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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
Autoren: Anonymous
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dreißigtausend Meter tief, denn der Planet war um ein Geringes größer als die Erde. Während am Boden der Krater daher die Luft wesentlich dichter als auf der Erde war, entsprach der atmosphärische Druck auf etwa fünfzehntausend Metern dem Meeresspiegel auf Terra.
    Die ersten Siedler hatten sich daher etwa in der Mitte der Kraterwälle angesiedelt, und das Kloster der Christophorer-Bruderschaft im St.-Garran-Krater lag mit achtzehntausend Metern auf einem Plateau etwas über der durchschnittlichen Höhe der Siedlungen. Der sogenannte St.-Garran-Pfad, ein Wanderweg, der über den Gebirgswall in den gewissermaßen »nebenan« liegenden Norgay-Krater und die dortige Ansiedlung führte, begann etwa fünfhundert Meter hinter dem Kloster. Vor zwei Tagen hatte Meister William wieder einmal den Aufstieg begonnen, in der Hoffnung, hier nach Jahren wieder auf eine der Entitäten zu treffen – ein Wesen, das möglicherweise Antworten auf seine Fragen hatte.
    In den letzten fünfzehn Jahren hatte er den Weg, der von den Brüdern der Christophorer-Gemeinschaft weitgehend geheim gehalten wurde, mindestens einmal im Jahr beschritten – vergeblich. Immer war er auf der anderen Seite in Hillarytown angekommen, ohne dass sich ihm eins der rätselhaften Wesen gezeigt hatte.
    Und wenn die STERNENFAUST III jetzt wie ihre Vorgängerin wieder auf die Fremden trifft, dann wird es keine Verständigungsmöglichkeiten geben – denn ich bin nicht mehr an Bord , dachte er besorgt und fragte sich gleichzeitig, warum ihn das so beschäftigte.
    Weil du als Christophorer eine Verantwortung übernommen hast. Du wolltest mit deinen Mitbrüdern dafür sorgen, dass deine besonderen Fähigkeiten – wie auch immer die aussehen – für den Frieden eingesetzt werden. Also tu’ jetzt was dafür! Und wenn du den Garran-Pfad jeden Monat einmal gehen musst, um die Entität zu treffen, dann wirst du das tun! , keuchte er und ging noch ein paar Schritte. Hier, auf etwas über fünfundzwanzigtausend Metern, hatten die Brüder eine kleine Aussichtsplattform eingerichtet, die auch als Übernachtungspunkt und Lager genutzt werden konnte.
    Der Sirius war bereits hinter dem gegenüberliegenden Ringgebirge untergegangen, doch es war nur unmerklich dunkler geworden, denn wieder leuchteten über dem Garran-Krater die beiden hellgoldenen Monde. Dennoch, es war Meister William zu dunkel, um weiterzugehen.
    Er beschloss, hier am Lager 7 zu übernachten. Er wusste, er würde vielleicht hier noch einigermaßen gut schlafen können, wenn er sich in sein Thermozelt zurückzog, doch für den restlichen Aufstieg bis zum Gipfelmassiv, der ihn voraussichtlich noch drei Tage kosten würde, würde er sein Sauerstoffgerät anlegen müssen. Er bedauerte das, denn er genoss es, die karge Berglandschaft auf ganz natürliche Weise zu durchwandern.
    Er lehnte sich auf die kleine, aus dem Stein herausgehauene Mauer, die den winzigen Zeltplatz umschloss und sah hinunter auf die glatte Oberfläche des 25 Kilometer tiefer liegenden Sees am Grunde des Kraters. Winzige Lichtpunkte an der gegenüberliegenden Kraterwand zeigten an, wo die Brüderschule lag. Das Kloster selbst musste irgendwo unter ihm liegen, doch es wurde von überhängenden Felsen verdeckt und war nicht zu sehen.
    Meister William schlug sein Zelt auf und bereitete sich auf die Übernachtung vor.
    Dann setzte er sich etwas abseits auf einen Felsvorsprung, der frei über dem Abgrund zu schweben schien, um zu meditieren. Er musste zur Ruhe kommen und es der Entität überlassen, ihn zu finden. Ein Treffen mit ihr konnte man nicht erzwingen.
    Habe Vertrauen, dass sich das Universum entwickelt, wie es soll.
    Schon bald hatte er in der Stille der Bergwelt seine ganze Welt, das Kloster und die Brüderschule vergessen …
    … und war frei.
     
    *
     
    Irgendwo in Transalpha, neben TASO-25943, j’ebeemsches Territorium
     
    Dana Frost war erleichtert, als die Jäger wohlbehalten wieder in den Hangars gelandet waren. Sie drehte sich zu Shamar al Khaled um, der ernst wie immer die Brücke übernahm und begab sich dann auf schnellstem Weg in den Konferenzraum.
    Dort hatten sich bereits der Admiral, Commander Santos, Dr. Tregarde, Colonel Yefimov und Solomon Winterstein eingefunden. Sie war die letzte, die den Raum betrat und erntete prompt einen finsteren Blick von Admiral Taglieri.
    »Schön, dass Sie sich zu uns gesellen, Captain Frost! Colonel Yefimov hat gerade vorgeschlagen, Dr. Winterstein und Dr. Schmidt zu dem Fundort
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