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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger
Autoren: Anonymous
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Telepathen sogar noch lauter. »Mit Telepathen gegen Terroristen«, murmelte er.
    »Was meinen Sie?«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Commander – ich erkenne den Nutzen Ihrer Anstrengungen durchaus. Aber meine moralischen Bedenken bleiben. Sind wir besser als unsere Gegner, wenn wir uns derselben Methodik bedienen? Wenn wir mentale Gewalt einsetzen, um Inhaftierten wider deren Willen Informationen zu entreißen? Ich muss Ihnen nicht sagen, dass diese Verhörmethoden juristisch fragwürdig sind. Gelinde ausgedrückt.«
    » Moralisch fragwürdig«, sagte Shamar leise. »Juristisch ist es ganz einfach. Wahrscheinlich würden die gewonnenen Beweise nicht in einem Verfahren gegen Berger verwendet werden. Doch das interessiert mich gar nicht. Mir geht es darum, die Hintermänner zu finden.«
    Izanagi wirkte hin und her gerissen. Hinter seiner Stirn, so ahnte Shamar, tobte ein Kampf, den auch er schon mehrfach mit sich ausgefochten hatte.
    Shamar fuhr fort. »In einem hatte Gregorovitch recht: Die Gegenseite wartet nicht. Jeder Tag, an dem Nickie Berger ihre Geheimnisse vor uns verbirgt, ist ein Tag, an dem ihre Seite gewinnt. Wer weiß, ob sie nicht schon längst den nächsten Coup plant? Vielleicht geschieht er sogar, jetzt gerade in diesem Moment!« Er schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir so wenig wie Ihnen, glauben Sie mir. Aber wenn es uns hilft, die innere Sicherheit zu gewährleisten, bin ich zu diesem moralischen Opfer bereit. Selbst wenn dazu ein Deal mit Far Horizon nötig wird, damit wir diesen Kettler und diese Jane zu Seite gestellt bekommen.«
    »Diesen Jane«, berichtigte der ehemalige Klosterbruder resignierend. »Weiblicher Name, männlicher Mensch. Um nicht zu sagen alphamännlich …«
    Shamar hob die Brauen. »Ich bin gespannt darauf, ihn in Aktion zu erleben. Ihre Beschreibung verspricht ein Erlebnis.«
    »So kann man es auch sagen, ja«, erwiderte Izanagi und lachte leise.
    Keine Minute später hatten sie das Labor erreicht, vor dessen geschlossener Tür Gregorovitch und seine beiden Begleiter bereits auf sie warteten.
     
    *
     
    »Verbindung steht, alle Systeme arbeiten innerhalb normaler Parameter.«
    Boz lehnte sich in seinem Sitz zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und atmete aus. Es passte. Bei Gott, es passte tatsächlich.
    »Sie sehen aus, als hätten Sie daran gezweifelt …?«
    Commander al Khaleds Stimme riss den jungen Programmierer aus der Gedankenstarre, in die er gerade zu gleiten gedroht hatte. Boz zuckte unmerklich zusammen, blinzelte und war im Nu wieder im Hier und Jetzt angekommen. Dennoch hatte er seine Besucher gar nicht eintreten hören, und das wurmte ihn.
    »Commander, ich …«, setzte er an, zögerte aber. »Wie meinen Sie das, Sir? Woran gezweifelt?«
    Al Khaled schmunzelte. »Na, daran, dass es funktioniert. Man sieht es Ihnen förmlich an der Nasenspitze an.«
    Dass es funktioniert? Boz traute seinen Ohren kaum. Natürlich würde es funktionieren! Zum einen, bitte sehr, war der Eingriff alles andere als der Gipfel des technologischen Fortschritts. Und zum anderen: Wer, wenn nicht er selbst, sollte von der Funktionalität seiner Erfindungen überzeugt sein?
    »Keine Sorge, Commander«, sagte Boz und winkte ab. »Was ich entwerfe, funktioniert immer .«
    Wenige Meter hinter ihm, wo Shirl an ihrer Konsole saß und die grazilen Finger über den Touchscreen gleiten ließ, erklang ein spöttisches »Mhm.«
    Typisch. Genau, wenn’s drauf ankam, würgte die ihm einen rein. Boz hatte sich schon mehrfach bei seinen Vorgesetzten über diese untragbare Mitarbeiterin beschwert, aber brachte das etwas? Hörte man da oben vielleicht auf ihn? Natürlich nicht. Stattdessen sprach man von Effizienz, von fachlicher Brillanz – nur die liebe Sozialkompetenz ließen die Damen und Herren in den höheren Etagen gern außer Acht, wenn es um die Einstellung neuen Personals ging. Klar, die mussten ja auch nicht Tag für Tag mit den ganzen Gurken arbeiten, die sie so kritiklos anheuerten.
    Zu Boz’ Erleichterung schien al Khaled die spöttische Bemerkung der blauhaarigen Technikerin aus Illinois aber gar nicht gehört zu haben.
    Stattdessen begann er, Boz die Mitglieder seiner Entourage vorzustellen. »Darf ich bekannt machen? Dr. Murray Bozinsky, das sind die Agenten Connery und Moore, Mister Izanagi Narada, und Walter Gregorovitch ist Ihnen sicherlich vertraut.«
    Boz nickte, wie es von ihm erwartet wurde, schüttelte Hände und zeigte das strahlende Kunstweiß seiner
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