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Sternenfaust - 098 - Verloren

Sternenfaust - 098 - Verloren

Titel: Sternenfaust - 098 - Verloren
Autoren: Michelle Stern
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Vielleicht ist es wahrhaft das Beste, wenn die Wege sich vorerst trennen.«
    »Wenn du die Menschheit nicht für entwickelt genug hältst, mit dem umzugehen, was die Dronte und die Lichtsonden verbindet, dann nehmen wir das an. Du musst uns den richtigen Weg nicht weisen. Aber lass auch du uns noch freiwillig weitersuchen, wenn uns danach ist.«
    »Es soll jeder seine Erfahrungen selbst sammeln. Kein Schicksal ist gleich.«
    »Genau«, bekräftigte William. »In diesem Sinne ist es wohl das Beste, wir trennen uns. Sei so gut und halte dich dieses Mal daran. Dann können wir uns beim nächsten Mal vielleicht in Freundschaft begegnen.«
    »Wenn es ein nächstes Mal geben sollte …« Das Wesen löste sich vor ihnen auf. Obwohl William dieses Prozess nun schon gesehen hatte, machte er ihn einen Augenblick lang sprachlos. Erst nach einigen Minuten in denen Dana und er schwiegen, fand er seine Stimme wieder.
    »Es war besser so.«
    »Es war meine Schuld«, entgegnete Dana müde. »Ich hätte Ihre Hilfe einfach annehmen sollen und Sie danach bitten sollen zu gehen. Dann wüssten wir jetzt, in welche Richtung wir fliegen müssen.«
    »Vielleicht wäre die Entität dann nicht gegangen. Wie Sie sagten, ist dieses Geschöpf rätselhaft und nicht zu berechnen.«
    »Danke, dass Sie mich an der Wandlung gehindert haben, William.«
    Der Christophorer lächelte aufmunternd. »Ich danke Ihnen, Captain Frost. Auf diesem Schiff lernt man doch täglich etwas Neues.«
     
    *
     
    Mit einem Seufzen ließ Dana die Messungen über sich ergehen, die Doktor Tregarde anstellte. Er hatte auch Bruder William und Yasuhiro von Schlichten untersucht, nachdem er bei Jennings einen erhöhten Ausstoß diverser Stoffe entdeckt hatte, deren Ausschüttung bewusst oder unbewusst durch die Entität ausgelöst worden waren, und zu dem sonderbaren Verhalten des Arztes geführt hatten. Jennings ging es inzwischen besser, doch er hatte einen Schock erlitten, weil er selbst nicht glauben konnte, dass er tatsächlich bereit gewesen war, sich wandeln zu lassen.
    »Sie hatten recht. Sie alle. Ich war wütend auf die Entität.«
    »Sie sind es noch immer«, merkte der Arzt an und nickte zufrieden, als er mit den Messungen fertig war. Die Geste signalisierte Dana, dass alles in Ordnung war. »Und das ist, nebenbei bemerkt, auch Ihr gutes Recht, Captain.«
    »Aber das darf meine Arbeit nicht beeinflussen.«
    »Sie haben Miles Jennings vor einer Wandlung bewahrt. Ich denke nicht, dass man davon reden kann, dass Sie heute schlecht gearbeitet haben. Überhaupt lässt sich Ihnen das überaus schwer nachsagen.« Tregardes Gesicht war ausdruckslos, doch in seinen dunklen Augen funkelte es amüsiert.
    »Danke.« Dana fühlte sich nicht danach aufzustehen, und so blieb sie auf der Liege sitzen. »Wann wird es ganz verheilt sein?«, fragte sie leise.
    »Captain, Sie müssen Geduld haben. Es gibt Menschen, die an einer solchen Erfahrung zerbrechen. Und nicht nur Menschen. Denken Sie einmal an die J’ebeem und Siron Talas.«
    Siron Talas’ verändertes Verhalten seit dem Tod seiner Frau hatte die Runde gemacht. Dana hoffte wirklich, dass der J’ebeem nicht tot war. Obwohl er sich den Tod vielleicht sogar gewünscht hatte.
    »Ich fühle mich an manchen Tagen immer noch wie eine Versagerin. Ich bin der Captain dieses Schiffes. Ich hätte Yngvar beschützen müssen.«
    »Das konnten Sie nicht. Niemand konnte das. Lassen Sie ihn los, sobald Sie es können. Und haben Sie keine Angst vor Ihren Gefühlen. Sie machen Ihre Arbeit der Situation entsprechend sehr gut. Wir alle hier sind stolz auf Sie.«
    Dana spürte über das ungewohnte Lob ein erstickendes Gefühl im Hals. Sie atmete tief ein. »Danke, Doktor.
    Ich denke, ich bin jetzt soweit, dass ich weiterarbeiten kann.«
    »Übernehmen Sie sich nicht.«
    Dana stand auf und ging nachdenklich zurück in ihr Büro.
    Vielleicht ist es gut, dass ich nie an einen Gott geglaubt habe … Ich wäre bitter von ihm enttäuscht gewesen.
    Sie entdeckte eine Nachricht von Missie, dass ihre Kaffeevorräte bald leer waren. Anscheinend arbeitete Missie auch von ihrem Lager in der Krankenstation aus.
    Wir Weltraumeroberer sind schon sonderbare Menschen , dachte Dana Frost wehmütig. Sie fühlte in diesem Augenblick eine tiefe Verbundenheit mit Missie und der gesamten Crew. Ihr Blick wanderte hinaus in das All. Es ist schade, diese Mission auf diese Art abzubrechen und vielleicht habe ich es verbockt … Ihr Hand-Kom meldete sich. »Hier Captain
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