Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Den härtesten Kampf führen wir gegen uns selbst, und dieser Kampf endet nie. Auch der Schmerz endet nie. Ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Dem Schmerz ein Ende zu setzen, bedeutet, dem Kampf ein Ende zu setzen. Wenn Sie hier auf diesem Wrack bleiben, dann nur, um Ihrem Schmerz, der Schande, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ein Ende zu setzen. Und damit geben Sie den Kampf auf, Flottenkommandant Tamris. Glauben Sie, auf diese Weise Ihre Ehre wiederherstellen zu können?«
    »Es gibt keinen Weg, meine Ehre wiederherzustellen, Colonel.«
    »Das denken Sie jetzt . Was werden Sie morgen, übermorgen, in einer Woche oder einem Monat denken? Es gibt immer einen Weg.«
    »Wieso geben Sie sich so eine Mühe, mich zu überzeugen, Colonel?«
    »Weil ich verdammten Ärger kriegen werde, wenn in meinem Bericht steht, dass ich einen Überlebenden auf der Brücke eines Wracks habe erfrieren lassen. Jetzt ziehen Sie diesen verdammten Raumanzug an, Flottenkommandant!«
    Gerser zögerte, hob dann aber den Anzug auf und hielt ihn unschlüssig in seinen Händen. »Erschießen kann ich mich immer noch«, murmelte er schließlich.
    »Das nenne ich die richtige Einstellung!«, konnte sich Yefimov nicht verkneifen.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Voraandir-System, bei Helemaii’nu, 10. August 2271, 2300
     
    Vince blickte auf den Hauptschirm der Brücke. Zum zweiten Mal überhaupt sah ein Mensch das Heimatsystem der Alendei. Zuvor war es nur Izanagi Narada vergönnt gewesen, einen Blick auf die beiden Planeten zu werfen; und dies auch nur auf indirekte Weise, indem der ehemalige Christophorer von Turanor auf eine Gedanken- und Erinnerungsreise mitgenommen worden war. { * }
    Doch sobald würde kein Mensch Helemaii so erblicken, wie der Planet nur wenige Stunden zuvor ausgesehen hatte. Die Schönheit, den dieser Himmelskörper dem Betrachter im Weltraum dargeboten hatte, war dahin. Helemaii wirkte wie eine lehmige Kugel, an manchen Stellen rostrot, an anderen orangefarben.
    Izanagi, der neben Vince auf dem Kommandobalkon stand, hatte sich erschüttert gezeigt, als er des Desasters ansichtig geworden war. Da hatten die Menschen es geschafft, zum ersten Mal Helemaii’nu zu erreichen, und waren gleich mit einer Katastrophe konfrontiert worden, die über den einen der beiden Planeten gekommen war. Die Sichel Helemaius hingegen, die um einige Hunderttausend Kilometer weiter entfernt war, glänzte unbeschadet in blauen und weißen Farbtönen.
    »Gerser Tamris behauptet, dass die J’ebeem nicht für dieses Verbrechen verantwortlich sind – und ich glaube ihm«, sagte Vince. Der Flottenkommandant und einige weitere J’ebeem konnten aus ihren Schiffwracks gerettet werden und befanden sich nun auf der Krankenstation der STERNENFAUST.
    »Diese Untat geht auf das Konto der Quallen«, zeigte sich der Admiral überzeugt.
    »Hunderttausende Alendei müssen gestorben sein«, flüsterte Izanagi in bitterem Ton. »Welche düstere und unmenschliche Macht muss hinter diesen Quallen stecken …«
    »Dies müssen wir ergründen, Izanagi«, sagte Vince. »Ansonsten sehe ich uns mit dem Untergang weiterer Planeten konfrontiert.«
    Von jenen mächtigen Bioform-Objekten war nichts mehr zu sehen gewesen, als die STERNENFAUST nahe Helemaii’nus in den Einsteinraum zurückgefallen war. Was die Besatzung vorgefunden hatte, waren Hunderte von zerstörten Teller- und Sichelschiffen – doch die Angreifer waren bereits von der Bildfläche verschwunden gewesen.
    »Ich habe Sie auf die Brücke holen lassen, Izanagi, weil ich möchte, dass Sie in telepathischen Kontakt zu Turanor treten. Wir brauchen Informationen.«
    »Sofern Turanor überhaupt noch lebt …«
    »Versuchen Sie es, Izanagi. Turanor ist unsere einzige Chance, mehr über das zu erfahren, was sich am heutigen Tage hier und im Weltraumfriedhof abgespielt hat.«
    »Ich werde es versuchen, Admiral.«
    Vince und Captain Mulcahy beobachteten Izanagi dabei, wie er die Augen schloss und sich konzentrierte. An die acht Haarkegel des ehemaligen Christophorers, die wie die Spitzen eines Morgensterns wirkten, hatte sich die Besatzung mittlerweile gewöhnt. Vince erinnerte sich noch gut an den Tag, als Izanagi das erste Mal an Bord der STERNENFAUST gekommen war. Er hatte seinen Augen nicht trauen wollen und sich gefragt, wie jemand die Chuzpe haben konnte, sich mit einer derart wilden Frisur an Bord eines militärisch geführten Schiffes zu begeben. Doch dies war Schnee von gestern. Izanagi war Izanagi, und es kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher