Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
hochgezüchtet worden. »Das muss sie ganz schön viel Stolz gekostet haben.«
    Was redest du da eigentlich, du bist doch selbst eine Genetic , ging es Dana durch den Kopf. Sie verdrängte noch immer die Tatsache, dass sie einst – als sie noch ein Fötus war – ohne das Wissen ihrer eigenen Mutter genetisch verändert worden war.
    »Jedenfalls befindet sich die STERNENFAUST in der Nähe der Koordinaten, zu denen die BEHRING unterwegs war. Zumindest für ein HD-Schiff ist die Entfernung nicht groß. Ich gebe Ihnen die Position durch. Vielleicht lässt sich die Angelegenheit ja leicht aufklären.«
    Dana hoffte es. Sie konnte nicht sagen, dass sich in den Monaten, die sie auf der BEHRING verbracht hatte, eine enge Freundschaft zu Commander Drake entwickelt hätte. Dennoch hoffte sie, sich für seine Hilfe revanchieren zu können.
    »Da ist noch etwas«, meinte Admiral Gernet kurz darauf. »Auf der BEHRING befindet sich jemand, der – wie ich weiß – Ihnen sehr nahe steht.«
    Dana kam bereits ein Verdacht, als Admiral Gernet es auch schon aussprach: »Meister William ist ebenfalls an Bord der BEHRING.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 7.55 Uhr Bordzeit
     
    Steve Fuller hörte den leisen Alarm seines Hand-Kommunikators. Er piepte in die stille Dunkelheit hinein.
    Für einen kurzen Moment blieb Steve reglos liegen und genoss die wohlige Finsternis. Doch lange hielt das angenehme Gefühl nicht an, denn nach nur wenigen Sekunden überfielen ihn zwei Empfindungen: Angst und Schmerz.
    Die Angst war zuerst da.
    Er spürte sie zunächst im Hals und in der Brust. Sie lag wie eine Bleikugel auf seinen Herzkammern und erschwerte das Atmen.
    Danach setzte der stechende Schmerz ein.
    Dieser Schmerz lag ein wenig tiefer. Auf seiner linken Pobacke, um genau zu sein.
    Steve hatte gehofft, die Brandwunde wäre inzwischen etwas besser verheilt. Aber sie schmerzte noch immer fürchterlich. Da er beim Sitzen permanent Druck auf die Wunde ausübte, schien der Schmerz von Tag zu Tag schlimmer zu werden. Wahrscheinlich hatte sich die Verletzung bereits entzündet.
    Hätte sich Steve zu Hause auf der Wega befunden, er wäre in den nächsten Pharma-Shop gegangen und hätte sich eine hautregenerative Creme besorgt. Der Schmerz hätte sofort aufgehört, und einen Tag später hätte man nicht einmal mehr die Narbe gesehen.
    Die Narbe . Die Narbe in der Form eines großen »M«.
    Steve musste bei dem Gedanken daran schlucken.
    M für Maulwurf.
    Hier auf der STERNENFAUST jedoch war es nicht so einfach. Hier hätte Steve die Krankenstation aufsuchen und wahrscheinlich einige sehr unangenehme Fragen beantworten müssen. Er hätte erklären müssen, wie er zu dieser Wunde gekommen war.
    Bislang konnte Steve noch hoffen, dass irgendwann Gras über die Sache wachsen würde. Dass sich seine Kameraden beruhigen würden. Dass sie sich vielleicht doch davon überzeugen ließen, dass er damals nicht der Maulwurf gewesen war.
    Doch wenn er seine Wunde auf der Krankenstation meldete, wenn er petzen ging, dann – so wusste er – war er für alle Zeiten unten durch.
    Also hatte er auf der Krankenstation Kopfschmerzen vorgegaukelt und nur nach einem gewöhnlichen Painkiller gefragt. Der Medic hatte ihn gescannt und bis auf eine leichte Muskelverspannung nichts feststellen können. Dann hatte er Steve ein leichtes Schmerzmittel gegeben. Es war so schwach, dass es gegen die Schmerzen der Brandwunde gar nichts nützte. Es machte Steve nur müde und beeinträchtigte seine Konzentration.
    So viel zu Steves großem Traum, den Space-Marines beizutreten.
    Was hatte er nicht alles dafür geopfert. Sogar – wenn er ehrlich war – seine erste große Liebe.
    Miranda war ihr Name gewesen.
    Ihre Eltern waren große Anhänger von Pro Humanity . Sie war nicht ganz so fanatisch, aber im Grunde teilte sie die Ansichten ihrer Eltern. Und als er ihr sagte, er würde zu den Space-Marines gehen, hatte das einen Keil in die Beziehung getrieben. Miranda hatte zwar behauptet, sie verstehe und respektiere seine Entscheidung, aber danach war es zwischen ihnen nie wieder so leidenschaftlich gewesen. Die Liebe war erloschen – zumindest auf ihrer Seite.
    Immerhin war eine Freundschaft geblieben …
    Im Moment hatte er sogar das Gefühl, dass Miranda der einzige Freund war, den er in dieser Galaxis hatte.
    Gestern noch hatte Steve mit ihr gesprochen, doch auch ihr konnte er nicht erzählen, was vorgefallen war. Wie hätte sie ihn auch verstehen können? Jemand, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher