Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
freute und bestätigte ihn zugleich. »Im Grunde sind es ferngesteuerte Sonden«, warf er erklärend ein, als er die Frage im Gesicht Walter Gregorovitchs sah. »Sie sehen, dass ihr Körperbau humanoid inspiriert ist: Arme, Beine, Hände mit beweglichen Auswüchsen. All dies dient dazu, den Avataren größtmögliche Beweglichkeit zu verleihen.«
    Die Roboter strahlten buchstäblich im Licht der Neonröhren. Ein Meter neunzig große Maschinen aus Prozessoren, Chips, Leichtmetall und Plastik, silbrig ummantelt und verchromt. In der Mitte dessen, was ihrem Kopf gleichkam, prangte ein rot leuchtendes Sensorauge, in das eine hochleistungsfähige 360-Grad-Kamera eingelassen war.
    »Ferngesteuert von wem?«, warf Narada ein. Mit seiner bizarren Frisur erinnerte der junge Mann Boz an Shirl. Nicht gerade ein Grund, ihn sympathisch zu finden, beschloss er.
    »Danke für die Frage«, erwiderte der Programmierer dennoch freundlich. »Von diesen Gentlemen hier.« Auf einen Wink seiner Hand hin ließ Shirl einen weiteren Monitor umschalten – statt der Datenstränge, die eben noch über ihn gelaufen waren, sahen sie nun vier muskulöse Männer, die in einem leeren Raum standen und warteten. »Dies sind die Marines Templeton, Baracus, Smith und Murdoch, meine Herren. Unsere Einsatzkräfte für heute.«
    Die Marines trugen eng anliegende Overalls mit Kapuzen sowie je eine dunkle und bis zur Gesichtshaut reichende Enviro-Brille. In beide Kleidungsstücke waren Sensoren eingebaut, die jede ihrer Bewegungen in Jetztzeit auf den von ihnen gesteuerten SARD übertrugen – zumindest in der Theorie.
    »Sie warten nur auf unser Kommando, Sir«, sagte Boz und überließ al Khaled wieder das Wort.
    »Dann lassen wir sie nicht länger warten«, befand der Commander. Sobald Shirl einen Kanal geöffnet hatte, sagte er: »Meine Herren, es kann losgehen. Sie kennen den Weg. Holen Sie uns Nickie Berger.«
    Die Marines nickten – und die Avatare im Zellengang taten es ihnen umgehend gleich. Der Anblick ihrer synchronen Bewegungen ließ Boz innerlich Luftsprünge veranstalten. Bingo!
    »Der Gedanke dahinter ist«, erklärte al Khaled, während sich Soldaten wie Roboter in Bewegung setzten, »dass wir mit nicht lebenden Probanden mühelos an Berger herankommen. Gegen menschliche oder andersrassige Wärter würde sie sich quasi automatisch auf mentale Weise zur Wehr setzen.«
    Gregorovitch nickte anerkennend, und auch Narada wirkte beeindruckt. Einzig Connery und Moore blickten so stoisch auf die Bildschirme, als seien sie nur zufällig zugegen und eigentlich nicht weiter relevant.
    Fasziniert beobachteten Boz’ Gäste, wie die auf der Stelle tretenden Marines die SARDs steuerten. Schritt für stampfenden Schritt bewegten sich die silbern glitzernden Roboter den Gang des Zellentraktes hinunter, passierten verschlossene Türen und hielten auf die eine zu, um die es hier ging.
    »Sehen Sie, Sir?«, murmelte Boz, beugte sich jovial zu al Khaled herüber und lächelte verschmitzt. »Läuft alles wie am Schnürchen. Ganz wie bestellt.«
    Und im Hintergrund machte Shirl Bassett ihr »Mhm«.
     
    *
     
    Als sich die Tür öffnete, ahnte Nickie schon, was kommen würde.
    Ein weiterer Versuch. Ein weiterer Wahnsinniger, der sich ihr zu stellen wagte.
    Hatten sie also wieder einen Dummen gefunden …
    »Kommen Sie nur herein«, rief sie spöttisch, während die dunkle Zellentür langsam in die Wand glitt. »Ich beiße äußerst selten – und wenn, trage ich dabei eigentlich keine Gefangenenkleidu…«
    Der anzüglich gemeinte Spruch blieb ihr im Hals stecken. Statt eines Wärters oder eines dieser zwecklosen GalAb-Agenten standen da Maschinen auf der Schwelle. Vier Silberköpfe, große verchromte Leiber. In ihren runden Schädeln glühte jeweils eine rote LED. Leises Surren von Servos und das Zischen pneumatischer Gelenksteuerungen erfüllte den Raum.
    »Wow!«, murmelte Nickie. »Respekt, Walter. Diesmal haben Sie sich selbst übertroffen. Wie nennt man diese Dinger? Frankensteins Monster, Version 2.0?«
    Ihr Tonfall war spöttisch, heiter wie eh und je, doch in ihrem Inneren zog sich etwas zusammen. Die Situation behagte ihr ganz und gar nicht. Robotern konnte sie ihren Willen nicht aufzwingen, und das wusste sie.
    Die Maschinen schwiegen.
    »Walter?«, hakte sie lauter nach. »Kommen Sie, Gregorovitch, erzählen Sie mir nicht, Sie könnten mich nicht hören. Diese Dinger tragen ganz eindeutig Ihre Handschrift. Wer sonst sollte so größenwahnsinnig sein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher