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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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düsteres Licht … wir … ich … wir versuchen auszuweichen …«
    Unwillkürlich ballte Kyonda ihre Hände zu Fäusten. Die entsetzliche Angst, die Tirkaanis Botschaft durchzittert hatte, übertrug sich auf Kyonda. Das Unheimliche war, dass es sich nicht um bloße Furcht vor einem konkreten Gegenstand handelte – damit konnte Kyonda wohl umgehen. Nein, Tirkaani hatte eine tiefe existenzielle Angst vermittelt, die durch die Sphäre ausgelöst worden sein musste. Kyonda spürte, dass auch Vassoyar und Turleon von dieser Angst ergriffen wurden.
    »Tirkaani!« , rief Kyonda auf telepathischem Wege.
    »Ja …«
    »Sprich mit uns!«
    »Ja …«
    »Tirkaani!«
    »Sphäre … wie eine dunkle Bosheit … kriecht herauf … kriecht ins Lebendige, um es totzumachen … alles totzumachen … die Farben sterben … ich liebe doch die Farben so sehr!«
    »Tirkaani!«
    »Die Farben klagen! Die Farben haben große Angst! Das Rot wird dunkel, so matt, das Rot verrottet, das Gelb vergilbt, das Grün vergraut, das Violett ist verletzt, schwer verletzt!«
    »Tirkaani!«
    »Selbst das Grau wird finster, grausamer, verendet in Schwärze, in schwarzer Verwesung …«
    Mit einem Mal brach die telepathische Verbindung ab – Kyonda fühlte es genau, wie auch ihre Kollegen. Für Sekunden gelang es niemandem von ihnen, einen Gedanken zu äußern. Doch alle drei wussten, dass etwas unsagbar Schreckliches geschehen sein musste.
     
    *
     
    Das Raumfahrt-Kontrollzentrum in Helematar hatte den Sichelraumer ZARKORU mit der Untersuchung des sonderbaren Vorfalls, in den der Frachter KARBARU verwickelt war, beauftragt.
    Die ZARKORU näherte sich den letzten bekannten Koordinaten des von Inyaan gekommenen Frachters. Auf einem Teilbereich des Bildschirms konnte die Crew das hinter ihnen liegende Doppelplaneten-System Helemaii’nu sehen, das auf diese Entfernung wie zwei Murmeln wirkte – eine weißblaue und eine gelbliche.
    »Ich halte deine Vorbehalte gegen die Gandurant-Schule für völlig übertrieben, Lukranii« , wandte sich Haldaaro an seine Frau.
    »Willst du denn wirklich, Haldaaro, dass unser Sohn ein fanatischer Basrul-Jünger wird?«
    »Ich bitte um Konzentration!« , ließ sich Ketkanor, der Lotse der ZARKORU, im telepathischen Verbund der fünf Raumfahrer vernehmen.
    »Fanatischer Basrul-Jünger!« , echauffierte sich Haldaaro. »So ein Unsinn!«
    »Deshalb habe ich meine Tochter auf die Zorleon-Schule gegeben« , sprang Milubraa ihrer Kollegin Lukranii bei. »Hier weiß ich, dass sie in der Tradition der gemäßigten Lehren Turanors erzogen wird. Die Gandurant-Schule aber vertritt teilweise Ansichten, die sogar extremer sind als die von Yonar.«
    »Da hörst du es, Haldaaro« , wandte sich Lukranii an ihren Ehemann.
    »Es kann doch keine Rede mehr davon sein, dass Yonar extrem ist« , entgegnete Haldaaro. »Seit er die Hakaamya upo mit Kangaara eingegangen ist, führt er die Unseren in einer gemäßigten Weise. Kein Alendei hätte einen Grund, sich über Yonar zu beschweren.«
    »Hebe Leute!« , schaltete sich Ketkanor erneut ein. » Wir haben hier eine Aufgabe. Bitte klärt eure privaten Angelegenheiten in eurer Freizeit. Wann erreichen wir die Zielkoordinaten, Lukranii?«
    »Das müsste jeden Moment der Fall sein. Ich …«
    »Da!« , rief Baryar, der Schütze der ZARKORU.
    Die Blicke aller Crew-Mitglieder gingen zum Monitor, der die stärkste Lichtquelle auf der dämmrigen Brücke des kleinen Sichelraumers darstellte. Das Phänomen, auf das Baryar hingewiesen hatte, war völlig unbekannt und wirkte bedrohlich. Es erweckte den Anschein, als ob irgendjemand ein kreisrundes Loch in den Weltraum geschnitten hätte.
    Die Sphäre war von einer dunklen, matten Farbe, nur ein wenig heller als die umgebende Schwärze des Alls. Im rechten Randbereich der Kugel war ein hellgrau leuchtender Punkt auszumachen, offenbar ein Objekt, welches das Licht der Sonne Voraandir reflektierte.
    »Die KARBARU …« , erkannte Ketkanor. »Ortung, Milubraa?« , forderte der Lotse seine Kollegin auf.
    »Unmöglich. Die Werte ergeben keinen Sinn. Die gravitativen und elektromagnetischen Daten ändern sich fortwährend. Die Instrumente spielen verrückt.«
    »Biosignale?«
    »Nichts.«
    »Soll das bedeuten, dass die Besatzung der KARBARU … tot ist?«
    »Entweder das, oder die von der Sphäre ausgehenden Störimpulse überlagern alles andere.«
    »Ich öffne unseren mentalen Kreis« , kündigte Ketkanor an. Nur wenige Augenblicke später hatte er die
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