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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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machen wir dich erst einmal mit den anderen bekannt.«
    Steve nickte. Er hatte das Gefühl, eine neue Familie gefunden zu haben.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 23.52 Uhr Bordzeit
     
    Tief seufzend und melancholisch blickte Dana Frost auf den schwarzen, koffeinhaltigen Synthodrink im hohen Kunststoffbecher. Sie dachte daran, wie dieser Tag begonnen hatte. Heute Morgen war der leere Kaffee-Vorrat noch ihre größte Sorge gewesen. Da wusste ich noch nicht, wie gut es mir ging.
    Das Türsignal ertönte, und Dana murmelte nur: »Herein!«
    Es war Dr. Tregarde.
    »Störe ich?«, wollte er wissen.
    »Sie stören nie, Ash!«
    »Ich denke, wir haben nun alle Daten, um den Abschlussbericht verfassen zu können.«
    Dana seufzte. Ash reichte ihr das Pad mit den Ergebnissen. Sie nickte und legte es vor sich auf ihren Schreibtisch. Dann gab sie Ash mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sich setzen möge.
    »Wie geht es Izanagi?«, wollte Dana wissen.
    »Seine Werte sind stabil. Er durfte die Krankenstation auch schon wieder verlassen. Er trägt natürlich einen Medo-Scanner, der seine Körperwerte stets an die Station übermittelt. Aber es scheint ihm gut zu gehen. Seine Amnesie hält jedoch an. Er erinnert sich nicht an das kleinste Detail seines empathischen Ausflugs.«
    »Meister William?«
    »Unverändert«, antwortete Ash. »Er befindet sich in einer Art Wachkoma. Wir hoffen, dass man ihm auf Karalon IV helfen kann.«
    Dana seufzte erneut.
    »Wir haben allerdings neue Erkenntnisse über die seltsamen Angreifer, von denen Colonel Yefimov berichtet hat. An den Kampfuniformen befanden sich Spuren jener gelben Flüssigkeit. Die DNA ist menschlich. Wir konnten sie den Personen der BEHRING zuordnen. Es handelt sich um Bob Agnes, Rene Beausencourt und Gottfried Krug.«
    »Wie ich es mir dachte. Drei von den Genetics, die – wie ich – im ›Auge des Universums‹ Unsterblichkeit erlangt hatten.«
    »In der Tat«, gab Ash zu. »Ich gehe davon aus, dass die drei so starben wie der Rest der BEHRING. Man verfiel dem Wahnsinn und brachte sich gegenseitig um. Nur dass die Körper dieser drei Personen daraufhin mutierten.«
    »Großartig!«, meinte Dana. »Ist es das, was mit mir nach meinem Tod passiert? Ich mutiere?«
    Ash schüttelte den Kopf. »Wir müssen davon ausgehen, dass es an der Einwirkung der Sphäre lag.«
    Dana musste zugeben, dass sie das ebenfalls glaubte. Dennoch, es schien alles so sinnlos. Die drei Genetics waren wie sie erkrankt gewesen. Sie hatten die lange Reise zum »Auge des Universums« angetreten. Dort wurden sie nicht nur geheilt, sie hatten auch die Unsterblichkeit erhalten. Und dann starben sie kurz darauf bei einem Routine-Einsatz.
    Dies zeigte Dana, dass all das Gerede von Unsterblichkeit reiner Unsinn war. Sie alterte vielleicht nicht mehr – und auch da musste man abwarten, was die Zukunft zeigen würde – aber ansonsten war sie genauso sterblich wie jedes andere Lebewesen in der Galaxis auch.
    »Und Colonel Yefimov, Private Hammond und Private Becket?«, wollte Dana wissen.
    »Stehen unter Schock. Die Rede von Colonel Yefimov haben Sie ja gehört.«
    »Ich werde noch einmal mit ihm reden. Ich hoffe noch immer, dass er seinen Entschluss, die STERNENFAUST zu verlassen, noch einmal überdenkt. Und ich habe bereits mit Admiral Taglieri gesprochen. Dieses unselige Maulwurf-Projekt wird sofort gestoppt. Es ist ohnehin ein Skandal, dass ich darüber nicht unterrichtet war.«
    »Man glaubte wohl, es habe nichts mit der STERNENFAUST zu tun, weil es Teil einer Manöverübung auf Karalon VIII war.«
    »Nun, wenn wir eines aus der Sache gelernt haben, dann, dass dies sehr wohl auch Auswirkungen auf den Betrieb der STERNENFAUST hatte.«
    »Private Hammond geht es psychisch sehr schlecht. Sie muss erst einmal verkraften, dass sie Private Steve Fuller getötet hat. Sie hat ihm so viel Epinephrin-Konzentrat gespritzt, dass er schließlich an Herzversagen starb. Ohne diese Injektionen wäre er wahrscheinlich durchgekommen.«
    »Sie muss einsehen, dass sie unter dem Einfluss dieser Sphäre stand und für ihr Handeln nicht verantwortlich war«, erwiderte Dana. Dann seufzte sie und blickte ins Leere. »Eine Rechtfertigung, die ich nicht habe«, sagte sie schließlich.
    »Dana?«
    »Ich habe den Befehl gegeben, auf die Sphäre zu schießen. Das gab dieser Kugel offenbar neue Energie und löste die schlimmste Katastrophe aus.«
    Nun lächelte Ash. »So was gibt es nur in schlechter Fiction, Dana.
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