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Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Titel: Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten
Autoren: Anonymous
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die uns da erwartet.«
    Beide schwiegen einen Moment. Schließlich meinte Santos: »Insgesamt erinnern mich diese Erdanaar an die Entitäten. Dich nicht?«
    »Doch. Gerade das finde ich aber interessant, John.«
    »Naja. Ich habe nicht das Gefühl, als könnten wir denen irgendwas entgegensetzen – Wandler hin oder her.«
    »Vielleicht sind sie gar nicht so übel, Johnny. Bis jetzt gab es jedenfalls keine Anzeichen davon, dass sie uns angreifen, übernehmen, vernichten oder sonst wie schaden wollen. Ganz im Gegenteil.«
    Die beiden Freunde schwiegen eine Weile, dann warf Santos seine Mütze in die Luft und fing sie wieder. »Immer die gleiche optimistische Jenny!«, meinte er dann leichthin und sprang vom Tisch. »Falls mich die erstbeste Entität, auf die wir dann beim nächsten Auftrag treffen, übernehmen will, werde ich sie zu dir schick-«
    In diesem Moment bebte die STERNENFAUST III so kräftig, dass die Antigrav-Aggregate es nicht abfangen konnten.
     
    *
     
    Umlaufbahn um Titan, Mitte Dezember 2074
     
    Summer Hedin, der Ingenieurin und Technikerin der HYPERION-Mission, war kalt. Sie hatte heute, um 1800, das letzte Mal Kontakt mit einem ihrer Kollegen auf der Oberfläche des Planeten gehabt.
    Sie hatte mit Houston und den anderen vor 36 Stunden ausgemacht, es bei Meldungen alle sechs Stunden zu belassen, denn mittlerweile war ein geregelter und verständlicher Funkverkehr dermaßen schwierig geworden, dass es jede Stunde eine Zumutung gewesen wäre. Ständig kurbelte man an den Feinsteinstellungen des jeweiligen Funkgerätes herum, und musste sich gleichzeitig auf das konzentrieren, was denn nun der andere zu sagen hatte. Fürs Reden blieb da nicht mehr viel Zeit.
    Außerdem hatte Hedin mit mehr und mehr Schwierigkeiten im Navigationssystem zu kämpfen. Sie war bereits zweimal außerhalb der HYPERION gewesen, um die Antennen neu auszurichten, dann, um eine zusätzliche anzubringen, die möglicherweise die Leistung des Funkaggregats und der Navigationssysteme und Magnetresonanzmesser noch verstärken konnte. Kurzzeitig hatte es auch geholfen, doch seit rund 48 Stunden war die Qualität der Funkverbindungen zur PROMETHEUS auf dem Titan sowie zur Erde wieder rapide gesunken. Selbst auf die Oberfläche geschossene zusätzliche Funkbojen halfen nicht.
    Summer Hedin hatte sich in den vergangenen Stunden den Kopf darüber zerbrochen, was sie wohl noch tun konnte, doch ihr war bisher nichts weiter eingefallen, was man noch hätte unternehmen können, um wieder eine Kommunikation zu ermöglichen.
    Sie hatte sich eigentlich mit dem zweiten Techniker und Ingenieur besprechen wollen, der zur Expedition gehörte, Roberto Mendoza, aber zu ihrem Entsetzen hatte Nils Hattenfield bei ihrem letzten Checkup gemeldet, dass Jack Aspen und Roberto vermisst wurden. Sie waren von einem geplanten Ausflug zum Fuß der Dschanna-Berge einfach nicht zurückgekehrt.
    Dschanna, Lyoness, Xanadu … alles Orte, die paradiesisch sein sollten , dachte Summer Hedin und starrte auf den Titan herunter. Doch es sieht so aus, als wären sie nur verwunschen und nichts sonst. Wie die alten mythischen Orte auf der Erde; Menschen geraten in die Fänge der Bewohner dort und verschwinden. Sie hören einfach auf zu existieren.
    Wir hätten nie dort unten landen dürfen. Zumindest hätten die anderen längst wieder von dort wegfliegen müssen. Zum Teufel mit unserer langen Reise – nichts kann so wichtig sein wie ein Menschenleben! Oder gleich mehrere, so wie es aussieht.
    Hedin starrte wie in den letzten Tagen immer, wenn sie eine freie Minute erübrigen konnte, in denen sie nicht aktiv die Navigations- und Positionsdaten kontrollieren musste, durch das Teleskop. Die HYPERION hätte sich in einem statischen, titanstationären Orbit befinden müssen, also genau über dem Punkt, an dem die PROMETHEUS auf der Oberfläche des Saturnmondes hinuntergegangen war. Doch die Wolkendecke sah von hier aus undurchdringlich aus. Sie hatte eine starke Petrolfarbe angenommen, die das Tholin-Orange mehr und mehr überlagerte und sah ausgesprochen giftig aus. Keine Lücke war zu entdecken, auch wenn Summer Hedin wider alle Vernunft hoffte, die dichte Wolkendecke würde aufreißen und den Blick genau auf die Lyoness-Ebene freigeben, auf der die PROMETHEUS stand.
    Warum nur meldeten sich Hattenfield, Sato und die anderen nicht? Es war jetzt nach Mitternacht, sie hätten schon lange durchgeben müssen, ob Mendoza und Aspen wieder aufgetaucht waren. Hedin musste sich
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