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Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 142 - Der Tele-Ring der Alendei (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Darstellung sichtbar, in der ein stilisierter Mensch über einer Vielzahl anderer stand, und bei »Schiff« zeigte der Translator ein stilisiertes Raumschiff vor dem Hintergrund der Galaxis, das er anschließend durch eine Fotografie der STERNENFAUST ersetzte. Der Blick des Aliens bewegte sich zwischen Vince und der Translator-Anzeige hin und her.
    »Veranlassen Sie den Probanden zur Artikulation«, erklang die KI-Stimme des Translators. Wieder erschien die symbolische Darstellung des Kommandanten auf dem Monitor. Vince tippte mit dem Zeigefinger auf die obere Menschenfigur, und der Blick des braun geschuppten Fremden folgte der Bewegung. Doch das Alien schwieg. Vince tippte energischer und hatte Erfolg: Den schmalen Lippen des Außerirdischen entfuhr ein Krächzlaut.
    »Danke«, sagte der Translator kühl und zeigte dann das stilisierte Raumschiff. Wieder wies Vincent auf das Monitorbild, und tatsächlich gab der Fremde einen Zischlaut von sich.
    »Danke«, sagte die KI-Stimme.
    Urplötzlich brach das Alien in eine Flut von Zisch- und Krächzlauten aus, wobei seine Schultern wild wippten. Vince und Tregarde sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ich schätze, ihm passt was nicht«, sagte der Doktor.
    »Ich mache einfach weiter«, sagte Vince. »Er scheint sich ja wieder zu beruhigen.« Vincent sah dem Fremden in die Augen und legte erneut die Hand auf die Brust. »Taglieri«, wiederholte er und zeigte dann auf den Fremden: »Wie heißen Sie?«
    Luft strömte hörbar aus den Atemöffnungen, die ein wenig an Nüstern erinnerten und sich auf der Oberseite der vorgewölbten Mund- und Kinnpartie befanden. Dann krächzte das Wesen einmal.
    »Yaag«, übersetzte der Translator. Er benutzte hierzu einen speziellen Algorithmus zur Anpassung von Eigennamen. Konsonanten wurden möglichst erhalten beziehungsweise durch die ähnlichsten im Solar ersetzt. Fehlende Vokale wurden nötigenfalls interpoliert.
    »Yaag!«, wiederholte Vince, und der Translator krächzte. »Ich begrüße Sie an Bord der STERNENFAUST!« Der Translator begleitete Vincents Sätze mit bildlichen Darstellungen. Der Admiral führte die Unterhaltung auf diese Weise fort, stellte Yaag die Spezies Mensch und ihren Heimatplaneten Erde vor, und erfuhr auf diese Weise, dass sich Yaags Art Fal’Zie nannte und ihre Heimatplanet Fal hieß.
    Anhand von eingespielten Videoaufzeichnungen machte Vince dem Fal’Zie klar, dass man ihn – es war bereits deutlich geworden, dass er ein männlicher Vertreter seiner Art war – in einem Kryotank auf einem Schiffswrack gefunden hatte. Yaag schien zwar zu begreifen, erkannte sich auch selbst in den Einspielungen, wurde aber zunehmend verwirrter. Doktor Tregarde reichte ihm das Translator-Grafiktablett, damit er sich seinerseits durch zeichnerische Darstellung verständlich machen konnte. Der Translator zeichnete sämtliche Skizzen und die sie begleitenden Laute auf. Es stellte sich heraus, dass Yaag nicht wusste, wieso er sich in einem Wrack befunden hatte, geschweige denn, wie das Schiff dazu geworden war. Er konnte sich nur noch an das Eine erinnern: Er war unterwegs zu seinem Heimatplaneten Fal gewesen.
    Die weitere Unterhaltung brachte für Vince die erschreckende Gewissheit, dass Yaag nicht den blassesten Schimmer davon hatte, mindestens 40.000 Jahre lang im Kälteschlaf zugebracht zu haben. Der heutige Tag knüpfte sich für Yaag nahtlos an seine Erinnerung an, auf einem Flug in die Heimat gewesen zu sein.
    »O Gott – wie machen wir ihm das klar?«, fragte Vince an Tregarde gewandt. Auf dem Translatorschirm erschien ein weißhaariger alter Mann mit Bart und Heiligenschein.
    »Translator – Pause!«, befahl der Doktor. »Unanschaulich große Zahlen lassen sich beim derzeitigen Stand der Kommunikationsmöglichkeiten sowieso nicht darstellen. Dennoch würde der Translator den riesigen Zeitraum verdeutlichen können. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob wir Yaag das jetzt schon zumuten sollen.«
    »Ich will es riskieren, Doktor. Möglicherweise helfen wir so seiner Erinnerung auf die Sprünge.«
    »Also schön. Translator – an! Übersetze: Yaag lag 40.000 Jahre lang im Kälteschlaf.«
    Zunächst erklangen ein paar Zisch- und Krächzlaute. Die Solar-Kontrollwiedergabe erschien typographisch am unteren Bildschirmrand: Yaag lag im Kälteschlaf. Dann zeigte der Monitor eine schematische Darstellung des Sonnensystems. Die Planeten bewegten sich langsam auf ihren Bahnen um Sol. Peu à peu steigerten sich die
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