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Sternenfaust - 098 - Verloren

Sternenfaust - 098 - Verloren

Titel: Sternenfaust - 098 - Verloren
Autoren: Michelle Stern
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Sich, die zur Zeit Sein Wesen bildeten. Winzig und gleichzeitig gewaltig. Es liebte den Sand. Sand war Sein derzeit bevorzugter Zustand. Es behielt ihn, weil Es auf einmal mochte, wieder einen Körper zu haben.
    Es konnte Sich aber auch aus anderer Materie eine Gestalt geben und Sich Organe ausformulieren, wenn es nötig war. Sprachorgane zum Beispiel. Das war nicht notwendig, aber es war von Vorteil für die Kommunikation.
    Durch die Verschmelzung mit den beiden Wesen hatte Es unglaublich viel über die Menschen-Wesen gelernt. Es wusste wieder, wie sich ihre Körper nachformen ließen. Das Konzept mit zwei Armen und Beinen war Ihm vertraut. Je nach Schwerkraft ihrer Heimatwelten gab es lange dünne, und sehr gedrungene Typen dieser Entwicklung. Ja, Sein Wissen war einst gewaltig gewesen und nun kehrte es allmählich zurück. Es fühlte Sich überlegen. Gleichzeitig befürchtete Es, viel zu wenig über die fremden Zweibeiner zu wissen. Es waren nur eine Frau und ein Mann, die sich gewandelt hatten. Nur zwei Menschen. Und die waren schon sehr verschieden voneinander. Vielleicht waren die anderen Menschen von ihrem inneren Sein her ganz anders?
    Es hatte außerdem auf dem Schiff der Menschen etwas Abweichendes gespürt. Eine Berührung von einem Wesen, das innerlich anders entwickelt war. Ein winziger, aber entscheidender Unterschied. Auch dieses Wesen würde Es gerne noch einmal wahrnehmen.
    Aber diese schwarzhaarige Menschenfrau lehnt das ab. Andere als die Ihren sind auf ihrem Schiff nicht willkommen. Ihre Sorge erstreckt sich über ihren eigenen Körper hinaus auf das Schiff. Als wäre es ein Besitz von ihr, eine Verlängerung ihres Körpers …
    Eine zweite Druckwelle durchlief Es. Es hatte Sich keine Augen ausgebildet, trieb fühlend in wohliger Schwärze. Geborgen. Getragen von aufblühendem Tatendrang.
    Es wäre besser, dieses Schiff zu meiden … Aber das geht nicht. Zu viele Fragen. Zu viel … Durst nach Wissen. Trinken ist notwendig. So wie sie Wasser benötigen. Ja. Trinken. Den Durst stillen. Es gibt so vieles zu entdecken, bis die Erweckung vollständig abgeschlossen ist …
     
    *
     
    Transalpha, STERNENFAUST
     
    Captain Dana Frost stand in ihrem Quartier und sah aus dem Bullauge hinter ihrem Schreibtisch hinaus in das All. In der samtenen Schwärze blinkten weit entfernte Lichter: Himmelskörper, unerreichbar fern, wie ihr in diesem Moment schien. Weit hinter ihnen, und doch unübersehbar, schimmerte das weiße Licht eines Hellen Riesen.
    Vor diesem Hintergrund zogen drei Kometen durch den Raum. Zwei von ihnen standen scheinbar in Reihe und wirkten, als würden sie einander jagen. Der dritte kreuzte ihre Bahnen in einem steilen Winkel – zumindest wirkte es von Danas Position aus so. Die langen weißen Schweife der Kometen zeigten von der Sonne fort, die sie auf einer weiten Bahn umkreisten. Einer der Kometen wirkte seltsam blass, seine Konturen verschwammen vor dem Hintergrund des Alls.
    Er war der Anlass für ihr Verweilen an dieser Stelle. Zeitweise war dieser Komet kaum auszumachen, ebenso hatte sie das Gefühl, er wechsele seine Form. So wie es aussah, war dieser letzte Komet halb im X-Raum verankert, ähnlich wie die Sonden, deren Spuren sie endgültig verloren hatten.
    Dana seufzte und nahm einen Schluck Kaffee aus einer Tasse, die Yngvar MacShane ihr geschenkt hatte. Ihre Hände umklammerten das altmodische Porzellan. Die Tasse hatte ohne Zweifel einen Sammlerwert.
    Verloren. Da sind wir so weit in die Tiefen des drontischen Reiches gereist, nur um die Spuren der Sonden jetzt nicht mehr finden zu können.
    Seit drei Wochen suchten sie ergebnislos den Einsteinraum ab. Jedes Mal, wenn sie gehofft hatten, fündig geworden zu sein, wurden sie enttäuscht. Sie waren sogar einen Teil der Strecke zurückgeflogen; hatten neue Berechnungen angestellt und wieder und wieder ergebnislos versucht, den Sonden auf die Spur zu kommen.
    Es ist zum Verzweifeln. Danas Finger wärmten sich an der Tasse. So wie es aussah, war ihre Mission hier vorbei. Vor fünf Tagen hatten sie das sonderbare Kometenfeld entdeckt, das nicht natürlichen Ursprungs zu sein schien. Es waren zu viele Kometen auf zu engem Raum, die von einem Körper auf Bahnen gezwungen worden waren, der nicht mehr aufzufinden war. Mit den natürlichen Gegebenheiten des sie umgebenden Systems war das nicht zu erklären.
    Vielleicht hat ein Planet, der durch den Raum bewegt worden ist, die Kometen auf ihre Bahn gebracht … Jefferson hatte diese
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