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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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Mar-Tanjaj tut, was ihm von Gott durch den Raisa befohlen wurde!«
    »Zweifelst du etwa an seiner Aufrichtigkeit?«, wollte Fakun-Kan wissen, der die Krallen zu Fäusten geballt hatte und ebenfalls langsam auf ihn zuschritt.
    »Ja!«, schrie Tagnor-Fin. »Ich zweifle nicht nur, ich weiß es!« Dann sagte er entschlossen und emotionslos: »Ich weiß, was auf Kridania wirklich geschah.« Er war selbst erstaunt, wie leicht ihm diese Worte über den Schnabel kamen. Jetzt, wo er erst einmal angefangen hatte, spürte er fast keine Angst mehr. Die Wahrheit war befreiend. »Nichts von dem, was Danur-Tak uns erzählt hat, ist wahr. Richtig ist nur, dass der Raisa tot ist.«
    »Was erzählst du da für einen Unsinn, Schwächling!« Unlor-Gen hatte den Schnabel drohend geöffnet und fauchte aggressiv. »Hör sofort damit auf, oder die Schmach, vom Obersten Krieger zum Frühstück verspeist worden zu sein, wird nicht das Schlimmste sein, was dir noch vor deiner ersten Schlacht widerfährt!«
    »Der Mar-Tanjaj lügt!«, fauchte Tagnor-Fin. Rivin-Tur, verzeih mir! »Der Raisa ist tot, ja! Aber er hat sich selbst gerichtet, um den Parasiten zu töten, von dem wir nicht sehen wollten, dass er Seran-Pakor so sehr verändert hatte. Der letzte Befehl Seiner Heiligkeit war der Abbruch des Angriffs und die Verkündung des Friedens. Nicht genug, dass Ersteres mit dem Tode des Raisa sowieso hätte eingehalten werden müssen.«
    Tagnor-Fin ließ traurig den Schnabel sinken. »So sind wir alle verdammt. Gott wird mich strafen, weil ich nichts dagegen unternommen habe. Ich habe geschwiegen. Aus Furcht, obwohl ich die Wahrheit kannte.« Der blickte auf die beiden Techniker, die immer noch drohend und mit erhobenen improvisierten Waffen in den Krallen, vor ihm standen. »Und ihr werdet ebenfalls verdammt sein. Denn ihr seid einem Scharlatan in den Kampf gefolgt, einen Kampf, der von Gott nicht gewollt ist, und den wir deswegen nicht gewinnen können …«
    Unlor-Gen und Fakun-Kan sahen sich an. Einen Moment zu lang, wie Tagnor-Fin fand, aber auch das war ihm zwischenzeitlich ziemlich egal. Er wollte nur hier sitzen und sich den Ballast von den Nieren reden. Und wenn es seinen Tod bedeutete.
    »Was Gott wirklich will, kannst du Ihn gleich selber fragen«, sagte Unlor-Gen schließlich, nachdem er sich von seiner ersten Überraschung erholt hatte.
    Fakun-Kan trat noch einen weiteren Schritt auf ihn zu und krallte sich in sein Halsgefieder. Dann schaute er Tagnor-Fin direkt in das eine Auge.
    »Elender Verräter!«
     
    *
     
    TASO-24.713-E, genannt Saraswati, 80 Lichtjahre südlich von Karalon, 15. August 2271
     
    Vince blickte Corporal Haddiyah Ghufran und ihren neun Marines entgegen, die über eine von TASO-24.713 beleuchtete Geröllebene zum Ausgangspunkt zurückkamen. Den Horizont bildete ein graublaues Gebirge, über dem nichts als die Schwärze des Alls herrschte.
    Die Mitglieder des Berserk-Fireteams hatten ihre Antigrav-Packs aktiviert, worauf beim Hinweg zum Gebirge verzichtet worden war. Denn die Aufgabe der Marines hatte darin bestanden, ein mögliches unsichtbares Hindernis aufzuspüren. Mittlerweile stand fest, dass es zwischen dem kleinen Stützpunkt, der durch die beiden geparkten Shuttles der STERNENFAUST markiert wurde, und dem fernen Gebirge auf mehreren Hundert Metern Breite keine unsichtbare Barriere gab.
    »Es bleibt nur die eine Erklärung: Das Hindernis ist in einem anderen Kontinuum angesiedelt«, dachte Vince laut. »Und zwar in genau jenem, das Turanor für seine Sprünge benutzt.«
    »Genau das denkt Turanor auch, Admiral«, sagte Izanagi, der ebenso wie Vince den zurückkehrenden Marines entgegensah.
    »Ist die STERNENFAUST inzwischen im HD-Raum?«, fragte Vince ungeduldig.
    »Übergang in zwei Minuten«, sagte Adric, der auf einer gesonderten Frequenz die Kommunikation mit dem Star Cruiser übernommen hatte.
    Vince wandte den Kopf und blickte Turanor an, der die Augen geschlossen hielt und sich offenbar auf den nächsten Sprungversuch konzentrierte. Izanagi hatte der Gruppe bereits mitgeteilt, dass Turanor von Sprung zu Sprung ein besseres Gefühl für die Barriere zu entwickeln vermeinte. Jeder Sprung versetzte ihn wohl zunehmend besser in die Lage, eine Art Abtastung des sonderbaren Hindernisses vorzunehmen.
    »Er versucht es erneut«, flüsterte Izanagi.
    Ein kurzes violettes Leuchten entstand, und Turanor wurde für den Bruchteil einer Sekunde transparent. Doch sogleich war er wieder so klar zu sehen wie
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