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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta
Autoren: Anonymous
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mehr an, wenn ich das recht in Erinnerung habe.«
    Für einen Moment sah Mitchell aus, als wolle er Gernet eine scharfe Antwort geben, doch nach einem Blick in die harten Augen der eigentlich ein wenig mütterlich wirkenden Gernet nickte er kurz und gab nach. Er setzte sich und lehnte sich zurück.
    Suzanne Gernet atmete tief durch. »Nun gut«, sagte sie nach ein paar Sekunden, in denen sie ihre Autorität hatte wirken lassen. »Ich schlage vor, wir lassen unsere Gemüter alle etwas abkühlen und machen eine Mittagspause. Ich hoffe sehr, wir können um 1500 diese Diskussion wieder aufnehmen.« Sie sah noch einmal in die Runde. Verhalten nickten die Herren.
    »Um 1500 also. Und vielleicht können wir dann ein wenig voran kommen.«
    Gernet stand auf und wartete, bis der Raum verlassen war. Dann sah sie auf ihr Notepad und musste lachen.
    Dieses Pad sollte ich mir aufheben, als Beweis dafür, wie albern Admirals manchmal sein können , dachte sie noch vergnügt und ging in ihr Büro, um es sicher in ihrer Schreibtischschublade zu verwahren.
     
    *
     
    »Also ich weiß nicht, was du hast, Emma«, sagte Mauritio Abbo.
    Der junge Mann saß auf seinem Bett, hatte sich ans Fußende gesetzt und sah fasziniert auf den Bildschirm am Kopfende. Emma Kalani, die nur um ein paar Jahre älter war als der Christophorer-Novize, hatte dafür gesorgt, dass eines der vom Star Corps anerkannten Übungsprogramme für Raumpiloten in die persönliche Datenbank Mauritius gespielt wurde. Sie selbst hatte schon bald wieder aufgehört zu üben, das war einfach nicht das gleiche wie einen Steuerknüppel zu halten.
    Aber Maury, wie Emma und Frida den Novizen nannten, war begeistert gewesen. Jetzt nahm er jede Gelegenheit wahr, dieses Programm zu nutzen und sich der Illusion hinzugeben, selbst zu fliegen. Schon immer hatte er sich gewünscht, ein Raumschiff steuern zu können – und er wusste eins: wenn ihm die Christophorer nicht angeboten hätten, in den Orden einzutreten, er wäre beim Star Corps Pilot geworden.
    Auch jetzt saß er wieder da, die Hände um ein nachgebildetes Steuer geklammert, dass über Funksensoren mit dem Programm verbunden war und jede Muskelbewegung ins Bild mit einberechnete.
    So begeistert war Maury dabei, das Emma und Frida schon gar nicht mehr hinsahen. Frida Gudmundsdottir, die junge Novizin, war die erste Frau im Christophorer-Orden seit über 25 Jahren. Erst war sie nur gekommen, um Mauritio beizustehen. Abt Daniel Leslie war das recht. Er hatte nach dem Treffen des Ratsvorsitzenden mit dem Anführer der Erdanaar, bei dem er als Medium zur Verständigung der beiden gedient hatte, einen vollen Terminkalender. Nicht nur, dass der Ratsvorsitzende und Botschafterin Ndogo immer wieder bis ins Detail wissen wollten, was Daniel respektive Turanor über das Treffen zu sagen hatten, auch der Xeno-Mediziner und Schiffsarzt der STERNENFAUST Ashkono Tregarde hatte ihn bis auf die letzte Nervenzelle untersucht, nicht nur auf der STERNENFAUST selbst, sondern auch in den medizinischen Laboren der Star Corps-Akademie.
    Mauritio dagegen ging es mittlerweile schon wieder gut. Dennoch war auch er noch lange nicht entlassen, ebenso wenig wie die Pilotin Emma Kalani, die Lieutenant in der Fliegerstaffel der STERNENFAUST war. Aber seit ihrem Absturz auf dem Mond eines Planeten, bei dem sie über 36 Stunden im Koma gelegen hatte, hatte sie nicht mehr fliegen dürfen.
    Wochen war das jetzt her, Wochen, in denen sie nicht hatte fliegen können und Emma glaubte mittlerweile jeden Tag mehr, sie würde verrückt. Erst hatte sie sich ja gefreut, als ihr Copilot Morten Jackville und ihr Freund Mike Rossini in das Krankenhaus der Vesta-Station, in das man sie und Abbo gebracht hatte, gekommen waren, um ihr das Simulatorprogramm zu bringen. Damit sie nicht aus der Übung komme!, hatte Jackville gescherzt, doch Emma war das Programm bald leid geworden.
    Umso mehr freute sich Maury darüber. Emma musste sich immer wieder sagen, dass sie so wenigstens einen hatte, mit dem man reden konnte. Wenn dieser eine nicht gerade zum fünfhundertsten Mal durch das Gewimmel der Wega-Planeten flog oder eine Acht um die Eridani-Doppelsonne zog.
    Frida sah mit hochgezogenen Brauen zu Maury hin und ging dann hinüber zu Emma, die dem jungen Novizen belustigt, aber auch ein wenig herablassend zusah. Da es nur ein Krankenbesuch bei Freunden war, hatte sie ihre graue Kutte im Quartier gelassen und trug nur einen einfachen Overall mit einem T-Shirt darunter. »Na?«,
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