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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta
Autoren: Anonymous
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für Sie tun?« Vince hielt seine Stimme absichtlich neutral, aber höflich.
    »Ich muss mich bei Ihnen in meinem und im Namen der Solaren Welten bedanken, Vincent. Sie haben mir wohl das Leben gerettet.«
    Taglieri hob die Brauen. Ihm lag eine scharfe Antwort auf der Zunge, doch er entschied sich dagegen. Immerhin hat Admiral Gernet ab morgen wieder die Personalbesprechungen für die STARLIGHT und die STARFIGHTER angesetzt. Ich will mich nicht schon wieder blamieren. Im Übrigen war das doch wohl selbstverständlich, was er getan hatte – und wenn nicht kurze Zeit später die Marines der STERNENFAUST das Schott aufgebohrt und Mitchell sofort medizinische Hilfe bekommen hätte, hätte auch diese Tat wohl nicht sonderlich viel Sinn gehabt. »Ich habe nur getan, was jeder gute Offizier des Star Corps getan hätte, Ratsvorsitzender: Meine Pflicht.« Dass ich meine, dass das nicht genug ist, geht dich nichts an , fügte er in Gedanken hinzu.
    Mitchell, der immer noch etwas blass war, grinste schwach. »Das ist offenbar mehr, als viele getan hätten, dessen bin ich mir bewusst, Taglieri. Mein Dank ist aufrichtig.«
    Taglieri sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Soll ich jetzt glauben, dass unsere jahrzehntelange … Abneigung vergessen ist? Wohl eher nicht. Doch die Augen des Ratsvorsitzenden wichen seinem Blick nicht aus. Scheint, als ob er es wirklich ehrlich meint. Und geben wir es zu: er hat es mir wirklich enorm leicht gemacht, den Retter des Regierungsoberhaupts der Solaren Welten zu spielen. Er räusperte sich und unterdrückte ein Grinsen. »Gestatten Sie mir eine persönliche Bemerkung, Mitchell: Es gibt nicht viele Leute, die durch ihre Tapferkeit so angenehm zu retten gewesen wären wie Sie, Sir.«
    Mitchell grinste breit. »Wahrscheinlich gibt es dafür eine ganze Menge Leute, die in einer brenzligen Lage bereit wären, sich gerade Ihnen anzuvertrauen. Eben weil Sie ein verdammter Paragraphenreiter sind.«
    »Sehen Sie«, platzte es bissig aus Taglieri heraus. »Sie sind doch wieder ganz der Alte. Ich denke, das wird morgen sicher wieder viel zu Admiral Gernets Unterhaltung beitragen.«
    Mitchell lachte. »Bis morgen, Admiral. Ich freue mich darauf, wieder mit Ihnen die verbalen Klingen zu kreuzen.« Mit diesen Worten verschwand sein Bild.
    Mal sehen , dachte Admiral Taglieri. Vielleicht können wir in Zukunft ja doch besser miteinander umgehen …
     
    *
     
    Emma Kalani saß in ihrem Krankenzimmer auf der Vesta-Station und sah in den amphitheaterförmigen Krater hinab, aus dem die Station bestand. Sie wusste, dass sie Besuch hatte, doch sie wollte sich nicht umdrehen. Wenn sie das tat, sah sie das zweite Bett in diesem Krankenzimmer und das wollte sie nicht sehen: es war leer und unbenutzt.
    »Komm schon, Emma. Du darfst dir nicht die Schuld an dem gegen, was Maury passiert ist, das weißt du d…«
    »Maury ist nichts passiert«, fauchte Emma unwillkürlich zum Sprecher dieser Worte hin. »Maury ist gestorben . Er ist von einem Stück Titanstahl, das aus der Wand brach, erschlagen worden!«
    »Ja, und wenn du nicht gezögert hättest, dann hättest du ihm helfen können, alles wäre schneller gegangen, und er würde noch leben, das hast du mir schon dreihundert Mal erzählt. – Emma, das ist Quatsch.«
    Die Pilotin drehte sich wieder zum Fenster um. »Ich hätte nie ein Wort über meine Kopfschmerzen verlieren sollen«, sagte sie halblaut. »Dann wäre das alles nicht passiert.«
    Frida trat hinter sie. »Auch das ist Quatsch«, sagte die Christophorer-Novizin bestimmt.
    »Ach ja?«, meinte Kalani heftig. »Ich hab mir selbst leid getan und musste mir überlegen, ob ich ihm helfe, stell dir das vor! Wie konnte ich nur!«
    Frida schwieg.
    »Ach, dazu hast du nichts zu sagen? Dann ist ja wohl was dran!« Emma wusste, dass sie hätte vernünftig sein sollen. Sich so hängen zu lassen, war furchtbar, aber sie konnte nicht anders. Sie starrte wieder in den asteroiden-übersäten schwarzen Himmel. Über der Kimm gingen die öden Felsbrocken ständig auf und wieder unter. Gerade jetzt sah man auch die winzige, ferne Sonne, die hier etwa um die Hälfte kleiner wirkte als auf der Erde. Die oberen Stockwerke der Station waren angeleuchtet und je höher die Sonne kletterte, desto greller spiegelten die Fenster aus transparentem Titanstahl das Sonnenlicht wider. Emma genoss es kurz, vom Licht geblendet zu werden und stellte sich vor, sie säße in Jäger 7 und schösse wie ein Pfeil durch die Asteroiden rund um
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