Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
entstellen.
    Drorka beschloss, diese Fremdlinge nicht so einfach davonkommen zu lassen. Er erinnerte sich nicht daran, jemals mutig gewesen zu sein. Diesmal jedoch war das anders. Diese Männer wollten etwas von seinem »Bobbo«, wie er die GALAXXOOS insgeheim nannte. Das spürte er. Warum sonst sollten die fremden Stinkenden so aggressiv sein? Nein, da würde er nicht mitspielen.
    Gurgelnde Worte stolperten über seine Lippen und wieder schoss ein Schmerz durch seinen Schädel, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Das hielt ihn nicht davon ab, auf die Beine zu springen. Er fragte nicht nach der Waffe, die auf ihn gerichtet war, im Moment war ihm das gleichgültig. Blitzschnell bückte er sich, drückte den Kopf zwischen die Schultern, hechtete nach vorne und zog einem der Männer das Schussgerät aus dem Gürtel. Der Überraschungscoup gelang.
    Obwohl Drorka in seinem Leben nie geschossen hatte, fand sein Daumen den Entsicherungshebel. Das war im ganzen Universum gleich. Jede Waffe konnte man entsichern. Ein Schuss klatschte neben ihm in den Stahl und schlug Funken. Das Fellkinn fluchte, schoss noch einmal und verfehlte Drorka erneut. Drorka wirbelte herum, aktivierte die Waffe und schon spritzten Glas und Plastiksplitter durch den Korridor. Die Waffe war auf Dauerfeuer gestellt, deshalb traf er, was er treffen wollte: die Hauptverteilerleuchte! Sofort wurde es dunkel, nein, nicht nur dunkel, sondern schwarz.
    Stimmen, Flüche und Fußgetrappel. Aluminium hallte unter schweren Stiefeln, keuchender Atem füllte den Korridor.
    Jemand versuchte Drorka festzuhalten, aber der Lichtmacher war stämmig. Er entzog sich dem Zugriff und hastete in Richtung Antigrav B 63, der direkt zum Ausgang führte, etwa einhundert Meter den Gang hinunter. Das musste ihm gelingen, bevor es wieder hell wurde. Oh ja, hier kannte er sich aus. Er musste nur die Lifttür offnen, noch ein bisschen ins Dunkle schießen und war verschwunden.
    »Verdammt, er hat uns reingelegt!«, schrie jemand.
    »Er hat meine Waffe geklaut – das gibt’s doch nicht!«
    »Ich knall die Fellratte ab. Wo ist er?«
    Hätte Drorka gekonnt, hätte er gelacht. Das pure Adrenalin trieb ihn vorwärts. Die GALAXXOOS war sein Bobbo, das ihn, den Lichtmacher, auch in völliger Dunkelheit akzeptierte. Drorka wusste, dass seine Chance nur gering war, aber immerhin gab es sie.
    Die Tür des Lifts schob sich auf. Eine Fügung des Schicksals? Nein! Erschütterung bestürmte Drorka wie eine Horde Knochenfresser. Zwei Schatten fielen in den Korridor. Schmale, schlanke Schatten, auch nur zwei Arme. Wer trat da durch die Tür? Eine helle Stimme – gehörte sie einer Weiblicheen? – rief: »Warum ist es hier so dunkel?«
    »Seid vorsichtig. Der Leuchtendreher kommt direkt auf euch zu. Er hat eine Waffe!«, rief derjenige, den Drorka als den Kahlen identifizierte.
    Im sanften Licht des Lifts standen zwei schmale Silhouetten. Hinter ihnen schloss sich die Tür und es wurde erneut dunkel. Drorka saß in der Falle. Von vorne die beiden Neuankömmlinge, hinter ihm die vier Aliens.
    Sollte er sich den Weg freischießen? Es war die einzige Möglichkeit. Noch war der Lift auf dieser Sektion. Was, wenn der Lift weggerufen wurde? Was, wenn die beiden Neuankömmlinge auch bewaffnet waren? Was, wenn er sich versteckte? Unsinn! Es gab keine Verstecke, jedenfalls nicht hier. Außerdem ging jetzt alles atemberaubend schnell.
    Ein heiliger Zorn bemächtigte sich Drorkas und für einen Moment dachte er tatsächlich daran, wild um sich zu schießen, diesen Eindringlingen zu zeigen, dass man so was mit einem wie Drorka nicht machen durfte. Er wusste, es würde nur noch Sekunden dauern, bis sich die Notbeleuchtung einschaltete und tatsächlich dämmerte weiter hinten im Korridor die erste Lampe auf, weitere folgten.
    Das Licht war diffus, rötlich und unangenehm. Es war ein Licht, mit dem Drorka sich auskannte. Mit drei, vier großen Schritten war er am Lift, vorbei an den beiden Personen, die noch immer verdattert im Dämmerlicht standen. Er huschte hinter die Neuankömmlinge, die er als Weiblichee identifizierte, drückte sich von hinten an die Dunkelhäutige, riss ihr mit seinem Arm den Kopf zurück und drückte ihr die Schusswaffe an die Schläfe.
    Die vier Männlicheen blieben stehen, als hätte sie ein Blitz getroffen. Sie erstarrten regelrecht zu Stein. Ihre Waffen zitterten im leeren Raum. Rote Schatten tanzten um ihre Körper.
    Die zweite Weiblichee taumelte stöhnend davon, noch immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher