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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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wollte betteln, doch ihm fehlte die Kraft.
    Erst als er erneut hörte, wie der Thermostrahler aktiviert wurde, bäumten sich seine restlichen, wenigen Körperkräfte noch einmal auf.
    Genau das schien die anderen wütend zu machen. »Du gibst wohl keine Ruhe!«, schrie Marc ihn an und verstärkte den Druck.
    Steve bekam nun gar keine Luft mehr und glaubte, bewusstlos zu werden.
    Ja, eine Ohnmacht , dachte er. Er sehnte sich nach einer Ohnmacht.
    Doch es gab keine. Der Schmerz pumpte viel zu viel Adrenalin in seinen Körper, als dass er hätte ohnmächtig werden können. Er krallte seine Finger in die Matratze und glaubte, sein Kopf würde unter der Anspannung zerspringen.
    Endlich meinte Doris: »Fertig!«
    »Ein Meisterwerk«, sagte Rico, und Steve wusste, dass der Marine dabei gegrinst hatte.
    Steve rührte sich nicht. Der Schmerz pochte. Er brannte, bohrte und dröhnte – Steve musste schreien.
    Als man ihn endlich losließ, versuchte er sich zu bewegen, aber alles erzeugte nur noch mehr Schmerzen.
    Sein Körper war klatschnass, der Schweiß tropfte ihm noch immer aus den Poren, seine Zunge war dick und trocken, seine Stirn glühte, die Schläfen pochten.
    Als Steve die Augen öffnete, bemerkte er, dass sich alles drehte.
    Und schon spürte er, wie ihm flau im Magen wurde. Er begann zu würgen. Er versuchte, sich weiter aufzurichten, doch schon kam bitteres Erbrochenes in ihm hoch und ergoss sich mitten auf sein Kissen.
    In diesem Moment wollte Steve nur noch eins.
    Er wollte sterben.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 10.35 Uhr Bordzeit
     
    »Start in T minus zehn«, meldete Shuttle-Pilot Kim Suk.
    Steve atmete tief durch.
    Er trug den neuen M-239, einen verbesserten Kampfanzug. Vor allem die Servo-Steuerung war optimiert worden. Bereits bei kleinen Bewegungen reagierte der Anzug und unterstützte sie.
    Steve hatte einen kleinen Stich im Hals gespürt, kurz nachdem er in den Anzug gestiegen war. Das automatische Medo-System war ein Wunderwerk der Medizin. Der Anzug überprüfte ständig sämtliche Körper- und Kreislaufwerte. Stellte das System Reaktionen im Schmerzzentrum fest, reagierte es umgehend mit einer neurospezifischen Dämpfung. Das System fragte da nicht lange. Der Schmerz wurde ausgeschaltet, um die Konzentrationsfähigkeit des Marines zu bewahren.
    Und tatsächlich: Steve spürte, dass der Schmerz seiner Brandwunde nachließ.
    Mit einem kleinen Ruck setzte sich das Shuttle in Bewegung und glitt langsam in die Hangarschleuse.
    Der Anzug verfügte über zwei Hand-Nadler. Sie und die Ersatzmunition befanden sich in den Schenkeln des Anzugs. Außerdem gab es zwei Gaußgewehre, deren Läufe bei Bedarf aus den Armen fuhren. Im Bereich der Handgelenke konnte man einen Thermostrahler aktivieren, der in der Lage war, sogar zwei Zentimeter dicken Titanstahl zu durchschneiden – auch wenn man wahrscheinlich eine Ewigkeit dafür brauchte. Neu war ein E-Gewehr, das im rechten Arm eingearbeitet war. Die Marines nannten es »Devil«. Es verschoss Explosiv-Munition, die selbst auf einem Felsplaneten tiefe Krater erzeugte. Alle Waffen waren mit der automatischen Zielsteuerung verbunden. Ein einmal anvisiertes Ziel musste man nicht länger mehr anpeilen, denn das übernahm die Ziel-Automatik.
    Doch selbst, wenn diese Mission den Einsatz von Waffen nötig machen würde: Es empfahl sich nicht, ein Gaußgewehr auf einem Raumschiff abzufeuern. Vom »Devil« gar nicht zu reden. Die Explosion von Devil-Geschossen bedeutete auf einem Raumschiff das sichere Ende.
    Das Shuttle passierte die Hangarschleuse, und Kim Suk beschleunigte. Die Bewegung war aufgrund der internen Fliehkraftdämpfer nicht zu spüren. Man konnte lediglich durch die schematischen Anzeigen auf den Monitoren und durch den Blick nach hinten zur schnell schrumpfenden STERNENFAUST erkennen, dass das Shuttle Fahrt aufnahm. Erst bei heftigen Turbulenzen, die zum Beispiel beim Eintritt in die Atmosphäre eines Planeten entstanden, waren die internen Dämpfer überfordert.
    Die BEHRING war 60.000 Kilometer von der STERNENFAUST entfernt. Der Mesonenantrieb beschleunigte das Shuttle auf lediglich ein Tausendstel Lichtgeschwindigkeit. Man wollte keine Risiken eingehen und sich dem Schiff so langsam wie möglich nähern. In etwas mehr als drei Minuten würde das Shuttle daher die BEHRING erreicht haben.
    »Private Shelley«, rief Yefimov. »Sie halten laufend Kontakt zur STERNENFAUST und informieren mich umgehend, wenn die Funkverbindung
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