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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte
Autoren: Anonymous
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als dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit Selbstmord gleichkam.
    Das Gleiche galt für die Transition aus dem Hyperband heraus. Ein Sprung in ein oder aus einem gegebenen Band des HD-Raums war ein komplizierter Energieübergang, der das springende Schiff den größten Teil seiner ursprünglichen Geschwindigkeit kostete, im Falle des Alphabandes ganze zweiundneunzig Prozent. Der Energieverlust wurde kontinuierlich geringer, wenn man auf »höhere« Hyperbänder wechselte, doch die erste Barriere blieb eine Konstante. Einfach gesagt: Ohne Alphaband lief nichts!
    Die Reaktionsmasse, die ein Schiff mit sich führen konnte, war begrenzt. Staustrahlfelder funktionierten unter den Extrembedingungen des HD-Raums nicht. Sie hatten nur im Bergstromraum funktioniert – und dort waren sie begrenzt und hatten größere Reisen verhindert.
    Dann waren die Toten Götter gekommen und hatten alle diese Themen ad absurdum geführt. Wie, das fragten sich unzählige Hyperphysiker, ohne bisher eine Antwort gefunden zu haben.
    Die Toten Götter waren ein Volk, das offenbar vollkommen aus der Galaxis verschwunden war. Niemand wusste, wie sie aussahen oder wo ihre Heimatwelt war – es stand nur eines fest: Sie hatten überall in der Galaxie ihre Spuren hinterlassen. Schon seit die Menschen das erste Mal ins All aufbrachen, waren sie immer wieder auf die Relikte der Erhabenen gestoßen, meist bombastische Überreste einer offenbar weit überlegenen und technisch enorm fortgeschrittenen Zivilisation. Darunter fielen Wurmlöcher, Hohlwelten bzw. Dyson-Sphären, aufgelassene Tempel – und die Transmitter, die von den Starr erstmals unter deren Konsensdom gefunden worden waren. Ebenso schienen eine Menge Völker, auf die die Menschen schon getroffen waren, von den Toten Göttern geschaffen worden zu sein, was auf hoch entwickelte gentechnische Kenntnisse hinwies.
    Letztendlich blieben sie ein Rätsel und somit auch ihre Technik. Es sollte fast fünfzehn Jahre dauern, ihre Wandlertechnik zu begreifen, was zum Bau der STERNENFAUST geführt hatte.
    So weit – so gut. Aber auf einem Shuttle gab es keinen Wandler! Also rein theoretisch auch keine Möglichkeit, via HD-Sprung zurückzukehren.
    Es gab also nur einen Weg: Erahnen, wohin das Wurmloch führte und mit der STERNENFAUST hinterher fliegen!
    Angenommen, man wagte diesen Sprung, würde sich für Joelle das Problem der Navigation ergeben.
    Der HD-Raum war anders als der Einsteinraum. Die Gesetze der relativistischen Physik galten an jedem Punkt und zu jeder Zeit im HD-Raum, doch wenn ein Beobachter nach draußen sah, zeigten seine Instrumente eine rasch zunehmende Verzerrung. Die maximale Beobachtungsreichweite betrug kaum fünf Lichtminuten. Jenseits davon machten das gravitationsverzerrte Chaos des Hyperraums, seine hochgeladenen Teilchen und die extreme Hintergrundstrahlung alle Instrumente unzuverlässig. Das hatte zur Folge, dass Kurskorrekturen unmöglich wurden und ein Schiff, da es nicht sehen konnte, wohin es flog, im HD-Raum verloren war. Okay, mit der STERNENFAUST würde Joelle das irgendwie in den Griff kriegen. Bei Shuttle III allerdings lag der Fall anders. Trieb der kleine Raumer orientierungslos im All? Man konnte die Situation mit einem kleinen Ruderboot vergleichen, dass sich gegen haushohe Wellen, Klippen und Riffs behaupten muss, während Wasserungeheuer nach ihm schnappen. Nur so konnte es sein, analysierte Joelle.
     
    *
     
    SHUTTLE III
     
    »Es kann nur ein Wurmloch gewesen sein«, sagte Kim Seou. »Anders ist unsere Situation nicht zu erklären. Irgendetwas hat dazu geführt, dass wir eine Art unkontrollierten HD-Sprung machten und sozusagen in das Loch, ins Nichts gesprungen sind.«
    »Ich bitte Sie …«, hob Hammond zweifelnd die Hände. »Einstein-Rosen-Brücken benötigen Jahrhunderttausende, um zu entstehen. Jedes bekannte Hole, angefangen von der Magellanschen Wolke bis hin zu NGC 6240, ist uns bekannt.«
    Alle nickte und schwiegen.
    »Gibt es keinen Zweifel?«, wollte Commander Hammond wissen, als arrangiere er sich erst jetzt mit der Wahrheit.
    »Nein, Sir«, antwortete Seou selbstbewusst.
    »Okay – so ist es …«, mischte sich Commander Roul ein. »Wir sind also auf einem Weg ins Unbekannte.«
    »Sehr lustig, Commander«, knurrte Commander Ernst Koch.
    »Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen, Commander«, zischte Roul. »Seitdem ich Ihrem arroganten Bruder die Schnauze poliert habe, haben Sie etwas gegen mich.«
    Koch lachte gequält. »Immerhin haben
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