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Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Titel: Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed
Autoren: Anonymous
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dass sie durch den unbekannten Sand initiiert wurde«, er verbeugte sich leicht in Tregardes Richtung, »die wir meiner Meinung nach nicht so einfach als Hirngespinste abtun sollten, solange wir das nicht nachgewiesen haben. Es handelt sich immerhin um eine unbekannte Materie mit unbekannten Eigenschaften, die zwar harmlos aussieht, aber noch lange nicht erforscht ist, sodass wir diese Möglichkeit nicht ausschließen dürfen. Um es kurz zu machen: Sabotage – von wem auch immer – hätte bei dem Ausmaß der Explosion gewisse logistische Vorbereitungen erfordert, die natürlich gut versteckt abgelaufen wären, aber dennoch eindeutige und zu verfolgende Spuren hinterlassen hätten. Ich habe sämtliche relevanten Daten daraufhin überprüft und nicht einen einzigen Hinweis auf eine solche logistische Aktivität gefunden, die notwendig gewesen wäre, um die Laboratorien in so einem Ausmaß zu sabotieren. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass diese Explosion nicht die Folge von Sabotage war.«
    Sowohl Gernet wie auch die übrigen Anwesenden schwiegen einen Moment. Tregarde und auch Johansson warfen dem Analytiker überaus dankbare Blicke zu, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
    »Nun gut«, sagte Gernet schließlich, »ich kenne Ihre analytischen Fähigkeiten zur Genüge, Commodore, und vertraue deshalb Ihrer Einschätzung. Wir müssen also nach anderen Ursachen suchen.«
    Joris Abenaike lehnte sich zufrieden in seinem Sessel zurück. Ganz abgesehen davon, dass es sich nach seinen Erkenntnissen bei der Explosion tatsächlich nicht um einen Akt der Sabotage handelte, so hätte er das auch behauptet, wenn es nicht der Wahrheit entsprochen hätte. Denn Commodore Joris Abenaike konnte aus ganz persönlichen Gründen den Verdacht der Sabotage auf Ganymed gegenwärtig absolut nicht gebrauchen …
     
    *
     
    Ashkono Tregarde war froh darüber, dass Commodore Abenaike mit seiner Analyse zumindest die Einstufung der Explosion als Sabotage vom Tisch gefegt hatte, was ihm den Mann direkt ein bisschen sympathisch machte, obwohl der seiner Theorie bezüglich des Sandes nicht vollständig zugestimmt hatte. Er hielt diese ganze Besprechung ohnehin für Zeitverschwendung, die nur dazu diente, Gernet und den Rest der anwesenden Admiräle und Beisitzer sowie Johanssons Gewissen hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen zu beruhigen. Anders konnte er es sich nicht erklären, dass man seinen Bericht von dem seltsamen »Verhalten« des Sandes, das er beobachtet hatte, einfach ignorierte und als eine Halluzination abtat, die durch den Schock verursacht wurde, den er durch die Explosion erlitten hatte.
    Natürlich hatte Tregarde durch die unmittelbare Nähe zu der Explosion und der daraus resultierenden Verletzung einen Schock erlitten. Aber das hatte definitiv keinen Einfluss auf das, was er vorher wahrgenommen hatte. Allein diese Unterstellung genügte, um seinen Unmut zu erregen. Doch nachdem Commodore Abenaike die Verschwörungstheorie mit der Sabotage so souverän vom Tisch gefegt hatte, war es ihm eigentlich egal, zu welchem Ergebnis die versammelten Herrschaften hier letztendlich gelangten. Solange die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren, war es ohnehin müßig, darüber zu spekulieren.
    Tregarde wollte schnellstmöglich in das Labor und sich dort umsehen. Vor allem musste er nachsehen, was mit dem Sand passiert war. Er bekam am Rande mit, dass die Anwesenden überzeugt waren, für die intensivere Untersuchung Gregorovitch zu benötigen.
    Ashkono schüttelte missmutig den Kopf. Natürlich war dessen Wissen von Vorteil und großem Nutzen. Dennoch war Tregarde davon überzeugt, dass die beste Hilfe nur von einem Christophorer kommen könnte. Wer sonst wüsste mit den seltsam »lebendigen«, möglicherweise sogar telepathischen Eigenschaften des Sandes etwas anzufangen?
    Es ärgerte ihn, dass die Mönche die Zusammenarbeit einfach so verweigerten. Ist denen denn nicht bewusst, um was es hier geht?
    Doch wahrscheinlich wussten oder ahnten die Christophorer das sehr wohl und hatten sich gerade deshalb entschlossen, ihr Wissen und Können – oder ihre Vermutungen – für sich zu behalten.
    Jedenfalls war Tregarde froh, dass die Besprechung nicht mehr allzu lange dauerte und im Anschluss niemand mehr seine Expertise benötigte. Die ja momentan ohnehin nicht besonders gewürdigt wird , stellte er bitter fest. Deshalb machte er sich unverzüglich auf den Weg ins Labor.
    Dort angekommen, bot sich ihm ein Bild der Verwüstung,
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