Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
dass unser geliebtes Oberhaupt nicht mehr den Triumph erleben kann, wie wir die Schnabellosen ausradieren.«
    Für einen Moment hielt Danur-Tak inne, dann schrie er: »Ihm zu Ehren sind wir in die Schlacht gezogen, und ihm zu Ehren werden wir siegreich sein!«
    Jubel brandete auf. Das zustimmende Krächzen seiner Krieger beflügelte Danur-Tak immer wieder. Auch der Oberste Priester Garin-Sir war scheinbar von seinen Worten angetan und krächzte nun doch eine leise Zustimmung.
    Der Mar-Tanjaj dachte an Mera-San … Die Eier-Legerin, die sein Licht im Sand gewesen war. Mit ihr an seiner Seite hatte er herrschen wollen, sie sollte ihm einen Erben schenken, der eines Tages das Amt des Raisa von ihm übernehmen sollte. Alle Gelege, die künftig einen Raisa hervorbringen, würden von heute an von ihm persönlich abstammen.
    Aber Mera-San war schwach gewesen. Ja, sie hatte ihre Schwäche durch Mut ausgleichen wollen und war ihm in einer Verkleidung als junger Krieger auf die ERLÖSER gefolgt. Doch als sie in seinem Beisein vom kläglichen Ende Seran-Pakors erfahren hatte, wollte sie seinen Plan vereiteln und die Wahrheit verkünden. Die Wahrheit über den schmachvollen Tod des Raisa und seinen letzten, schon vom Tode benebelten Befehl, den Angriff auf die Menschen abzubrechen.
    Danur-Tak war keine Wahl geblieben. Er hatte Mera-San getötet, sie gewürgt, bis sie nicht mehr atmete. Sein Freund und Stellvertreter Kar-Nutan hatte ihm dabei geholfen, die Tote zurück in eine Zelle zu schaffen. Inzwischen war die Leiche entdeckt und ohne Ehren dem Recycler zugeführt worden. Fragen stellte keiner. Man ging davon aus, der junge Kridan habe sein Leben aus Verzweiflung über den Tod des Raisa selbst beendet.
    Der Jubel ebbte ab, und mit dem Wisch einer Kralle bat der Mar-Tanjaj um Ruhe. »Seine Heiligkeit ist im Geiste bei uns, das weiß ich. Ihm zu Ehren wollen wir beten und für Gottes und Seinen Beistand für den Kampf bitten. Vereint eure Seelen und Stimmen!«
    Danur-Tak wies, wie es zuvor abgesprochen war, auf Garin-Sir. Der stimmte ein traditionelles Gebet an, das von einem Mikrofon an seinem Gewand auf die Lautsprecher auf jedem Schiff übertragen wurde. Tausende Kridan krächzten im Chor die heiligen Worte aus den Schriften. Dem Mar-Tanjaj stellten sich vor Ergriffenheit die Nackendaunen auf. Als das Gebet beendet war, breitete er die flügelartigen Arme aus und blickte erwartungsvoll auf seine Krieger herab.
    Ich sehe die Kriegslust in ihren Augen … Ihre Nieren brennen auf den Kampf! , erkannte Danur-Tak. Wie viel davon aus ihrer eigenen Überzeugung und aus den Worten seiner Rede erwachsen war – und wie viel auf der Verabreichung der berauschend wirkenden Janrin-Kräuter basierte, die der Mar-Tanjaj den Tee-Darreichungen hatte heimlich beimischen lassen – wusste er nicht zu sagen.
    Danur-Taks Blick ruhte auf einem jungen Kridan in einer der hinteren Reihen, der noch etwas unsicher wirkte. Sein Kampfanzug war ihm ein Stück zu groß und schlotterte um seine Beine. Seine Augen huschten unstet zwischen dem Obersten Priester und dem Mar-Tanjaj hin und her. Offensichtlich war er nervös. Oder er verträgt die Kräuter nicht , durchfuhr es den Kommandanten der Flotte. In seltenen Fällen konnte Janrin leichte Anflüge von Paranoia oder Nervosität hervorrufen.
    Danur-Tak zischte unwillig und deutete auf den Krieger. »Beunruhigt dich etwas, Krieger?«
    Der Angesprochene hatte gerade zu Garin-Sir geschaut und zuckte zusammen, als er erneut seinen Blick auf den Mar-Tanjaj warf und erkannte, dass er angesprochen worden war.
    »Wie?«, krächzte er leise, dennoch laut genug, dass Danur-Tak ihn hören konnte.
    »Warum bist du so nervös, Tanjaj?«, wollte der Mar-Tanjaj wissen. »Tritt vor!«
    Der junge Kridan stakste unsicher einen Schritt nach vorne. Einer der Tugendwächter trat an ihn heran und beäugte ihn kritisch.
    »Wie lautet dein Name, Tanjaj?«, wollte Danur-Tak wissen.
    »Tag… Tagnor-Fin, ehrenwerter Mar-Tanjaj!«, krächzte der junge Krieger, der aussah, als wäre ihm gerade erst der Dotter abgefallen.
    »Nun, Tagnor-Fin? Was ist es, das dich beunruhigt? Die Flotte ist sicher im Zweiten Raum, im Nian-Modus können die Schnabellosen uns nicht orten. Die Schutzblase wird von unserem Wissenschaftler Hat-Nan Sin-Turin aufrecht erhalten. Die Sandmaden werden nicht wissen, dass wir kommen! Warum also bist du so nervös?«
    Tagnor-Fin schabte verwirrt mit den Schnabelhälften. »Ich fühle keine Nervosität, edler

Weitere Kostenlose Bücher