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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte
Autoren: Anonymous
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fünften Dimension, die bisher niemand sicher beherrschte.
    Joelle erinnerte sich an Wurmloch Alpha, das sich 2241 geöffnet hatte, von Siedler genutzt wurde, um sich unversehens zu schließen. Es war instabil gewesen und es dauerte zehn Jahre, bis es sich wieder öffnete. Und die Invasion durch die Dronte begann. Irgendwie hatten die einen Weg gefunden, dieses Wurmloch stabil zu halten – und das war es bis heute geblieben, wie sein Zwilling, das Wurmloch Beta, das auf dem Gebiet der J’ebeem begann und dessen Endpunkt die Menschen nicht kannten.
    Joelle rieb sich die Augen. Das alles und noch viel mehr wusste sie und es brachte sie keinen Schritt weiter.
    Eine Lösung musste her!
    Fakt war: Shuttle III war verschwunden, war in das Wurmloch gesprungen oder gezogen worden und niemand wusste, ob man es jemals wiedersah. Niemand wusste, ob Jack jemals zurückkehrte. Niemand wusste irgendetwas …
    Joelle drehte sich ihrem Sitz.
    Es muss eine Möglichkeit geben!
    Verdammt – es muss!
    Trage ich die Schuld an diesem Unglück?
     
    *
     
    SHUTTLE III
     
    Am Anfang war wieder nichts.
    Shuttle III schwebte in völliger Schwärze, in der die Dimensionen zu taumeln schienen wie in einem verrückt gewordenen Bild des postmodernen Meisters M.C. Escher.
    Weder die unvertrauten Sternbilder im Perseusarm, keine Milchstraße – nichts.
    Immerhin waren sie weder in eine Sonne, noch in eine Supernova oder in einen Asteroiden gesprungen. Stattdessen hatten sich weder die Werte, noch der schwarze Schirm verändert, der wohl schwarz war, weil er die Crew vor den verrückten multiplen Dimensionen des HD-Raums schützen wollte.
    »Entfernung?«, fragte Hammond.
    Seou sagte: »Ungewiss!«
    Roul sprang auf und seine Hand krachte auf eine Konsole. »Verdammte Scheiße! Wir können den Rest unseres Lebens durch den HD-Raum springen, aber wir wissen nicht, welche Entfernungen wir zurücklegen und können nichts anmessen. Wir könnten genauso gut schwarze Augenbinden tragen und im Pazifik schwimmen.«
    »Nein, Sir. Nicht den Rest unseres Lebens«, sagte Seou. »Wir haben derzeit keine weitere Energie für einen zweiten Sprung.«
    »Und das bedeutet?«, schnappte Roul.
    »Jetzt sind wir ungefähr so schnell wie ein Taxi im Saharasand«, sagte Maverick.
    »Sie sind ja ein echter Optimist«, schnauzte Roul. »Soviel wir wissen, haben Sie doch ein Verhältnis mit dieser Joelle Sobritzky, oder bin ich da falsch informiert?« Sein Blick bekam etwas Lauerndes.
    Der blonde Lieutenant straffte sich und sagte: »Ich weiß nicht, was dies hier zur Sache tut.«
    »Nun kommen Sie, Mann«, setzte Roul hinzu. »Die hat Ihnen doch bestimmt ein paar Geheimnisse über HD-Sprünge ins Ohr geflüstert. Geheimnisse, die unseren Arsch retten können.«
    »Hey!«, peitschte Hammonds Stimme dazwischen. Alle waren still und starrten zum Kommandanten. »Mir gefällt Ihr Tonfall nicht, Commander Roul. Wir alle stehen unter Stress, aber wir sollten nie vergessen, was man uns beigebracht hat. Nur ein klarer Kopf trifft klare Entscheidungen.«
    »Meinen Sie, Commander, Sir?«, gab Roul nicht nach. »Dann klären Sie uns doch mal auf, was wir jetzt tun sollen?«
    Hammonds Mundwinkel zitterten. »Sie gehen sofort in die Mannschaftskabine, Commander Roul. Legen Sie sich für zwei Stunden auf die Pritsche. Danach werden wir unser Gespräch fortsetzen.«
    Maverick blinzelte die soeben gehörten Sätze weg. Hä? Was war in Hammond gefahren? Hatten der Kommandant und Roul eine Privatfehde am laufen? Keine Frage – Leon Roul war aggressiv und ließ seinen Befürchtungen freien Lauf. Andererseits war es seine Pflicht als dritter Mann an Bord, seine Meinung zu sagen, auch wenn Hammond das nicht passte.
    Maverick hatte oft erlebt, dass die Kommunikation in solchen Situationen unter dem Stress litt, den alle empfanden, obwohl sie bestens ausgebildet waren und Führungsoffiziere darauf achten sollten, dass so etwas nicht geschah. Lösungen konnte man nur finden, wenn man sich konzentrierte. Private Ressentiments hatten da nichts zu suchen.
    Roul schwankte. Unbändiger Zorn ließ eine Ader auf seiner Schläfe pulsieren. »Aye, Sir. Zwei Stunden, Sir!« Er kaute auf seinen Zähnen, nickte abrupt und verließ die kleine Pilotenkanzel.
    »Ein paar Dinge gibt es da schon …«, sagte Maverick. Wer, um alles in der Welt, wusste von seiner Beziehung zu Joelle Sobritzky? War das wirklich schon ein offenes Geheimnis? Dabei hatten sie doch versucht, das Ganze unter Verschluss zu halten.
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