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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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    Zwölf Stunden später
     
    Yefimov seufzte. »Mögen wir alle daraus lernen, welche Art von Marine, welche Art von Offizier, welche Art von Mensch wir künftig sein wollen. Ich weiß nur: Ich will nicht länger Colonel an Bord dieses Schiffes sein.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 7.52 Uhr Bordzeit
     
    Schwarz ist es.
    Immerhin.
    Das ist aber auch schon alles.
    Missmutig blickte Commodore Dana Frost auf die heiße, dunkle Flüssigkeit, die sich in dem hohen Kunststoffbecher befand. Ihre Stirn schlug Falten, während sie angestrengt darüber nachdachte, auf was sie sonst Lust haben könnte.
    Doch es gab nur ein Wort, das sich in ihrem Kopf wiederholte. Kaffee!
    Kaffee, Kaffee, Kaffee, Kaffee!
    Das und nichts anderes wollte sie.
    Wie hatte sie nur zulassen können, dass ihr auf der STERNENFAUST – mitten im Nirgendwo Transalphas – der Kaffeevorrat ausging? War ihr das in den letzten Jahren überhaupt jemals passiert?
    Was war los mit ihr?
    Waren wahrscheinlich die paar Nebensächlichkeiten in den letzten Wochen, die dich abgelenkt haben , dachte sie sarkastisch. Ein neues Kommando über die STERNENFAUST, ein Anschlag auf den Konsensdom, ein neuer Planet im Sonnensystem …
    Außerdem bist du unsterblich , versuchte sie sich zu beschwichtigen. Du hast buchstäblich alle Zeit des Universums, um echten Kaffee zu trinken.
    Nur nutzte einem alle Zeit der Welt sehr wenig, wenn man den Kaffee jetzt brauchte und wollte.
    »Mit echtem Kaffee-Aroma, von wegen«, murmelte Dana in ihren heißen Synthodrink hinein. »Wer das behauptet, der hat in seinem ganzen Leben noch keinen echten Kaffee getrunken.« Aber wer kannte heutzutage schon noch echten Kaffee? Alle tranken doch nur noch dieses künstliche Zeug.
    Erneut blies Dana auf die heiße Flüssigkeit, nahm einen Schluck, schloss verkrampft die Augen und verzog das Gesicht, als hätte sie in eine j’ebeemsche Zitruspflanze gebissen. Dann führte sie in Gedanken ein Streitgespräch mit Doktor Ash Tregarde, der ihr jetzt wahrscheinlich erklärt hätte, wie viel bekömmlicher und gesünder der heiße Synthodrink mit all seinen Ballaststoff-Aromen doch letztlich war, da er ohne die giftigen Bitter-, Ruß- und Röststoffe auskam.
    Ash, mein Körper braucht diese Bitter-, Ruß- und Röststoffe, und da er sich regelmäßig erneuert, muss ich ohnehin nicht aufpassen, was ich ihm zumute.
    Missmutig klickte sich Dana durch die Bordberichte, als das Kom-Panel aufleuchtete.
    Nachricht vom Hauptquartier des Star Corps.
    »Commodore Frost von der STERNENFAUST«, meldete sich Dana, nachdem sie das Gespräch entgegengenommen hatte.
    Das Gesicht von Admiral Suzanne Gernet erschien als dreidimensionale Darstellung auf der Touchscreen-Fläche. Die Oberbefehlshaberin des Star Corps in Cisalpha lächelte, und Dana überlegte einen Moment, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
    »Commodore Frost«, begann der weibliche Admiral. »Ich grüße Sie. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl in Ihrem Kommando über die STERNENFAUST.«
    »Vielen Dank, Admiral.« Dana erwiderte das Lächeln. »Ich kann …«, meinte sie und stockte kurz, während sie die Augen ein wenig zusammenkniff und einen Blick auf ihren Synthodrink warf, »… nicht klagen.«
    »Ich habe einen Auftrag für Sie, Commodore Frost«, begann Admiral Gernet. »Es geht um die BEHRING!«
    »Die BEHRING?«, fragte Dana und setzte sich unwillkürlich etwas aufrechter. »Das Genetic-Schiff, das von Commander Drake befehligt wird?«
    »So ist es«, erwiderte Admiral Gernet. »Es befand sich auf einem Erkundungsflug in Transalpha. Doch seit einigen Tagen ist der Funkkontakt abgerissen.«
    Dana musste schlucken. Die BEHRING war das Schiff, mit dem sie einst zum »Auge des Universums« aufgebrochen war. Sie hatte dort Monate zugebracht.
    Ohne Commander Drake wäre sie heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben.
    »Gibt es Anhaltspunkte, was mit der BEHRING passiert sein könnte?«, wollte Dana wissen.
    »Wenn es solche Anhaltspunkte gibt«, erklärte Admiral Gernet mit einem ironischen Lächeln, »dann wurden wir darüber von den Genetic-Welten nicht informiert. Man hat uns nur gesagt, der Funkkontakt sei abgebrochen und hat uns gebeten, die Situation zu überprüfen, sofern sich ein Star-Corps-Schiff in der Nähe der Zielkoordinaten befinde.«
    »Was ja schon erstaunlich genug ist«, erwiderte Dana nicht weniger zynisch. Sie kannte die Genetics. Wenn es ein Überheblichkeits-Gen gab, dann war es bei den meisten Genetics
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