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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums
Autoren: Anonymous
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Klaviermelodie von Natelié Gaston, einer Galakto-Romantikerin des 22. Jahrhunderts. Sie hatte es sich erlaubt den nervigen Star Corps Ton umzustellen, schließlich war sie Captain eines Forschungsschiffs der Genetics, das nicht im Dienst des Militärs stand.
    Sie hob das Handgelenk und erkannte die Signatur von Commander Drake. »Commander?«
    »Commodore Frost, die Entität wünscht, Sie auf der Brücke zu sehen. Wir haben das Ziel bald erreicht.«
    »Verstanden. Ich bin unterwegs.«
    Sie unterbrach die Verbindung und löschte den letzten Satz ihrer persönlichen Aufzeichnungen aus ihrem e-Pad. Bald würde sie Antworten erhalten.
     
    *
     
    »Go!« Daniel grinste siegessicher und sah vom Spielfeld zu Meister William Beaufort auf, doch der Christophorer zeigte keine Regung. Sein Blick war auf einen weit entfernten Punkt gerichtet, als würde er in fremde Welten sehen.
    Daniel trommelte mit den Fingern auf die Lehne seines Konturensessels. Er konnte diese Bewegung nur ausführen, weil er einen Von-Milton-Anzug trug, der wie ein Servo-Anzug der Marines in Miniatur wirkte und bei der Weiterleitung von elektrischen Impulsen half. Zusätzlich wurde Daniels Körper auf dem Stuhl von Kraftfeldern unterstützt, die durch einen schmalen Gürtel um seine Hüfte aufgebaut wurden.
    Keine Hilfe benötigte er jedoch, um den Christophorer haushoch im Go-Spiel zu schlagen. Vielleicht sollte er William mental aufschrecken. Schließlich war Daniel der begabteste Empath der Genetiker-Welten und konnte andere Menschen über eine große Entfernung hinweg wahrnehmen und ihre Gedanken manipulieren. Aber wenn er das tat, verärgerte er William, der wie Dana nervenaufreibend moralisch war und das unvollkommene Wesen der Moral – die Blätter, die nach Hegel niemals gegrünt hatten – nicht begriff.
    Dann eben mit herkömmlichen Mitteln: Stimme, Lautstärke, Provokation. Erfolgsgarantie um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: hundert Prozent.
    »Was ist los, William? Träumst du von Klosterorgien auf Sirius III?«
    William schreckte auf. »Was? Entschuldige, ich war ein wenig abwesend.«
    Daniels blassgrüne Augen zeigten seinen Spott. »Ach. Um das zu merken, brauche ich nicht mal Empath zu sein.«
    William kratzte sich am kurz rasierten Haar. Eine Geste, die seine Verlegenheit zeigte. »Hast du die Aufzeichnungen gemacht, die Dr. M. Karwing anordnete?«
    »Du meinst den Psychoscheiß, der uns helfen soll, trotz der hohen Belastung nicht verrückt zu werden?«
    William nickte.
    Daniel verzog das Gesicht und bot ein Inbild von Desinteresse. »Unsinnige Zeitverschwendung.«
    »Hast du sie gemacht?«
    »Ja. Ist ja angeordnet. Aber wenn du mich fragst, wollen die uns nur beschäftigen. Zu Hause interessieren meine privaten Aufzeichnungen mit Sicherheit niemanden, und mich interessieren sie auch nicht.« Er starrte auf das elektronische Spielfeld mit den 3-D-Projektionsfiguren. Seine Ketten lagen klar in Führung, während Williams Ketten gebunden waren. »Warum fragst du?«
    »Mir ist etwas Merkwürdiges während der Aufzeichnungen passiert. Ich hatte eine Art Vision.«
    Daniel runzelte die Stirn.
    William räusperte sich umständlich. »Ich … ich stand an einem leuchtenden türkisblauen Phänomen, mitten im All auf einem Felsbrocken, und ich fühlte mich, als würde ich in das Auge Gottes sehen. Innerhalb des Lichtes war all das, was die Entität uns beschrieben hat. Darin lag Frieden. Ein alles umfassender Frieden und der Ursprung allen Seins. Ich wollte nichts mehr, als eins zu werden und in diesem Frieden aufzugehen, auch wenn es meinen Tod bedeutet.«
    »Vielleicht sind das Auswirkungen des Auges. Letzte Nacht hatte ich einen Traum, in dem ich glaubte, die Anwesenheit Tausender fühlen zu können. Es war unheimlich, aber trotzdem nicht unangenehm.«
    »Ich kann es kaum erwarten, das Auge vor mir zu sehen.«
    In den leuchtenden, braunen Augen des Christophorers sah Daniel seine Neugierde.
    Auch er war neugierig, was das Ziel der Reise brachte. Doch vor allem hoffte er auf eine Rettung. Seit ihn die rätselhafte Genetics-Krankheit befallen hatte, die auch Dana Frost zu schaffen machte, ging es mit ihm stetig bergab. Es war schon ironisch. Einst hätte er die Krone der genetischen Schöpfung sein sollen. Und nun brauchte er Kraftfelder, um sich fortzubewegen. Er, einst die stolze Genzucht seiner Mutter, das perfekte Kind, geschaffen, um allen anderen geistig und körperlich überlegen zu sein.
    Daniel lehnte sich zurück und betrachtete
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