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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
Autoren: Anonymous
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lag, an den Vince sich nicht erinnern konnte.
    »Was macht deine Schulter?«, fragte der Admiral.
    Sie hatte sich die linke Schulter während eines Einsatzes zertrümmert. Wie Vince gehört hatte, war die rekonstruierende Operation kompliziert gewesen.
    »Danke der Nachfrage. Sie ist gut verheilt.«
    »Dann wird dir das hier nicht weh tun?« Vince zog sie an sich, fühlte ihre Wärme, atmete ihren Geruch, versenkte sein Gesicht in ihr Haar, dann endlich fanden sich ihre Lippen und sie küssten sich. Küssten sich lange und Savannas Hand wanderte an seinem Rücken hinab, wieder herauf, griff in sein Haar.
    Ja, sie schmeckte noch immer nach Blaurosen, roch noch immer nach Lavendel, war noch immer so fest und gleichzeitig geschmeidig, wie damals, auf der STELLARIS.
    Aber daran wollte Vince nicht gerade in diesem Moment denken, nicht an die vielen Streits und Auseinandersetzungen, an ihren letzten gemeinsamen Einsatz an Bord der STELLARIS II, daran, dass sie das Militär verlassen hatte und eines Tages einfach verschwunden war. Daran, wie sehr er darunter gelitten hatte. Nun war sie hier, nun spielten ihre Zungen miteinander, nun war es, als hätte Zeit nie eine Bedeutung gehabt.
    Lieber Himmel – sie war eine komplett verrückte Frau, wie man an ihrer letzten Aktion unschwer erkennen konnte. Und genau das liebte Vince an ihr.
    Savanna machte sich los. Ihre Augen funkelten schwarz, ihr Atem ging schwer. »Keine Couch hier? Kein Bett? Dann gehst du zum Schlafen also doch in dein Quartier? Du überraschst mich, Vince, ich dachte wirklich, du seist mittlerweile als Admiral mit deinem Büro und deinem Schreibtisch verheiratet.«
    So sehr Vince es verhindern wollte, traf ihr Tonfall ihn doch wie ein vergifteter Pfeil. Noch immer hatte sie diese Art, ihn von oben herab anzusprechen, als sei er ein kleiner Junge. Noch immer gab sie ihm das Gefühl, nicht … vorbereitet zu sein. Er trat einen Schritt zurück. »Man kann keinen Star Cruiser leiten, wenn man in seinem Quartier oder in seinem Büro auf der Pritsche liegt und Bücher liest! Wie zum Teufel stellst du dir das vor?«
    Savanna grinste spöttisch, und nun war nichts mehr an ihr, dass er gerne liebkost hätte. »Noch immer derselbe Mistkerl, der sich selbst anständiger vorkommt als alle anderen, nicht wahr? Eine harmlose Frage meinerseits – und du schlägst sofort zurück. Verdammt, Vincent Taglieri, du wirst nie lernen, andere Menschen anständig zu behandeln.«
    »Oh nein, Sav, den Schuh ziehe ich mir nicht an! Sieh dich doch um! Man respektiert mich, derzeit sogar mehr als sonst. Ich glaube, ich bin durchaus beliebt.«
    Savanna lachte hart. »Das bildest du dir ein, mein Lieber. Ja, man respektiert dich, weil du Macht hast, aber man respektiert dich nicht etwa deshalb, weil man dich für einen guten Menschen hält.«
    »Und was war das neulich? Als ich dir befahl, mir die Nachricht zu übermitteln, die du uns von Hagen Brenner überliefern solltest? Du hast meinen direkten Befehl verweigert!« Taglieri war entgegen seiner Absicht lauter geworden.
    Savanna stutzte. »Wie war das? Sagtest du etwa … Befehl ?«
    »Verzeih, ich meinte das nicht so …«
    Dionga richtete verärgert einen Zeigefinger auf den Admiral. »Doch, genau so meintest du es. Du glaubst, du hättest mir etwas zu sagen. Aber das ist nicht so, mein Lieber! Ich unterstehe nicht deinem Kommando, schon vergessen?«
    »Klar ist, dass du mir mal wieder widersprochen hast – vor der gesamten Crew! Du kannst mir sagen, was du willst – gerade du – aber nicht vor anderen! Hast du schon mal was von Autoritätsverlust gehört?«
    »Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst, großer Meister! Glaubst du, mir geht es gut? Ich habe Chang zu einer Aktion überredet, bei der er sein geliebtes Schiff verloren hat. Vermutlich habe ich dadurch einen Freund weniger.« Sie sah an ihm vorbei zum Fenster hinaus ins All.
    Dass sie in dieser Situation Harry Chang als Freund bezeichnete, nervte. »Du meinst diesen kleinen fetten Kerl? Dem die Haare ausfallen?«
    »Genau den meine ich und das weißt du auch!«
    »Hattest du was mit ihm?« Hatte er diese Worte wirklich ausgesprochen? Am liebsten hätte Vince sich auf die Zunge gebissen. Und sie schlug prompt zurück.
    »Ich wüsste nicht, was ausgerechnet dich, Vincent Taglieri, das angeht!«
    Vince senkte den Kopf und hob beschwichtigend die Hände. »So geht das nicht, Savanna«, sagte er ruhig. »Wir können uns nicht jedes Mal in die Haare geraten, kaum dass wir uns
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