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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums
Autoren: Anonymous
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Anteil von Yngvar MacShane eine große Rolle gespielt. Yngvar, ihr damaliger Lebenspartner, war es gewesen, der die Entität vor sechzehn Jahren gemeinsam mit Ildiko Pangata aus der Starre geweckt hatte. Um Wissen zu erlangen, hatte die Entität die Körper von Yngvar und Ildiko aufgelöst und ihre Erinnerungen in sich aufgenommen. Bis vor wenigen Monaten hatte Dana geglaubt, dass von Yngvar MacShanes Persönlichkeit nichts mehr übrig war, doch inzwischen zweifelte sie daran. Offenbar verlangte der Yngvar-Anteil in der Entität, dass die Entität regelmäßig Informationen über ihr Leben einzog. In einer abstrakten Form wachte Yngvar über sie wie ein Schutzengel und hatte sie über all die Jahre hinweg nicht allein gelassen.
    Die Stimme von Hakira S. Martin war das Einzige, was auf der Brücke zu hören war. »T minus drei.«
    Das Schott öffnete sich, und Meister William trat in Begleitung von Daniel und Rags Telford ein. Rags löste Doktor I. Laistern an der Waffenkonsole ab und nahm routiniert den Hauptsitz ein, während sich Laistern in den Konturensessel neben ihm setzte.
    Daniel und William nahmen schweigend Platz. William half Daniel, die Stützfelder um seinen Oberkörper optimal zu justieren. Obwohl sowohl der Anzug als auch der Gürtel vollautomatisch funktionieren konnte, bevorzugte Daniel seine persönlichen Feineinstellungen.
    Die Anspannung war körperlich zu spüren. Dana versteifte sich.
    »T minus eins.«
    Würde das Ziel die ersehnte Rettung bringen?
    Der Übergang begann. Auf dem Bildschirm explodierte ein Farbfeuerwerk. Bunte Schlieren schossen in die Höhe, überlagerten einander und sprangen auf dem Panoramaschirm, als wollten sie tanzen. Dana musste die Augen zusammenkneifen, um nicht geblendet zu werden.
    »Eintritt erfolgt«, verkündete Hakira Martin.
    Die Intensität der Schlieren und Farbexplosionen nahm zu. Violett, grün und gelb gleisten sie übereinander, bis sich endlich das Bild des Normalraums aufbaute. Aber war das der Normalraum?
    »Ortung, was genau ist das?« Dana starrte auf das leuchtende, türkisblaue Band, das sich im All wand. Ein solches Phänomen hatte sie noch nie in dieser Größe und Form gesehen. Das Band wand sich, als sei es die Erfindung eines lebensfrohen Malers, der eine abstrakte Form in Perfektion gebracht hatte. Immer wieder bildete es Muster und Zeichen, die fremd und zugleich vertraut wirkten. Seine strahlende Farbigkeit hob sich schillernd vom schwarzen Hintergrund ab, in dem es keine Sterne gab. Es war ein Schwarz, das Dana nervös machte.
    »Es sieht aus wie in meiner Vision«, sagte William leise neben ihr. »Ein klar definiertes Band mit harten Umrissen, die sich nicht verändern. Das Auge Gottes.«
    Ehe Dana nachfragen konnte, meldete sich Lieutenant I. Sheldon von der Ortung zu Wort.
    »Wir haben es mit einem energetischen Phänomen einer Länge von etwa 0,2 AE Einheiten zu tun, das Masse besitzt, aber mit nichts vergleichbar ist, was wir bisher aufgezeichnet haben. Dieses Band ist mehrfach gefaltet und umhüllt …«
    »Ein Schwarzes Loch«, unterbrach Daniel gelangweilt. »Das war zu erwarten.«
    Dana verzichtete darauf, Daniel für die Unterbrechung zu rügen. Der Junge hatte recht. Hinter dem türkisblauen Band lag, in gigantischer Entfernung, das schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Mit seinen 4,31 Millionen Sonnenmassen verschlang es alles, was in seine Nähe kam. Wahrscheinlich war es reine Einbildung, aber es kam ihr vor, als könnte sie die Gefahr, die von diesem kosmischen Höllenschlund ausging, in ihren Eingeweiden spüren.
    Dana schüttelte den Kopf und wandte sich an die Entität. »Ist es das, was du erwartet hast?«
    Die Entität sah auf und legte den Kopf schief. Sie trug seit Beginn der Reise den Körper eines perfekt geformten Menschen mit schwarzen Augen und war in schlichte, beigefarbene Kleidung gehüllt. Im fernen Licht des Türkisbandes, das sich auf der Brücke spiegelte, wirkte die makellose Haut golden.
    »Es wurde nichts erwartet, was dem entspricht. Das Wissen ist tief verwurzelt und nicht mit Bildern verankert. Es waren keine Erwartungen vorhanden.«
    »Ich spüre eine Präsenz aus dem Band heraus.« Meister William schloss die Augen. »Sie ist vertraut und fremd zugleich. Die Präsenz von Leben – und doch lebt es nicht.«
    »Es ist nicht ein Leben «, flüsterte Daniel. Er sah bleich aus. Seine sonst rosigen Wangen wirkten eingefallen. »Es sind unendlich viele . Sie denken, doch ihre Gedanken sind
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