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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition)
Autoren: Hendrik M. Bekker
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Groheim - Stadt der Magier
    von Hendrik M. Bekker
     
    Ein CassiopeiaPress E-Book
    © by Author
    © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
    www.AlfredBekker.de  
     
    Kapitel 1: Albträume
     
    Grogarda schlug mit aller Wucht nach dem gigantischen pelzigen Leib und schnitt tief genug hinein, dass ihm warmes Blut entgegenspritzte. Markerschütterndes Kreischen belohnte ihn für den Hieb.
    Er musste blinzeln, um das Blut aus den Augen zu bekommen. Erneut holte er aus. Plötzlich traf ihn seitlich ein Prankenhieb und zerfetzte sein Kettenhemd. Bis in die Haut ritzten die Klauen, doch er ignorierte den Schmerz und stach noch einmal zu. Wieder war Gebrüll zu hören, das schließlich in Gurgeln überging. Die Bestie brach über ihm zusammen und drohte ihn zu erdrücken, was aber seine Klinge letztlich tiefer in ihren Torso trieb.
    Grogarda Branbar schreckte aus seinem wirren Traum auf. Fahrig strich er sich mit der Hand durch seinen schwarzen zerzausten Bart und versuchte, das Gesehene zu ordnen. Seit Tagen nun hatte er immer wieder denselben Traum. Dabei befand er sich in einer Stadt, in der das Licht seltsam war. Er war umringt von Menschen. Dann sprang der Traum zu einem Kampf mit etwas, das er noch nie gesehen hatte und an das er sich auch nur schwer erinnern konnte. Je mehr er sich auf das Aussehen dieser Kreatur konzentrierte, umso mehr zerrann die Erinnerung. Manchmal träumte er anschließend von einem Haufen Gold. Immer erwachte er schweißgebadet und völlig außer Atem, als wäre er eine lange Strecke gerannt.
     
     
    Grogarda Branbar war Kapitän der Darnagl, eines Frachtschiffes für zwei bis drei Dutzend Mann, das durch seine Bauweise auch schon für Kaperfahrten hatte herhalten müssen.
    Er stieg vorsichtig aus der Hängematte unter Deck seines Schiffes. Oft fuhren sie zum Schlafen ans Ufer und gingen vor Anker, doch der Wind war zu günstig gewesen. Sie waren die Nacht über durchgefahren.
    Er ging leise die wenigen Stufen nach oben, denn er wollte keinesfalls seine Mannschaft durch ein verräterisches Knarren der Holzplanken wecken. Seine Träume störten ihm den Schlaf, seiner Mannschaft sollten sie nicht das gleiche antun.
    Oben angekommen, wehte ihm eine kalte klare Brise entgegen, die die Schrecken der letzten Nacht fast verdrängen konnte. Doch nur fast.
    Schon einige Nächte lang überkam ihn dieser Traum, jedes Mal schien er intensiver zu werden. Das Einzige, was diesmal anders gewesen war, war, dass er sich an einen Namen erinnerte.
    Furtolthara.
    Dieses Wort war untrennbar mit dem Traum verbunden.
    „Wundervoller Himmel, was, Kapitän?“, sagte nun plötzlich eine Stimme neben ihm. Es war Einar Svear, erster Steuermann der Darnagl. Der braungebrannte Riese hielt die letzte Schicht der Nachtwache.
    Es blies ein beständiger Wind nach Norden, so dass lediglich ein Mann das Steuer zu halten hatte während der Nacht. Nur wenn sich dies änderte, wurden andere geweckt, doch Einar beherrschte das Schiff meisterlich. Er überragte nicht nur körperlich alle an Bord.
    Grogarda betrachtete den klaren Sternenhimmel mit der schier endlosen Zahl heller Punkte.
    „Wahrlich, ein wundervoller Anblick“, erwiderte er. „Einar, du bist doch bereits weit herumgekommen, lange bevor du bei mir angeheuert hast, nicht wahr?“
    „Das ist richtig, Kapitän.“
    „Sagt dir ‚Furtolthara‘ irgendetwas?“
    „Nur das, was ich von den Leuten in Groheim weiß“, sagte Einar nach einem Moment. Grogarda nickte. Er kannte die Geschichten, die man sich über das wunderliche Reich im hohen Norden, tief im endlosen Eis, erzählte. Angeblich war dort grenzenloser Reichtum verborgen.
    „Kennst du jemanden, der dort war?“, fragte er, während Einar zurück zur Ruderpinne ging und sie aus ihrer Halterung löste. Falls längere Zeit nur geradeaus gefahren werden sollte, hielt ein eingeklemmter Pflock das Ruder immer gerade.
    Jetzt übernahm Einar wieder direkt die Kontrolle über das Schiff. Er orientierte sich an der im Dunkeln liegenden Küstenlinie, schwach durch das Mondlicht erkennbar. Er wusste genau, in welche Meeresbucht sie einfahren mussten, um in Groheim, ihrer Heimatstadt, zu landen.
    „Ein paar Prahler gibt es immer. Und Gerüchte. Das dürftest du selbst wissen. Aber direkt jemanden, dem ich Glauben schenken würde? Nein, keinen“, erwiderte Einar. Grogarda nickte zustimmend. Es wäre verrückt, nur aufgrund eines Verdachts nach Furtolthara zu fahren. Doch die
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