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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel
Autoren: Sascha Vennemann
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Übersicht auf dem Hauptschirm zeigte es noch einmal in aller Deutlichkeit. Alle drei Sonden bewegten sich mit der gleichen langsamen Geschwindigkeit auf den Mond zu.
    »Das ist ungewöhnlich«, sagte Stephan von Deyk, der Erste Offizier der STERNENFAUST. »So etwas haben die Sonden bei uns nicht gemacht. Briggs, haben Sie eine Ahnung, was die Sonden bei dem Mond vorhaben könnten?«
    »Möglicherweise habe ich da etwas, Sir«, antwortete Lieutenant Guofeng Smith. Der Kommunikationsoffizier hatte sich noch einmal die Aufnahmen des Mondes vorgenommen und legte den entsprechenden Ausschnitt gleichzeitig auf die Schirme der SONNENWIND und der STERNENFAUST. »Ich habe gerade auf dem Mond einige künstliche Strukturen entdeckt. Sie sehen aus wie … Portale!«
    Dana Frost betrachtete die Aufnahme eingehend und rieb sich das Kinn. »So etwas habe ich doch schon mal gesehen … I.O.?«
    Stephan van Deyk nickte. »In der Tat, Captain. Die Strukturen ähneln sehr dem Portal, durch dass wir vor einiger Zeit die Peilsendersonde in das Gebiet der Morax geschickt hatten – jenem Portal, das wir dazu in der Hohlwelt II nutzten.«
    »Genau daran hatte ich gedacht«, bestätigte Dana Frost.
    Mit Spannung verfolgten die beiden Star Corps-Crews, was als Nächstes geschah. Als die drei Lichtsonden den Mond erreicht hatten, umrundeten sie ihn einmal. Dann flogen sie, eine nach der anderen, durch jeweils eins der geheimnisvollen Tore hindurch – und waren verschwunden.
    »Haben Sie eine Idee, was da gerade passiert sein könnte, Professor von Schlichten?«, wollte Captain Barus nun wissen.
    »Ich kann nur Mutmaßungen anstellen, Captain«, gab der über Audiokanal vom Maschinendeck zurück, von wo aus er das Geschehen auf seinem eigenen Monitor verfolgt hatte. »In Anbetracht der Tatsache, dass das 5-D-Strahhlugsniveau nur geringfügig abgenommen hat, gehe ich davon aus, dass die Sonden sich durch die Portale ins Innere des Mondes begeben haben. Ihre Energie ist definitiv noch vorhanden. Da wir von dem Kubus und dem Konsensdom auf Namban wissen, dass die Sonden dort nicht nur Informationen ausgetauscht, sondern sich auch quasi irgendwie aufgetankt haben, und beide Artefakte der ›Toten Götter‹ auch die Möglichkeit besaßen, sich teilweise in den X-Raum zu versetzen …« Er machte eine kurze Pause. »Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den Portalen möglicherweise um Tore zu eben jenem X-Raum handelt. Wenn dem so ist, so haben die Sonden ihre Energie wohl auf eine Art und Weise an den Mond selbst abgegeben, die mir noch nicht ganz klar ist.«
    »Ich möchte dieser Theorie noch etwas hinzufügen!« Lieutenant James Teluvions Stimme klang erstickt. Der Ortungsoffizier hatte eine ungesund blasse Gesichtsfarbe angenommen, wie Captain Chip Barus mit einem Blick auf ihn feststellte. »Ich fürchte fast, wir haben nicht nur das Ziel der Lichtsonden, sondern auch die Quelle des ominösen Rufs gefunden, der die Dronte so in Aufregung versetzt hat.«
    »Wie kommen Sie darauf, Lieutenant?«, fragte Dana Frost vom Hauptschirm der SONNENWIND herunter. Doch sie bekam die Antwort von ihrem eigenen Offizier.
    »Über zwei Dutzend überlichtschnelle Dronte-Raumshuttles verschiedenster Bauart sind soeben aus dem Nebel gekommen! Die Erkennungsmerkmale sind eindeutig – der kristalline Außenhüllen-Überzug, Kombinationen von technischen Schiffsmerkmalen. Sie nehmen ebenfalls Kurs auf den Mond.«
    Teluvion bestätigte das mit tonloser Stimme. »Genau deswegen, Ma’am …«
     
    *
     
    Die Luft im Shuttle roch trotz der auf Hochtouren arbeitenden Aufbereitungsanlage nach Schweiß und sonstigen Körperausdünstungen. Dicht gedrängt saßen und standen sie zusammen – fünfundzwanzig Mensch-Dronte, zwei Starr-Dronte, auch ein rothäutiger J’ebeem mit einem eingepflanzten Symbionten. Und dann war da noch er – einer, der anders war als die anderen und etwas abseits stand. Er, der den Anderen in sich trug. Das kleine Raumschiff war allerdings nur für eine maximal zwanzigköpfige Besatzung gedacht. Es gab nicht viel Platz.
    Die Starr züngelten unablässig vor Aufregung, die Menschen atmeten rasch und schnell. Die allgegenwärtige Spannung hatte jeden von ihnen ergriffen.
    Endlich, dachte er. Endlich sind wir da.
    Ein Blick über die Schultern seiner Mitreisenden ermöglichte ihm, durch die Frontscheibe des kleinen Transportschiffs nach draußen zu sehen. Wochenlang waren er und die Seinen durch den Bergstromraum geflogen und vor wenigen
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