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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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Höhenmessers für jemanden, der ohne Fallschirm aus einem Flugzeug fällt. Es war unmöglich, den Teilen auszuweichen.
    Schon prallten die Trümmer mit unglaublicher Wucht gegen Steves Kampfanzug. Zugleich stieg die Außentemperatur weiter. Steve sah noch, wie die Anzeige – in leuchtendem Signal-Rot – auf über 400 Grad kletterte.
    Trotz der internen Dämpfungsfelder fühlte sich Steve, als wäre er von einer Kanonenkugel getroffen worden. Die Daten der Ortungsanzeige ergaben keinen Sinn mehr. Steve wurde davongewirbelt.
    Die BEHRING war aus seinem Blickfeld geraten. Einen Moment lang glaubte er sogar, es gäbe die BEHRING gar nicht mehr.
    Erst fiel das System aus, und im Anzug war wieder alles still und dunkel. Das war gar nicht so schlecht, denn es erzeugte die Illusion, als sei erneut alles zur Ruhe gekommen.
    Dann erkannte Steve, wie schwer ihm das Atmen fiel. Er spürte den herunterlaufenden Schweiß an Rücken und Bauch und hatte plötzlich doch das Gefühl, alles beginne sich zu drehen. Diesmal war es eine Illusion, die von einem Kreislaufkollaps erzeugt wurde.
    Dann verlor Steve das Bewusstsein.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 15. Februar 2272, 11.52 Uhr Bordzeit (acht Tage vorher)
     
    »Marc, bist du immer noch böse?« Marc blickte nicht auf. Er sah auf seinen Teller, als ob es darauf etwas besonders Spannendes zu entdecken gab.
    »Sorry, ich weiß, ich hab’s verbockt. Wenn du willst, dann bitte ich Sergeant Fisher, mich in ein anderes Team zu stecken, aber rede doch wieder …«
    Da sah Marc auf und lachte. »Ha, du glaubst doch nicht wirklich, irgendwer will einen Maulwurf wie dich im Team haben?«
    »Was?«, meinte Steve.
    »Tu nicht so unschuldig. Welche Belohnung hat es denn gegeben für deinen Maulwurf-Einsatz? Komm, sag es uns! Was ist der Verrat an seinen eigenen Kameraden wert?«
    »Marc, ich war nicht …«
    »Lüg mich bloß nicht an!«, schrie Marc und zeigte mit dem Besteckmesser auf ihn.
    Dann spukte er auf seinen Teller und stand wortlos auf.
    Die anderen hatten schweigend zugesehen.
    »Ihr glaubt das doch nicht wirklich«, meinte Steve, doch da erhoben sich auch schon seine Kameraden. Sie alle. Rico. Doris. Sie alle wandten sich wortlos von ihm ab. Sie gingen.
    Schließlich saß er allein am Tisch.
    Dies erregte natürlich Aufmerksamkeit.
    Und alle starrten ihn an. Steve konnte nicht verhindern, dass sein Kopf dunkelrot anlief.
    So saß er da. Geduckt, mit rotem Kopf, allein am Achtertisch.
    Wie ein begossener Pudel.
    Er sah so schuldig aus, wie man schuldiger nicht aussehen konnte.
    Schließlich stand auch Steve auf. Noch im Gehen wurde er von Sergeant Fisher angesprochen: »Was geht hier vor, Private Fuller?«
    »Nichts, Sergeant«, erwiderte Steve kleinlaut. »Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.«
    »Unter Space-Marines gibt es keine Meinungsverschiedenheiten«, meinte Sergeant Fisher scharf. »Sie bringen das gefälligst in Ordnung.«
    »Ja, Sarge!«, antwortete Steve. Nichts lieber als das , ging es ihm dabei durch den Kopf.
     
    *
     
    Shuttle LX-03, 23. Februar 2272, 10.59 Uhr Bordzeit (Gegenwart)
     
    »Fuller will uns offenbar etwas mitteilen!«, rief Rudriguez.
    »Volle Schubumkehr«, befahl Yefimov.
    Kim Suk handelte sofort, doch dann rief er: »System reagiert nicht!«
    Yefimov versuchte, durch das Aussichtsfenster zu erkennen, wovor Private Fuller warnte, doch jetzt ließen ihn Kim Suks Worte hochschrecken: »Was soll das heißen, reagiert nicht?«
    Statt einer Antwort zog Kim Suk die Handsteuerung zu sich heran, sodass doch noch die Bremsdüsen zündeten. Aber in der nächsten Sekunde wurde alles in gleißendes Licht getaucht.
    Eine Explosion! , ging es Yefimov durch den Kopf, noch bevor er wahrnahm, was da explodiert war. War es die BEHRING, das Shuttle, die Sphäre, die verdammte Sonne?
    Es klang wie ein Hagelschauer, als die Explosionssplitter gegen die Außenhaut des Shuttles prasselten. Man konnte glauben, das Shuttle sei unter den Plasma-Beschuss eines Kridan-Schlachtschiffs der Vulture-Nova-Klasse geraten.
    »Helme auf, Anzüge auf Space-Isolierung«, rief Yefimov, während Kim Suk noch immer versuchte, das Shuttle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Yefimov hatte gerade gehört, wie sein Helm einrastete, als die zweite Explosion erfolgte.
    Als hätte ihn die Faust von King Kong getroffen, prallte Yefimov mit hundert Stundenkilometer gegen den hinteren Teil des Shuttles. Dass er dabei mit Rico Rudriguez zusammenprallte, erkannte er erst etliche Sekunden später.
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