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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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hatte. Wenn es ihm nicht gelang, die Crew der BEHRING zu retten, dann konnte es tatsächlich niemand.
    Daher war Dana durchaus froh, dass sich Yefimov selbst der Sache annahm. Das jedoch änderte nichts daran, dass sie ihm kein Wort glaubte. Hinter der Sache steckte mehr, und sie konnte nur hoffen, dass dieses »Mehr« keinen Einfluss auf den Erfolg der Mission hatte.
     
    *
     
    Zehn Stunden später
     
    »Und ich versichere ebenfalls«, fuhr Yefimov ungerührt fort, »dass ich gleich gegen einen ausdrücklichen Befehl handeln werde. Es ist mir egal, was das auslöst, denn nach dem heutigen Tag werde ich nicht mehr länger Colonel auf der STERNENFAUST sein.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 10.25 Uhr Bordzeit
     
    »Bei allem Respekt«, holte Sergeant Fisher aus. »Mir ist noch immer nicht klar, weshalb Sie den Einsatz selbst leiten wollen.«
    Yefimov nickte, dann meinte er: »Einer der Vorteile beim Militär ist: Man muss Befehle weder begründen noch rechtfertigen. Zumindest nicht bei den untergebenen Offizieren.«
    Dann warf er Fisher noch einen Blick zu, der ein deutliches »Haben wir uns verstanden?« ausdrückte.
    Und Sergeant Fisher hatte verstanden. Er nickte. »Das Fireteam Hailo steht bereit!« Er grüßte militärisch.
    »Danke, Sergeant«, erwiderte Yefimov. Dann wandte er sich an die Marines und musterte kurz jeden Einzelnen.
    120 Marines waren an Bord der STERNENFAUST stationiert, und Yefimov ahnte, was so manche von ihnen dachten, wenn Sie ihm auf dem Korridor begegneten und grüßten: Wahrscheinlich weiß Colonel Yefimov überhaupt nicht, wer ich bin.
    Sie irrten.
    Yefimov studierte täglich die Akten und Berichte seiner Marines. Er kannte nicht nur ihre Namen, sondern auch ihre Biografie, ihre Geschichte und ihre Wehwehchen. Ihre Stärken und Schwächen. Er kannte ihre Testergebnisse. Ihre Fortschritte und ihre Rückschläge.
    Und er kannte jeden einzelnen des Hailo-Teams.
    Corporal Tim Holland, 27 Jahre alt, geboren in Durbank auf Biko. Sehr belastbar. Selbst in Extremsituationen hatte er erstaunlich niedrige Stresswerte.
    Dann die drei Scharfschützen. Rico Rudriguez, 20 Jahre, geboren in Alamogordo. Klein, fast untergewichtig, aber mit einer ungeheuerlichen Ausdauer. Michael Becket, 21 Jahre, seit drei Jahren Sieger im Schießwettbewerb der Space-Marines. Es gab die Legende, er habe einst sogar gegen ein automatisches Zielsuchsystem gewonnen, was ihm den Ruf eingebracht hatte, besser als der Computer zu sein. Was natürlich nicht der Fall war. Doch Yefimov wusste selbst am besten, wie Legenden entstehen konnten.
    Dann war da noch Zhang Lingyuan aus New Peking vom Merkur. Ebenfalls 20 Jahre alt, und mit einem unglaublich schnellen Reaktionsvermögen gesegnet.
    »Rudriguez, Becket und Lingyuan!«, rief Yefimov. »Wir haben Glück. Dies ist kein Kampfeinsatz. Es geht darum, die Besatzung der BEHRING sicher zur STERNENFAUST zu bringen. Wir gehen im Moment davon aus, dass ein Systemversagen die BEHRING tot im All treiben lässt. Ein Systemversagen, das von dieser Sphäre verursacht wurde, bei der sich die BEHRING befindet. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Niemand kann wissen, ob nicht doch feindliche Aliens dahinter stecken.«
    Dann waren da die drei Space-Marines. Steve Fuller, mit 19 Jahren der jüngste der Truppe. Ehrgeizig und pflichtbewusst, aber leider noch recht unsicher. Stammte aus gutem Hause von der Wega, wurde nach dem Tod der Eltern von der Großmutter aufgezogen. Er war der Grund, weshalb Yefimov an diesem Einsatz teilnahm.
    Clark Meyer aus Denver, 22 Jahre, eine lange Bohnenstange, wurde vorletztes Jahr drittbester beim Marine-Ironman.
    Und schließlich noch Marc Syd, 20 Jahre alt und geboren in New Munich auf Gliese 581 d, einer recht alten Menschenkolonie. Die im Gegensatz zur Erde deutlich größere Masse dieses Planeten bewirkte eine wesentlich höhere Schwerkraft, was wiederum dazu führte, dass die meisten Kolonisten sehr muskulös waren. Doch selbst für einen »581er« war Marc Syd ungewöhnlich kräftig. Wenn er so weiter machte, würde er Yefimov sicher bald übertreffen.
    Syd mutete sich stets am meisten zu, neigte jedoch zu tollkühnem Leichtsinn. Außerdem hatten die Psychologen bei ihm einen extremen Narzissmus festgestellt, der sich vor allem in der lächerlichen Gesichtsnarbe zeigte, die er sich nicht entfernen ließ. Doch zugleich wurde Syd als gutmütig, kameradschaftlich und teamorientiert eingestuft. Yefimov konnte sich nicht verhehlen, dass er
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