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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta
Autoren: Anonymous
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ergriff. Er stand in seiner Fliegeruniform vor Emma Kaianis Bett, die Kappe in der Hand. »Lieutenant Kalani, Mr. Abbo … Sie wissen ja, warum Sie hier sind – Dr. Tregarde hat versucht, die Ursache für Ihre plötzlich auftretenden Kopfschmerzen und Ihre Ohnmachtsanfälle zu finden.«
    Frida konnte Emma ansehen, dass sie sich vor dem fürchtete, was Santos als Nächstes sagen würde. Die sonst so braun gebrannte Emma war blass geworden und starrte ihren Vorgesetzten furchtsam an. Sie konnte nur nicken. Frida bemerkte erstaunt, dass Mauritio Emma ansah und seine eher neugierige Verwunderung dabei immer weiter zu angespannter Beunruhigung wuchs. Seltsam, bisher hat ihn nicht einmal interessiert, warum er hier ist. Außer, dass es ihn daran gehindert hat, das Schiff unsicher zu machen und die Mannschaft der STERNENFAUST zu nerven. Aber das habe ich schon oft bei ihm erlebt – dass er die Stimmungen anderer erfühlen kann. Besser als viele unserer Lehrer im Kloster, die angeblich doch Meister darin sind , schoss es ihr durch den Kopf, aber dann konzentrierte sie sich wieder auf das, was Santos zu sagen hatte.
    »Es sieht so aus, als wären Dr. Tregarde und Dr. Kremer dank einigen Erkenntnissen, die Abt Leslie geliefert hat, dem Geheimnis auf der Spur.«
    Emma fuhr zum leitenden Mediziner der STERNENFAUST herum. »Sie wissen, was mir fehlt?«
    Tregarde verzog keine Miene, doch Frida sah, dass sich auf Mauritios Gesicht Erleichterung breitmachte. Ihr Kopf fuhr zu Kalani herum. Auch sie schien auf einmal froh zu sein, dass ihr vielleicht weitere Tage auf der Krankenstation erspart bleiben würden.
    »Miss Kalani, wir ahnen zwar, was Ihnen beiden fehlt. – Genaugenommen fehlt es nicht, es ist ein ›mehr‹, ein mehr an Spiegelneuronen und Neurotransmittern im Sprachzentrum Ihres Gehirns.«
    Verständnislosigkeit machte sich auf Emmas und Mauritius Gesichtern breit. »Und deshalb haben wir Kopfweh?«, fragte Abbo verblüfft an Daniel Leslie gewandt. Der Abt nickte. »Ich weiß, das klingt unwahrscheinlich, aber es gibt offenbar Lebensformen, die telepathisch kommunizieren können. Diesen Lebensformen sind Sie, Lieutenant und Mr. Abbo, begegnet. Eine Art kollektive Lebensform, der silikatähnliche Sand, den wir auf Titan nachweisen konnten und der sich auch auf Rudra VII gefunden hat, wie Sie sicher noch wissen, Lieutenant, hat bei Ihnen die Anfälle ausgelöst. Ebenso das Erscheinen eines Vertreters des Volkes, das neuerdings als die Erdanaar bezeichnet wird. Er kam an Bord, als wir uns in der Umlaufbahn um Titan befanden.«
    Emma war platt. Auch Mauritio starrte den Abt mit offenem Mund an. Frida wagte kaum zu atmen. Das glaubt mir kein Mensch, wenn ich es erzähle , dachte sie. Das erste Mal auf einem Raumschiff, und ich mittendrin in einer solchen Geschichte. Ob der Abt uns deshalb mitgenommen hat? Er muss schon seit der Aufnahmeprüfung in den Orden wissen, was mit Maury los ist. Sie musste sich konzentrieren, weiter zuzuhören, so überschlugen sich die Gedanken in ihrem Kopf.
    »Der Sand hat versucht, mit uns zu reden?«, fragte Emma etwas unsicher lächelnd und sah von einem der drei Herren zum anderen. »Und deshalb habe ich das Bewusstsein verloren?« Ihr Blick blieb an Santos hängen, der langsam nickte. Der Ausdruck in seinen Augen war gequält. Er holte schon Luft, um noch etwas zu sagen, aber Emma war schneller. »Sie glauben alle, dass Maury und ich verrückt sind!«, brach es aus ihr heraus. Es klang selbst in Fridas Ohren schrill.
    Tregarde schnalzte ärgerlich mit der Zunge. »Liebe Miss Kalani, Sie sind nicht verrückt, sondern eine latente Telepathin. Das ist alles andere als verrückt. Wenn Sie es wären, dann wäre es der Meister Ihrer beiden Freunde ebenso! Oder auch ich, der ich das diagnostiziert habe. Nein, Sie sind bis auf diese Besonderheit in Ihrem Gehirn und in Ihrem Stoffwechsel ganz normal. Oder halten Sie die Bruderschaft Abt Daniels oder Mr. Abbos hier für verrückt?«
    Emma starrte ihn etwas beschämt an und Tregarde nickte ihr beruhigend zu. Er warf Santos einen verärgerten Blick zu, bevor er fortfuhr. »Der etwas gequälte Gesichtsausdruck Ihres Vorgesetzten hat wohl damit zu tun, dass er nicht weiß, wie er seine lahme Fliegerstaffel noch länger ohne Sie auf Trab halten kann.«
    Die Röte in Emmas Gesicht verstärkte sich. »Dann bekomme ich meine Fluglizenz nicht wieder zurück?«
    »Vorerst nicht. Wir müssen erst sichergehen, dass Ihnen so etwas wie auf Rudra VII nicht wieder
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