Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
zu nutzen.
    Vielleicht hätte dich Dana auch mitgenommen, wenn du sie nicht beeinflusst hättest , dachte er. Dann schüttelte Daniel den Kopf und verzog die Mundwinkel. Warum hätte sie das tun sollen? Warum hätte das irgendwer tun sollen? In den Augen der Natürlichen bist du ein Freak. Und in den Augen der Genetics bist du nur eine gefährliche Konkurrenz. Kapier es endlich! Wenn du hier stirbst, wird kein Hahn danach krähen.
    Das Schiff näherte sich dem türkisblauen Nebelband mit erhöhter Geschwindigkeit. Das Weltall zog schneller an ihnen vorüber.
    Danas Stimme klang streng. »Ich habe keine Beschleunigung angeordnet. Was geht da vor?«
    Alarm erklang, und ein rotes Leuchten flimmerte über der Navigationskonsole auf. Die Stimme von Hakira Martin war verunsichert. »Captain, es herrscht plötzlich eine starke Anziehung, die zuvor nicht angemessen wurde. Die Gravitation spielt verrückt. Der Nebel zieht uns an. Ich habe die Kontrolle über das Schiff verloren.«
    »Sind es Auswirkungen des galaktischen Zentrums?«
    »Nein, definitiv nicht. Die Schwankung der gravitonischen Kräfte ist zu sprunghaft. Es ist der Nebel.«
    Daniel begriff, dass die Unsichtbaren dafür verantwortlich waren. Es spürte sie außerhalb. Sie hatten etwas vor.
    »Das ist ein Angriff«, sagte er, ehe Dana zu einer Antwort ansetzen konnte. »Ein Angriff vieler Lebewesen.«
    In diesem Moment löste sich aus dem türkisblauen Band ein Nebelfeld, das drei Mal so groß wie die BEHRING war. Es schoss mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch das All auf das Schiff zu und hüllte es innerhalb weniger Sekunden ein.
    »Was ist das?«, flüsterte jemand.
    »Ortung! Analyse!«, verlangte Dana.
    Daniel wurde schwindelig. Türkisblaues Licht sickerte durch die Hülle des Schiffes und drang auf die Brücke vor. Schreie und weiterer Alarm erklangen, wirkten aber gedämpft, wie hinter einer dicken Watteschicht.
    Das Leuchten kam immer näher, kroch auf ihn zu und umschloss ihn. Mit weit aufgerissenen Augen sah Daniel zu, wie die Brücke um ihn herum in türkisblauem Licht unterging.
     
    *
     
    Dana starrte auf das türkisblaue Nebelfeld, das sich von dem Band in der Nähe des Schiffes gelöst hatte und wie ein wütender Insektenschwarm über das Schiff gekommen war. Aus der Ferne hörte sie Daniels Stimme und verstand das Wort: Angriff. Die Brücke drehte sich plötzlich um sie, so wie es sein musste, wenn man ohne Schutz von einem ruhigen Standpunkt aus in ein rotierendes Schwarzes Loch sah. Die Raumzeitkrümmung schien sich zu verändern. Das gesamte Universum wirbelte um sie herum.
    Ein heftiger Ruck lief durch das Schiff und ließ sie stürzen.
    »Statusbericht!«, forderte sie, kaum dass sie auf dem Boden der Brücke aufgeschlagen war. Ein heftiger Schmerz durchpulste ihren Kopf. Das Schmerzzentrum in ihrem Kopf wurde künstlich reguliert, der Schmerz hätte sofort wieder verschwinden müssen. Doch er klang nur sehr langsam ab.
    Ärgerlich kam Dana auf die Beine und versuchte sich zu orientieren. Warum bekam sie keine Antwort? Wo blieb der Bericht? Noch immer drehte sich die Brücke vor ihren Augen. Das türkisblaue Licht wich langsam zurück.
    »Statusbericht! Sind wir getroffen?«
    Die Stimme der Entität klang, als käme sie unter der Erde hervor. »Alle gingen.«
    Dana blinzelte und erreichte ihren Konturensessel. Sie ließ sich hineinfallen. Das Drehen der Brücke hatte nachgelassen, und sie erkannte die Entität, die unverändert im Sitz neben ihr saß, als ginge sie das alles nichts an. Sie sah zur Navigationskonsole. Dort saß niemand mehr. Es wirkte, als habe dort auch niemals ein Mensch gesessen. Der Alarm tönte nicht mehr. Die Brücke erschien, als sei das Schiff im Raumhafen und außer Betrieb.
    »Was ist passiert?« Angst stieg in Dana hoch. Sie hatte in ihren Jahren als Captain viel erlebt, aber das war bizarr. Eben noch waren alle auf der Brücke in hektischer Betriebsamkeit gewesen, und nun war, außer ihr und der Entität, niemand zu sehen. Sie wandte sich an die Entität. »Wo ist meine Mannschaft?«
    »Es wird nicht gewusst.«
    Die Angst mischte sich mit Zorn. »Du hast mich an diesen Ort gelockt und mir Heilung versprochen! Stattdessen verschwindet meine gesamte Crew! Ich wusste es. Ich hätte dir niemals trauen dürfen.«
    Die Entität schwieg. Ihr Kopf lag leicht schief, die schwarzen Augen wirkten starr.
    »Antworte gefälligst!«, rief Dana zornig. »Du musst zumindest irgendwelche Antworten haben. Warum sollte ich zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher