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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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sich selbst ein wenig in Syd wiedererkannte.
    Die Älteste des Teams war Sanitäterin Emile Hammond, 29 Jahre alt, geboren in Boston. Außerdem zählte noch die 24-jährige Funkerin und Technikerin Doris Shelley zum Hailo-Team.
    Ihnen allen nickte Yefimov kurz zu. Dann wandte er sich an den Koreaner Kim Suk, den Shuttle-Piloten. »Sie bleiben die ganze Mission über im Shuttle-Hangar der BEHRING. Wenn die Funkverbindung abreißt, fliegen Sie mit den ersten Crewmitgliedern, die wir finden, zur STERNENFAUST zurück und holen notfalls Verstärkung.«
    »Verstanden«, erwiderte Kim Suk.
    In diesem Moment betrat Commodore Dana Frost den Shuttle-Hangar. Die Marines salutierten und die Kommandantin nickte ihnen zu. Sie wandte sich nicht an Colonel Yefimov, sondern an das Team: »Ich wünsche Ihnen allen viel Glück!«
    Sie stand aufrecht und ruhig, ihre Lippen lächelten, ihre Stimme klang bedächtig und optimistisch. Dennoch konnte Yefimov sehen, wie besorgt sie war.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 20. Februar 2272, 23.52 Uhr Bordzeit (drei Tage zuvor)
     
    Es hatte wieder einmal lange gedauert, bis Steve endlich eingeschlafen war.
    Seit Wochen sprach keiner mit ihm. Sie ignorierten ihn.
    Er wagte es nicht einmal mehr, in die Kombüse zu gehen. Er hatte bereits so viele Mahlzeiten ausfallen lassen, dass er um fünf Kilo leichter geworden war.
    Mehrfach hatte er versucht, Miranda davon zu erzählen, aber es ging nicht. Er konnte es nicht. Er brachte es einfach nicht fertig, sich jemandem anzuvertrauen.
    Stattdessen spürte er andauernd einen schmerzenden Kloß im Hals. Es war schrecklich.
    Seit Tagen fiel ihm alles schwer. Das Aufstehen, gewöhnliche Arbeiten und Verrichtungen – einfach alles eben. Es war, als lägen große Barren aus Blei auf seinen Schultern.
    Und als Steve plötzlich aus einem unruhigen Schlaf erwachte, spürte er, wie sein Gesicht tief ins Kissen gedrückt wurde.
    Was war das?
    Er bekam keine Luft mehr.
    Steve versuchte, den Kopf zu befreien, doch er konnte ihn nicht einmal bewegen.
    »Damit in Zukunft jeder Marine weiß, wer und was du bist!«, hörte er Marcs hasserfüllte Stimme an seinem rechten Ohr.
    »Marc«, rief Steve ins Kissen. »Ich schwöre dir …« Doch es hatte keinen Sinn. Wahrscheinlich konnte man gar nicht verstehen, was er sagte.
    »Hosen runter!«, rief Marc, und Steve spürte, wie ihm der Slip runtergezogen wurde.
    »Das wird jetzt ein klein wenig wehtun«, hörte er Doris’ Stimme.
    Dann erklang das leise Sirren eines Thermostrahlers, und ein tiefer, brennender Schmerz bohrte sich in seine linke Pobacke.
    »Haltet ihn fest!«, rief Doris, und Steve spürte, wie der Druck auf seinen Kopf und seine Arme und Beine noch stärker wurde.
    Der Schmerz brannte sich in sein Fleisch und breitete sich aus.
    »Aufhören!«, schrie er, doch dann ging ihm die Luft aus, weil sein Kopf noch tiefer ins Kissen gedrückt wurde.
    Er hustete und spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. Aufhören! , konnte er nur noch denken.
    Die Luft roch nach verbranntem Fleisch, und unbarmherzig brannte der Thermostrahler einen schmerzenden Pfad in Steves Körper.
    »Erste Linie ist fertig«, sagte Doris.
    »Nein!«, rief Steve, da hörte er erneut das Zischen des Strahlers. Wartet! , dachte er. Gebt mir wenigstens einen kurzen Moment zum Luftholen!
    Dem pochenden Schmerz der Wunde fügte sich ein neuer Schmerz hinzu, einer, der sich bis in seine Eingeweide fraß.
    Heiße Tränen schossen Steve aus den Augen.
    Ihr wisst nicht, wie weh das tut , dachte er.
    Nein, sie wussten es nicht. Wenn Doris wüsste, welche Qualen das sind, sie würde aufhören.
    Das Zischen erstarb, und Doris meinte: »So, die Hälfte hast du schon!«
    Marc hob kurz Steves Kopf an, und Steve nutzte die Gelegenheit, um tief Luft zu holen. Er japste, spuckte und hustete wie ein Ertrinkender.
    »So machen wir das mit Maulwürfen«, fauchte Marc seinem Opfer ins Gesicht.
    »Ich … ich …« Weiter kam Steve nicht, da sein Gesicht wieder ins Kissen gedrückt wurde.
    Erneut das Zischen des Thermostrahlers, erneut eine Brandwunde, die seinem Fleisch beigebracht wurde.
    Der Schmerz zerbrach Steve. Zerteilte ihn. Steve war wie ein Wurm. Ein Wurm, der nur noch zappeln, leiden und betteln konnte.
    »Wir sind fast fertig«, meinte Doris ruhig.
    »Wir hätten ihm das ganze Wort auf den Hintern branden sollen«, sagte Marc angewidert, was Steve nur noch mehr zum Heulen brachte.
    Nun leistete er keinen Widerstand mehr. Er ließ alles über sich ergehen. Er
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