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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse
Autoren: Susanne Picard
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dass so ein Virus immer besiegbar ist. Sie wollten eigene Dronte Forschung – und eine endgültige Lösung, die da heißt, alles über die Dronte zu erfahren, was möglich ist. Es ging darum, welcher Konzern der bessere ist. Sie ließen Gregorovitch nach einem Projektleiter suchen. Jennings war ihr angeblicher Wunschkandidat. Er ist ein ehrlicher und aufrechter Mann, also lehnte er bei der ersten Andeutung darauf, dass man die ethische Oberhoheit des Projektes sowohl dem Projektleiter und auch der absoluten Geheimhaltung überließ, das Angebot entrüstet ab.« Tregarde lachte bei der Erinnerung leise. »Ich wartete im Vorzimmer darauf, dass Walt Zeit hatte, als Jennings aus seinem Büro gestürmt kam. Dabei sah er mich.«
    Danas Mundwinkel zuckten. »Ich kann mir die Szene lebhaft vorstellen.« Sie wurde jedoch sofort wieder ernst. »Die Tatsache bleibt: Sie haben zugesagt, das zu tun, was er aus guten und ehrlichen Gründen abgelehnt hat. Sicher wollen Sie das nicht wegdiskutieren.«
    »Nein. Meine Zusage ist wohl unter anderem meinem überdurchschnittlichen Ehrgeiz zuzuschreiben«, erwiderte Tregarde prompt und in trockenem Tonfall.
    »Ich denke, Sie unterschlagen bei dieser Einschätzung Ihre unerschütterliche, egomanische und arrogante Überzeugung, dass Sie im Vergleich zu Miles Jennings die bessere Wahl waren«, half Dana Frost höflich nach. Sie verzog dabei keine Miene.
    Tregarde warf ihr einen kurzen, anerkennenden Blick zu, ging aber nicht darauf ein. »Nun, was ich vorhabe, Captain Frost, ist wirklich, alles herauszufinden, was es über die Dronte zu wissen gibt. Wir haben das erste Mal auf Daroka festgestellt, dass die Dronte offenbar nicht immer so – nun, sagen wir, besitzergreifend waren, wie sie es heute sind. Auch der Patient, den wir derzeit auf der Krankenstation haben, ist ein Hinweis darauf. Seine Mitpassagiere waren nicht übernommen, das weiß ich aus den Analysen, die von deren Gewebe stammen. Nur er. Das deutet darauf hin, dass die Dronte sich bei diesem Volk anders verhalten. Es muss eine Möglichkeit geben, auf das Drontewissen zugreifen zu können.«
    »Wenn Sie hier auf Leila Irina Nikona anspielen, die sowohl die Dronte-Persönlichkeit als auch die menschliche in sich trug – ich halte sie für ein schlechtes Beispiel für diese These! Immerhin war sie das, was man als schizophren bezeichnen könnte.«
    »Nun, etwas anders war es schon. Man könnte argumentieren, dass Miss Nikonas Verstand an dem Umstand scheiterte, sich mit ihrer doppelten Persönlichkeit in die vorgegebene Gesellschaft, in diesem Fall der Dronte, einzufügen. Sie stand mit Sicherheit unter einer großen geistigen Belastung. Die Dronte-Gesellschaft ist, nun, wie soll man sagen, sehr dogmatisch.«
    Dana konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken. »Das ist eine der tollsten Untertreibungen, was die Dronte angeht, die ich je gehört habe. Aber vielleicht haben Sie recht. – Um auf die Prügelei zurückzukommen« – Tregarde rieb sich noch einmal mit schmerzverzogenem Gesicht das Kinn, doch Dana unterbrach sich nicht – »Dr. Jennings hat Ihnen nun angesichts des Umstandes, dass wir einen lebenden Dronte an Bord haben, erneut Ihre Teilnahme an dem Far Horizon -Projekt vorgeworfen?«
    »Korrekt«, meinte Tregarde düster. »Captain, ich sage Ihnen das alles, weil diese Erkenntnisse nicht allein Far Horizon in die Hände fallen dürfen. Meine Einschätzung ist, dass nur das Star Corps dafür sorgen kann, dass das nicht geschieht.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht. Darüber müssen wir allerdings später mit Captain Barus, Commander van Deyk und anderen noch einmal reden. Ich denke, es gibt viel abzuwägen und noch eine Menge Fragen. – Aber eines nach dem anderen. Zurück zu Ihrer Prügelei.«
    Tregarde biss sich auf die Lippen. »Ich hätte mich nicht provozieren lassen sollen.«
    Dana schwieg wieder eine Weile, dann setzte sie sich gegenüber von Tregarde an den großen Besprechungstisch und faltete die Hände vor sich. »Nun, Dr. Scott ist für Sie in die Bresche gesprungen. Sie meinte, Sie hätten Jennings nur davon abgehalten, sie zu schubsen. Und ich habe gesehen, dass Sie geschlagen wurden, nicht umgekehrt. Ich werde daher vorerst auf disziplinarische Maßnahmen Ihnen gegenüber verzichten.«
    Als Tregarde schwieg, fügte Dana hinzu: »Ich finde das von Dr. Scott überaus großherzig, obwohl Sie sie nicht immer gut behandelt haben.«
    Tregarde warf ihr einen kurzen Blick zu.
    »Ich zweifle Dr. Scotts
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