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Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger

Titel: Sternenfaust - 139 - Jagd auf Nickie Berger
Autoren: Anonymous
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doch wohl am Besten wissen, Mister Gregorovitch.«
    Aus den Augenwinkeln sah Shamar, wie Izanagi Narada leicht zusammenzuckte. Die ganze Angelegenheit schien dem ehemaligen Christophorer-Mönch nicht gerade zu behagen. Shamar konnte es ihm nicht verdenken.
    Statt seine Worte näher zu erläutern, nickte der Commander einem der beiden GalAb-Agenten zu, die im hinteren Bereich des unscheinbaren Besprechungszimmers ausharrten, dann aktivierte er ein weiteres Überwachungsvideo. Das Bild von Bergers grinsender Visage verschwand und wurde durch eine andere Aufnahme ersetzt. Gregorovitch setzte sich auf und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    Helles Licht fiel in ein gläsernes Foyer, das von einem gewaltigen Rezeptionstisch dominiert wurde. Er stand frei, ein Traum aus Chrom und weißem Kunststoff, und wären da nicht die beiden uniformierten Offiziere hinter dem Tisch gewesen, man hätte den gesamten Komplex für den Eingangsbereich eines Industrieunternehmens halten können.
    »Diese Aufnahmen sind nur wenige Minuten vor den anderen gemacht worden«, kommentierte einer der GalAb-Agenten die Bilder. »Im Eingang der – übrigens streng geheimen – Haftanlage. Wie Sie sehen, ist das Gelände gesichert. Niemand kommt rein oder raus, der nicht ausdrücklich dazu autorisiert wurde. Und doch …«
    Pünktlich zu dieser bewusst gesetzten Sprechpause kam Daniel ins Bild.
    Der Junge hielt direkt auf die beiden Wärter zu, sprach sie an – und schon nach wenigen Worten schlich sich ein nur dumpfes Starren auf ihre sonst so konzentrierten Züge. Sie ließen ihn passieren, mühelos und ohne Widerstand. Alles, was der Knirps dazu gebraucht hatte, waren ein paar bestimmende Worte und seine mentalen Fähigkeiten.
    »Die beiden Offiziere dort«, fuhr der Agent in nüchternem Ton fort, während der aufgezeichnete Daniel wie selbstverständlich am Tisch vorbei ins Innere der Anlage marschierte und aus dem Blickfeld der Überwachungskamera verschwand, »erinnern sich nicht einmal daran, dass der Junge überhaupt bei ihnen war. Selbst als wir im Zuge einer Routineüberprüfung auf die Szene stießen und die beiden damit konfrontierten, weigerten sie sich zu glauben, dass diese Männer sie selbst sein sollten. Die Macht dieses Jungen war so groß, dass er ihnen jegliches Wissen über ihre Begegnung geraubt hat, während diese stattfand !«
    Shamar räusperte sich, lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte den Geschäftsführer von Far Horizon an. »Ich frage also abermals, Mister Gregorovitch: Wollen Sie das eventuell kommentieren?«
    Ein zynisches Lächeln schlich sich auf die Züge des zwielichtigen Unternehmers. »Fragen Sie doch ihn «, blaffte er zurück und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Izanagi Narada. »Er ist schließlich der Telepath in unserer Runde. Warum belästigen Sie mich mit Fragen, deren Antworten Sie doch längst zu wissen glauben, Commander?«
    Zu wissen glauben. Shamar schüttelte sich innerlich. Selbst im Angesicht seiner sicheren Niederlage pochte Gregorovitch noch darauf, das arme, missverstandene Helferlein zu sein.
    Es war zwei Wochen her, dass die STERNENFAUST III im Raumdock von Vesta eingetroffen war. Die Kämpfe gegen die Kridan hatten dem Schiff und seiner Besatzung ganz schön zugesetzt, und niemand hatte sich darüber beschwert, dass die dringend nötigen Reparaturen eine Weile dauern würden. Selbst der Admiral, sonst eher vorne mit dabei, wenn es ums Handeln ging, schien die kleine Erholungspause willkommen zu heißen.
    Während die Techniker rund um die Uhr schufteten, um den Stolz der Solaren Welten wieder flott zu bekommen, nutzten viele Offiziere die Auszeit für private Angelegenheiten, um die Lieben daheim zu besuchen oder lange aufgeschobene Verpflichtungen anzugehen. Manchmal, dachte Shamar, kam es ihm vor, als sei seine eigene »Urlaubsbeschäftigung« eine Mischung aus all diesen Alternativen.
    Wobei er als Agent der Galaktischen Abwehr, dem Geheimdienst der Solaren Welten, ohnehin nicht der Typ war, dem das Universum so etwas wie Urlaub gönnte.
    Izanagi lächelte, doch seine Augen wirkten finster. Er hatte offenbar nicht vor, auf die Provokation zu reagieren.
    »Ich frage Sie«, sagte der Commander ruhig und nickte in Richtung der abermals Standbild gewordenen 3-D-Projektion über dem Tisch, »weil das da ganz eindeutig Ihre Handschrift trägt, Gregorovitch. Die von Far Horizon . Warum verschwenden Sie meine Zeit, indem Sie meinen Fragen ausweichen,
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