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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar
Autoren: Anonymous
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schwierigen Laborbedingungen nachgezüchtet und untersucht werden können.
    Das Risiko, erneut eine Expedition zum Titan auszurüsten, um den geheimnisvollen Umständen des Todes aller fünf Besatzungsmitglieder der HYPERION auf den Grund zu gehen, sei, so gab der Minister für Wissenschaft und Bildung an, zum jetzigen Zeitpunkt entschieden zu hoch. Auch von unbemannten Sonden werde die UNASA wohl Abstand nehmen, da von einer sinnvollen und ergiebigen Kommunikation mit denselben aufgrund der Erfahrungen mit der HYPERION-Expedition nicht ausgegangen werden kann. Es sei von daher äußerst unwahrscheinlich, dass mit den technischen Mitteln des späten 21. Jahrhunderts den Ursachen der Kommunikationsschwäche zum Saturn zufriedenstellend auf den Grund gegangen werden kann.
    Es würde zukünftigen Generationen und ihrer besseren und fortschrittlicheren Technik überlassen bleiben müssen, so Minister Zhou, die Gründe dieser Kommunikationsschwierigkeiten und damit auch für das Scheitern der Mission aufzudecken.
    Die Quarantäne, unter die der Titan jetzt gestellt wurde, entspricht in den Bedingungen weitgehend denen, unter die auch bereits im Juni 2046 der galileische Jupitermond Europa gestellt wurde und betrifft somit den Anflug jedes technischen Geräts, Sonde, Orbiter, Lander – ob bemannt oder unbemannt.
    Eine Stellungnahme des Direktors der UNASA, Dr. Joshua Cooper, erfolgte bisher nicht. Eine Pressekonferenz der UNASA unter Anwesenheit von Dr. Cooper sowie dem Leading Flight Director der HYPERION-Mission, Brent Fournier, wird heute Nachmittag, 1600 EST, erwartet.
    Wie immer können Sie diese Nachricht mit einem entsprechend für Sie zusammengestellten Dossier auch auf unserer Newsdienst-Seite abrufen …
     
    *
     
    Ganymed, Star Corps-Akademie, Oktober 2269
     
    Mauritio Abbo konnte sich kaum auf die mathematischen Formeln für die Berechnung von Sternenörtern konzentrieren, die sich auf dem riesigen 3-D-Schirm des Vorlesungssaals A2 immer wieder neu aufbauten. Dazu kam, dass sie – je länger diese Mathematikstunde dauerte – umso länger und komplizierter wurden. Da half auch die verständnisvoll klingende Stimme des Dozenten nichts.
    Der Christophorer-Novize fühlte sich unruhig und konnte sich nicht auf die Vorlesung in sphärischer Astronomie konzentrieren, an der er teilnahm. Er fragte sich, warum dem so war und spürte auch den Anflug eines schlechten Gewissens – denn immerhin hatten er und seine Mit-Novizin Frida Abt Daniel Leslie und Meister William nur unter der Auflage nach Ganymed begleiten dürfen, hier die ihrem Lehrplan entsprechenden Kurse weiterzubesuchen.
    Mauritio Abbo und auch Frida Gudmundsdottir hatten ihr Glück kaum fassen können. Natürlich hatten sie sich die Frage gestellt, warum das Los von allen Novizen ausgerechnet auf sie gefallen war, aber es gab eben Glücksfälle, da wollte selbst ein so neugieriger junger Mann wie Mauritio Abbo nicht allzu genau nachfragen.
    Er selbst studierte an der Brüderschule auf Sirius III Astronomie, ein Fach, das ihn schon immer interessiert hatte. Umso aufgeregter war er, jetzt ausgerechnet hier an der Akademie sein zu dürfen – und noch ein bisschen Zeit zu haben, neben den Pflichtvorlesungen im Studiengang Astronomie und den Privatstunden in Religionswissenschaften und Ethik bei Meister William und Abt Daniel auch noch Vorlesungen in Geschichte belegen zu dürfen. Zu seiner großen Freude stand eine Ringvorlesung über die Rolle der NUNO bei der Erforschung des Alls auf dem Programm, die gleich im Anschluss stattfinden würde.
    Doch jetzt hieß es erst einmal mathematische Formeln pauken. Dennoch schweiften seine Gedanken wieder von den Winkeln und Gleichungen ab und wanderten zu dem großen Raumhafen, der in ein paar Kilometern Entfernung vom Hauptgebäude lag.
    Auf einmal fühlte er seinen Armbandkommunikator vibrieren. Stirnrunzelnd sah er auf den kleinen Bildschirm an seinem Handgelenk. Abt Daniel wünschte ihn zu sprechen. Ein Blick auf den Chronometer verriet ihm, dass die Vorlesung nur noch ein paar Minuten dauern würde. Immerhin.
    Kaum schallte der Gong durch den Saal, hatte Mauritio sein Schreibpad und die Bücher zusammengerafft und hastete auf den Gang hinaus.
    Er suchte sich eine Nische, in der er ungestört sprechen konnte und aktivierte den immer noch vibrierenden Kommunikator.
    »Abt, es tut mir leid, ich …«
    »Schon gut, Mauritio, ich dachte mir schon, dass Sie noch in einer Vorlesung sind, beziehungsweise waren. Kommen
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