallen.
     
    *
     
    Hildaara, Karmurant und Alubroonda bildeten eine der vielen Arbeitsgruppen im Raumfahrt-Kontrollzentrum Helematar. Hier, in der Hauptstadt Helemaius, standen sie in telepathischem Kontakt mit den Orbitalstationen der Raumfahrt-Überwachung. Ihre Aufgabe bestand in der Koordinierung und Staffelung der Raumflug-Bewegungen um Helemaii’nu. Als sie ihren Dienst antraten, hatte ihnen nichts, aber auch gar nichts verraten, dass dies kein gewöhnlicher Arbeitstag werden würde. Am Ende dieses Arbeitstages hätten sie wissen können, dass dies kein gewöhnlicher Arbeitstag gewesen war. Doch sie wussten es nicht. Weil sie gar nichts mehr wussten.
    Zandaaro, der Leiter des Raumfahrt-Kontrollzentrums, hingegen wusste, dass der letzte Kontakt dieser Arbeitsgruppe derjenige mit der Orbitalstation 5 gewesen war. Von dort musste der Wahnsinn gekommen sein. Der Wahnsinn, der Alubroonda dazu gebracht hatte, Hildaara an die Gurgel zu springen und sie beinahe zu erwürgen. Der Wahnsinn, der Karmurant dazu getrieben hatte, mit dem Kopf in den Überwachungsmonitor zu rennen.
    Zandaaro selbst bekam es mit der Angst zu tun, als er spürte, dass es mit Ruhigstellung der drei Kranken nicht getan war. Was immer auch in ihren Köpfen wütete – es blieb nicht dort, sondern kroch heraus wie eine böse, schwarze Spinne, die auch ihn, Zandaaro, die alle Alendei zu vergiften trachtete.
    Zandaaro wandte sich an den Planetenrat Helemaii’nus. Er fühlte seinen Geist bereits beeinträchtigt, konnte aber immerhin noch formulieren, dass man es mit einer Art geistigen Pandemie zu tun bekommen würde. Der Planetenrat zeigte sich ungläubig. Nur wenige Stunden später zweifelte niemand mehr an Zandaaros Prognose.
     
    *
     
    »2.412 von 5.036 medizinischen Groß-Arbeitskreisen sind ausgefallen und können nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen. Die Stadtverwaltungen Helemaius sowie ihre angegliederten Einrichtungen, sprich Müllentsorgung, Transportwesen und so weiter, sind zu zwei Dritteln außer Funktion. Das Schul- und Universitätswesen ist zu mehr als der Hälfte beeinträchtigt. Im selben Verhältnis kamen Industrie und Bauwesen zum Erliegen. Es ist kein Ende dieser Pandemie abzusehen. Arbeitskreis um Arbeitskreis fällt aus. Viele der Betroffenen zeigen eindeutige Anzeichen von Wahnsinn, andere verfallen in Apathie. Eine entsetzliche Katastrophe ist
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