Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
lange Zeit würden die Schwefelsäurewolken das Licht der Sonne Voraandir davon abhalten, bis zum Boden von Helemaii durchzudringen.
    Aber dies war nur der Anfang der Katastrophen gewesen, welche die Alendei durchzustehen gehabt hatten. Die Orphanen hatten nicht nur den kleinen Mond Helemon aus seiner Bahn geworfen, sondern auch das Doppelplaneten-System Helemaii’nu selbst instabil werden lassen. Der Untergang Helemaii’nus hatte zwar abgewendet werden können, doch wer wie Kyonda dem Verlust der eigenen Heimat ins Auge gesehen hatte, wer wie sie gelitten hatte bei dem Gedanken, den Rest des Lebens in einem unfreundlichen Exil verbringen zu müssen, konnte trotz der tief empfundenen Dankbarkeit für die Rettung nicht mehr die dunklen Gedanken verscheuchen, die sich über die Geschicke des eigenen Volkes gelegt hatten: Eine Katastrophe war abgewendet worden, doch wer konnte garantieren, dass nicht die nächste ins Haus stand und den Untergang der Heimat dieses Mal endgültig besiegeln würde?
    Der Untergang der Heimat … Es waren nicht nur die Naturkatastrophen gewesen, die Kyonda das Gefühl vermittelten, in unsicheren Zeiten zu leben. Der lange Bürgerkrieg, der das Volk der Alendei aufgerieben hatte, jener Krieg, den Yonar und sein Rat der Wahrung gegen Turanor und seine Anhänger geführt hatten, war mittlerweile beigelegt, doch niemand – auch nicht Kyonda – konnte sagen, ob sich die neue politische Situation als stabil erweisen würde.
    Und das war es, was Kyondas Freude über den Anblick Helemaius trübte: eine tiefe Sorge um die unberechenbare Zukunft, die Angst davor, dass die Kette der Katastrophen noch nicht abgerissen war.
    »Du träumst schon wieder, Kyonda« , erklang Vassoyars mentale Stimme im Kopf der der jungen Alendei.
    Kyonda schreckte hoch. »Entschuldige, Vassoyar …« dachte sie in den mentalen Kreis der Arbeitsgruppe hinein. Mit ihren Augen fixierte sie sofort den ihr zugeordneten Transponder-Stift, der sich neben den anderen Transpondern auf einem Bord unter dem Zentralbildschirm befand. Im Dämmerlicht der Überwachungsstation glomm der Stift dunkellila, und Kyonda begann, die mentale Verbindung zum Transponder erneut aufzubauen.
    Schon überströmte ein roter und wie Lava glühender Farbton das dunkle Lila des Stiftes – Kyonda gewann wieder mentalen Zugriff auf die Systeme der halbbionischen Station.
    »Unsere träumende Kyonda …« , spöttelte Turleon im mentalen Verbund, aber doch so milde, dass sich Kyonda nicht angegriffen fühlte.
    »Sie wird sich schon noch bessern« , ließ sich Vassoyar, der Lotse der Arbeitsgruppe, vernehmen.
    Kyonda spürte, wie ihr Vassoyar einen beruhigenden und liebevollen Gedankenimpuls zusandte, was sie umgehend mit einem Gefühl der Dankbarkeit und des Vertrauens beantwortete.
    Kyonda lehnte sich in ihrem Schalensitz zurück und widmete sich wieder ihren Aufgaben. Mit einem mentalen Befehl, auf den der Transponder mit einem kurzen Aufleuchten reagierte, brachte sie die Liste der heute im Voraandir-System ankommenden Schiffe auf einen kleinen Teilbereich des Hauptmonitors.
    Die XALDARU, ein Frachter aus dem Boraan-System, und die TARDORU, ein Personentransport aus dem Koolau-System, waren bereits von Kyonda abgehakt worden. Die Schiffe waren planmäßig aus dem Überraum getreten, hatten sich korrekt identifiziert und von Kyonda die Anflugerlaubnis für Helematar, die Hauptstadt Helemaius, erhalten. Als Nächstes stand der Frachter KARBARU auf der Liste, ein Versorgungsschiff aus dem Inyaan-System, das eine große Ladung Hasapa-Bohnen für Helemaiu mit sich führte. Kyonda stellte fest, dass die KARBARU überfällig war, was aber nichts bedeuten musste, denn Verspätungen waren an der Tagesordnung.
    Mit einem weiteren mentalen Impuls ließ Kyonda den aktualisierten Radar-Bericht in ihrem Schirmbereich erscheinen. Da war immer noch alles in bester Ordnung: keine Meteoriten und Weltraumschrott von gefährlicher Größe in den Einflugbereichen. Kyonda rief zusätzliche Anzeigen auf und überflog die aktuellen Wetterdaten für die Einflugschneisen nach Helematar.
    Gut, stärkere Stürme waren nach wie vor nicht im Anmarsch, denn für Schiffe mit schwächeren Antigrav-Modulen konnten derartige Unwetter durchaus zum Problem werden.
    Und wieder schweifte Kyondas Blick unmerklich zur ovalen Sichtluke der Orbitalstation. Abermals musste sie an die politische Entwicklung Helemaius denken. Der lange, zehrende Bürgerkrieg war unter Umständen beendet worden,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher