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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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irgendwie greifbarer, realer.
    Vince überlegte, ob ihm etwas Musik oder eine Zigarre die nötige Entspannung bringen würden, um auch die nächsten Stunden ohne Pause überstehen zu können. Nachdem man ihn auf Sinenomen vonseiten der Basiru-Aluun einem Prozess gemacht hatte, dessen Urteil eine Bestrafung durch das Mitteilen von Wissen nach sich gezogen hatte, war sein Kopf voll von Fragen und Bildern und konnte nichts Neues an Informationen mehr aufnehmen.
    Fühlt sich so Captain Mulcahy mit seinem Gedächtnischip? Permanent überfordert von der Fülle an Informationen, die auf ihn einstürmen?
    Nach einer Verletzung am Temporallappen hatte der jüngste Captain in der Geschichte des Star Corps einen neuartigen neuronalen Prozessor eingepflanzt bekommen, der ihm die weitere Benutzung seines Langzeitgedächtnisses ermöglichte. Doch dieser Chip trennte nicht unwichtige von wichtigen Eindrücken. Er nahm jede Situation in allen Details auf speicherte sie in Codys Gehirn ab. Dieses absolute Gedächtnis war für den jungen Mann gleichzeitig Segen und Fluch, aber er gewöhnte sich langsam an dieses neue Leben und auch an die Möglichkeiten, die seine neue Fähigkeit mit sich brachte.
    Vince richtete sich in seinem Konturensessel auf und gähnte herzhaft. Nein, keine Musik. Keine neuen Reize mehr. Stille und Besonnenheit, das war es, was er jetzt brauchte. Nur sich und seine Gedanken. Sein Blick fiel auf das Schiffsgemälde, das er einst von seiner Geliebten Savanna Dionga geschenkt bekommen hatte.
    Als wir mit der STERNENFAUST III aufbrachen, reisten wir als erstes Raumschiff regelmäßig durch den HD-Raum. Wir hatten dieses Kontinuum kaum verstanden; das menschliche Gehirn kann die mehrdimensionalen Eindrücke nicht verarbeiten, sodass es mit Ohnmacht bis hin zu Wahnsinn reagiert. Und keine zwei Jahre später entdecken wir einen ersten HD-Raum-Planeten. Versteckt hinter einem effektiven Schutzschirm, bevölkert von Wesen, die uns vor Kurzem noch für den Frevel, in ihren Raum eingedrungen zu sein, bestraft hatten.
    Nein, das ist so nicht ganz richtig , korrigierte sich der Admiral selbst. Sie wollten, dass das Wissen der Toten Götter ungenutzt bleibt, und wir die Techniken, die wir aus den Daten dieser uralten und geheimnisvollen Spezies entwickelt konnten, wieder aufgeben. Zu unserem Schutz, wie sie betont hatten.
    Vince hatte durch seine Strafe erfahren, dass das vielleicht sogar stimmte, so seltsam es auch anmuten mochte. Der Basiru-Aluun Ritari hatte ihn auf eine Geistreise in eine ferne Vergangenheit mitgenommen und ihm gezeigt, wie die Orphanen geschaffen worden waren – und von wem. Dabei war Vince fast in den Untiefen dieser mentalen Verbindung und der von ihr heraufbeschworenen Bilder verloren gegangen. Dank Captain Mulcahys beherztem Eingreifen konnte er jedoch den Weg zurück in seinen Körper finden.
    »Und die Strafe wurde vollstreckt«, erinnerte sich der Admiral murmelnd. Arjaar hatte es ihm gesagt. Allein das Wissen über die Orphanen – über ihre Herkunft, vielleicht sogar nur ihre bloße Existenz – verdammte eine Spezies, die es besaß, zum Untergang durch die Quallenwesen. Vince runzelte die Stirn, als ihm ein Gedanke kam. Wenn sie doch über dieses Wissen verfügen, müssten dann die Basiru-Aluun nicht eigentlich auch …?
    Ein Signalton unterbrach den Gedankengang des höchsten Offiziers an Bord der STERNENFAUST. Nachdem er den Eingang einer Kommunikation über HD-Funk auf dem Bildschirm registriert und bestätigt hatte, baute sich ein 3D-Bild vor ihm auf. Es zeigte Admiral Alex Bidlo von der Star Corps-Zentrale in Transalpha bei Karalon.
    »Alex«, grüßte Vince knapp. »Gibt es Neuigkeiten über die kridanische Angriffsflotte?«
    Die Frau am anderen Ende der HD-Leitung sah so aus wie Vince sich fühlte. Dunkle Ringe lagen um ihre Augen, die Mundwinkel verhärmt nach unten gezogen, während kleine Haarsträhnen über ihre Stirn fielen. »Nein, Vincent. Die Schiffe nähern sich weiter dem Sol-System. In etwa siebzehn Stunden werden sie bei der Erde eintreffen.«
    Admiral Bidlo strich sich mit der flachen Hand über die Stirn und seufzte. »Wir mobilisieren alles an Kräften, was uns für die Verteidigung der Erde und des Heimatsystems zur Verfügung steht. Es wird nicht allzu viel sein, dafür sind zu viele Schiffe an zu vielen zu weit entfernten Stellen der Solaren Welten im Einsatz. Aber nach und nach werden wir eine ordentliche Verteidigung aufbauen können, wenn wir bis dahin mit dem, was
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