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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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ließen und die uns jetzt das Ende schicken …«
    Draußen, auf der weiten weißen Ebene bis zum Gletschergebirge, erklang das tiefe Brummen der Strahlenwaffen der Unheilvollen. Mit ihren Kugelschiffen waren sie in ihr System eingedrungen und hatten jede Kolonie, jeden Tempel zerstört, den sie finden konnten. Sie raubten die Härte, wo die Apri sie aus dem Eis zogen, mischten die kleine Flotte auf, die ihren geliebten Heimatplaneten hatte schützen sollen, und sie zeigten sich unbarmherzig.
    Vater und Sohn stürzten an die Fensteröffnung und blickten hinaus. Dicke, grelle Strahlen schlugen aus dem Himmel und sprengten das Eis auf. Dort, wo sie wüteten, schoss Schmelzwasser in Fontänen aus der Tiefe empor, überschwemmte das Umland, nur um gleich wieder zu gefrieren. Die Wohnhügel der Apri, die um den Regierungssitz herum die Hauptstadt Apruumfs bildeten, schmolzen in der Hitze der Graser, wie die Unheilvollen ihre Waffen nannten. Einem Flitzerschwarm gleich stießen mehrere Dutzend Transportschiffe aus dem All herab und entließen ganze Horden der Unheilvollen auf die Oberfläche. In ihren Raumanzügen wirkten sie noch bedrohlicher, als sie es ohnehin schon waren. Sie waren felllos, aber mit filigranen Horngebilden bedeckt, hatten keinen Schlund, sondern eine harte, spitze Fress- und Atemöffnung, ebenfalls aus Horn. Sie hatten nicht eine, sondern zwei Sehöffnungen, und auch nicht länglich, sondern rund. Und sie waren nicht in der Lage, im roten Spektrum zu sehen, nahmen also Wärmeunterschiede nicht als Farben wahr.
    Sie nennen sich Kridan , erinnerte sich Fingostias, und sie dienen dem Einen Gott. Seine Mägen zogen sich zusammen, als er an die Hässlichkeit dieser Kreaturen dachte. Die Geschichtenerzähler der Apri hatten sich schon lange den Kopf darüber zerbrochen, was potenzielle Besucher von anderen Welten für ein Aussehen haben konnten, aber keiner von ihnen hatte sich eine solche Ausgeburt von Hässlichkeit vorstellen können.
    Es war erst wenige Planetenumläufe her, als sich die Apri zum ersten Mal über die Grenzen ihres Sonnensystems hinaus gewagt hatten. Ihre Technik entwickelte sich nur langsam, und es erforderte Mut und den Willen, sein ganzes Leben im Weltraum an Bord eines Generationenschiffes zu verbringen, wenn man im Namen der Forschung etwas über die direkten Nachbarsternensysteme in Erfahrung bringen wollte.
    Durch Teleskope und Forschungssonden hatten sie herausgefunden, dass wohl die meisten Planeten des Alls eher gasförmig oder fest waren. Eisplaneten, so wie der ihre, schienen nicht so oft vorzukommen, was man anhand der spezifischen Massewerte beim Auffangen reflektierter Lichtstrahlung hatte erkennen können.
    Dennoch trieb sie die Neugier, und sie entsendeten ein Schiff in die Richtung des nächsten Systems. Und auf dieser Reise – ob es Zufall war oder Schicksal, niemand vermochte es zu sagen – waren die ersten ihrer Art auf die erste andere weltraumfahrende Rasse getroffen, die sie kennenlernen sollten.
    So, wie es im Moment aussah, würde es die erste und auch die letzte andere Spezies sein, mit der sie so etwas wie Kontakt gehabt hatten …
    Die Forscher der Apri hatten keine Chance gehabt. Das Schiff der Kridan hatte ohne Vorwarnung angegriffen, und die Krieger hatten das Generationenschiff geentert. In den Rechnern suchte man nach religiösen Texten und fand den Glauben der Apri als einen vor, der sich auf ein ganzes Pantheon von Göttern bezog.
    In den Augen der Kridan war dieser Glaube ein absoluter Frevel. Es gab nur den einzig wahren Gott, und den sollte jedes Lebewesen, so es denn kognitiv dazu in der Lage war, als den ihren annehmen. Wer sich dem verweigerte, war des Todes.
    Fingostias war noch sehr jung und noch nicht in der Lage gewesen, nur auf den Hinterläufen zu gehen, als die Kridan das erste Mal auf Apruumf landeten. Sie waren in dicke Raumanzüge gehüllt gewesen, weil die veränderten Druckverhältnisse auf dem Eisplaneten gegenüber der von ihnen gewohnten Umgebung ihnen wohl nicht bekamen.
    Genau hier, in diesem Amtszimmer war es gewesen, dass sich ein Kommandant der Fremden vor seinem Vater aufgebaut und die Bekehrung zum »wahren Glauben«, gefordert hatte. Natürlich war der Charisma-Herrscher darauf nicht eingegangen. Pru und das Eis und die ihm ergebenen Gottheiten waren die Grundlagen nicht nur ihres Glaubens, sondern auch ihrer Gesellschaft. Sie lebten nach dem Vorbild der Götter und würden nie etwas anderes tun. Fingostias erinnerte sich
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