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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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hatte durchführen lassen. Doch Syd war laut der Testergebnisse sauber. Mochte ja tatsächlich sein, dass Syd die genetisch seltenen Voraussetzungen für derartige Muskelberge von Natur aus mitbrachte, doch ein Rest von Zweifel war bei Yefimov geblieben, denn genetische Eingriffe und auch manche Hormon-Präparate waren kaum nachweisbar.
    »Sie tun, was ich sage«, befahl Yefimov. »Wir gehen auf Nummer sicher!«
    Syd trug den bewusstlosen Chinesen, indem er ihm unter dem rechten Arm packte. Yefimov nahm den linken. Zu dritt bewegten sie sich Richtung Shuttleluke.
    Den Notausstieg konnte man nur zu zweit öffnen. Syd hatte sich vor der rechten Seite positioniert, Yefimov vor der linken.
    »Auf drei!«, rief Yefimov und umklammerte den Entriegelungsgriff.
    »Verstanden, Sir!«, antwortete Private Syd.
    »Eins, zwei und …«
    Beide zogen am Griff, und für zwei Sekunden leuchtete eine Notfallwarnung über der Luke auf. Dann sorgte ein mechanisches Innendrucksystem dafür, dass die Luke aus der Verankerung gerissen wurde und ins All schleuderte.
    »Los!«, rief Yefimov und stürzte sich mit dem Kopf voran ins schwerelose Vakuum, Private Lingyuan fest umklammert. Syd folgte ihm.
    »Zielkoordinaten einstellen«, befahl Yefimov und war dankbar, dass die internen Systeme der Kampfanzüge noch funktionierten. Mit dem optischen Sucher peilte er die Hangarschleuse an und aktivierte die Schubdüsen des Anzugs. Das Visor-System zeigte ihm die exakte Entfernung: 651,3 Meter.
    »Becket, Hammond, Rudriguez und Shelley«, rief Yefimov. »Alles klar da hinten?«
    »Alles klar.«
     
    *
     
    Neun Stunden später
     
    »Ladies und Gentlemen«, begann Colonel Yefimov und blickte erneut in die Runde. »Ich möchte Sie gleich warnen. Dies wird keine gewöhnliche Trauerrede. Über das, was ich zu sagen habe, werden sich viele wundern. Wahrscheinlich werden Sie es meiner Übermüdung zuschreiben. Dem, was ich auf der BEHRING erlebt habe. Ich kann Ihnen aber versichern: Ich sah noch nie so klar wie in diesem Augenblick.«
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 11.09 Uhr Bordzeit
     
    »Sieben Crewmitglieder, Ma’am«, meldete Commander Austen. Dana stand direkt hinter ihm und starrte auf die Aufnahmen. Sie wusste, was dies bedeutete. Drei Crewmitglieder waren im beschädigten Shuttle zurückgelassen worden. »Und einer der sieben scheint bewusstlos zu sein«, fügte Commander Austen hinzu. Nun gab es keinen Zweifel mehr, was mit den fehlenden Marines passiert war.
    »Private Fuller?«, wollte Dana wissen.
    »Wir haben ihn nicht gefunden und buchstäblich aus den Augen verloren. Er wurde durch die Explosion ins All geschleudert. Ohne anpeilbare Biowerte ist das ein Suchspiel in der Dunkelheit.«
    Dana presste die Lippen aufeinander. Dies war der Moment, in dem es innerlich in ihr brodelte, in dem die Wut regelrecht in ihr bebte. Am liebsten hätte sie sämtliche Torpedos auf diese Sphäre abgefeuert und alle Fireteams der STERNENFAUST hinterhergeschickt.
    Aber da sie sich nur zu gut kannte, brachte sie sich unter Kontrolle und zwang sich, ruhig zu bleiben. Genau dieses Verhalten hatte ihr einst den Spitznamen »Eisbiest« eingehandelt. Es war nicht gerade eine schmeichelhafte Bezeichnung, aber meist hatte sie sich über dieses ›Stigma‹ gefreut. Es zeigte, dass es ihr offenbar gelang, zumindest nach außen hin kontrolliert und ruhig zu bleiben.
    »Commodore Frost, ich würde gerne Verstärkung hinterherschicken«, sagte Major Terry Mortimer, die sich ebenfalls auf der Brücke befand. Die Stimme der kleinen, aber sehr kräftigen 36-jährigen Frau, hatte wie immer zackig und militärisch geklungen. Wären die Umstände nicht so tragisch gewesen, hätte sich Dana wohl ein Schmunzeln verkneifen müssen. Doch im Moment war ihr gar nicht zum Lachen zumute, und sie nickte nur langsam.
    »Das würde ich auch gern, Major Mortimer«, gab sie zu. »Es wäre jedoch ein Fehler, wenn wir jetzt mit überstürzten Reaktionen weitere Marines gefährdeten.«
    »Ma’am, die Marines kennen das Risiko«, sagte Major Mortimer. Da sie Colonel Yefimovs Stellvertreterin war, unterstanden die Marines nun ihrem Kommando.
    Das änderte freilich nichts daran, dass Major Mortimer wiederum der Befehlsgewalt von Commodore Frost unterstand.
    »Wir warten noch«, meinte Dana Frost. »Einige Marines haben es an Bord der BEHRING geschafft. Vielleicht gelingt es ihnen, einen Kontakt zur STERNENFAUST herzustellen und uns mit zusätzlichen Informationen zu
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