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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar
Autoren: Anonymous
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sorgen.
    Jasper Mitchell sah zu den Streitenden hinauf. Er war der einzige im Raum, der noch gelassen wirkte, auch wenn er zwischen Belustigung, Entschlossenheit und Ärger auf die Antragsgegner schwankte.
    Der geräumige Saal, in dem der Hohe Rat der Solaren Welten im Allgemeinen tagte, erinnerte aufgrund der Tatsache, dass der Rat nur aus dreißig ständigen Mitgliedern, seinem Präsidenten und dessen beiden Beisitzern bestand, ein wenig an einen alten Hörsaal für Medizin. Rechts und links war er mit bruch- und kugelsicherem sowie polarisiertem Glas versehen, was jetzt das Morgenlicht der über dein Atlantik aufgegangenen Sonne hereinströmen ließ, aber Blicke Neugieriger verhinderte.
    Jetzt stand Vorsitzender Mitchell als Antragsteller am Podium vor den Mitgliedern und saß nicht an dem für ihn reservierten Platz in der Mitte der ersten Reihe. Er wollte erreichen, dass sein geheimer Stolz, die STERNENFAUST III, die Erlaubnis erhielt, den Titan anzufliegen. Und zu erreichen, was er wollte, war für den ehemaligen Commodore des Star Corps ein ganz persönlicher Sport.
    »Meine Damen, meine Herren!«, rief er auf einmal in den Saal hinein. Es wurde schlagartig ruhiger, auch wenn sich Schüssler, Suresh und Barangani immer noch wütend ihre Argumente zuzischten. Mitchell bemühte sich um Ruhe in seiner Stimme, verlieh ihr aber dennoch Nachdruck.
    »Jo. Zülheya, Kalpren – bitte!«, fügte Mitchell etwas schärfer noch einmal hinzu.
    Die drei Streithähne funkelten erst Mitchell, dann sich selbst noch einmal zornig an, schwiegen dann aber doch.
    »Auch wenn Sie es möglicherweise nicht glauben, liebe Kollegen, aber ich kann jedes Ihrer Argumente verstehen. Aber fassen wir doch noch einmal zusammen.« Er stützte sich auf seine Arme und nahm Zülheya Barangani ins Visier. Die Muslimin trug ein kunstvoll drapiertes Kopftuch und erwiderte seinen Blick offen.
    Es verärgert sie, dass wir so eine wichtige Entscheidung ohne Gregorovitch treffen wollen , erkannte Mitchell. Es wäre sicher vernünftig gewesen, ihn dabeizuhaben, aber wir haben nicht die Zeit zu warten, bis er aus seinem Koma aufwacht.
    »Sie, Mrs. Barangani, sind dagegen. Ich stimme Ihnen zu, aus guten Gründen wurde vor zwei Jahrhunderten das Anflugverbot ausgesprochen und auch in den letzten 194 Jahren eingehalten. Menschen kamen auf diesem Mond auf tragische Weise ums Leben und es gab ernst zu nehmende Hinweise darauf, dass es auch weiteren Forschungsversuchen so gehen würde. In den letzten Jahrzehnten seit der Erfindung des Überlichtantriebs von Dr. Indira Bergstrom hatten wir darüber hinaus auch wahrlich andere Dinge zu tun, als den Hintergründen der gescheiterten HYPERION-Mission nachzuspüren.
    Aber die Vorzeichen haben sich geändert, meine Damen und Herren!«, donnerte er los und sah zufrieden, dass die, die gerade eben noch am lautesten gegen seinen Antrag gewettert hatten, zusammenzuckten.
    »Vorsitzender, wollen Sie damit andeuten, dass die Solaren Welten wieder vor einem Krieg oder einer Invasion stehen?« Ratsmitglied Sorensen klang beunruhigt und beifälliges Gemurmel war beim Einwurf des Mannes von der Wega zu hören. Kein Wunder, war doch das Wega-System vor rund 20 Jahren beinahe von den Kridan übernommen worden. Zumindest hatte die Flotte der Tanjaj, der Kriegerkaste der Kridan, den Versuch dazu gestartet und nicht nur das, die versuchte Invasion der Msssarrr vor 30 Jahren und auch die der Dronte vor rund 17 Jahren war auch so noch allen gut im Gedächtnis.
    »Nein«, erwiderte Jasper Mitchell ruhig. »Aber ich habe Ihnen die Fakten, die die STERNENFAUST vor rund drei Wochen aus Transalpha mitgebracht hat, soeben aufgezählt und mit entsprechendem Datenmaterial untermauert. Ihnen wurden die entsprechenden Unterlagen bereits gestern zugestellt. Wir müssen diesmal einer Invasion wie der der Msssarrr – oder einer Trident-Schlacht – oder auch den Dronte zuvorkommen ! – Wir können nicht immer nur hier sitzen und abwarten, dass uns wieder einmal jemand überfällt, meine Damen und Herren! Das ist falsch! Wir müssen die Initiative ergreifen – und zwar nicht zum Krieg! Zum Frieden!«
    Es blieb still. Doch einige Ratsmitglieder, darunter Kalpren Suresh, nickten bereits.
    »Und ein Schritt dazu ist diese Ausnahmegenehmigung für die STERNENFAUST, das Sperrgebiet bei Saturn anzufliegen«, fügte Mitchell hinzu und spürte nicht, dass er die Rechte auf dem Podium zur Faust ballte. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir dort auf
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