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Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung

Titel: Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung
Autoren: Michelle Stern
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konnte nicht behaupten, dass ihr diese Konstellation sonderlich gefiel. Doktor Tregarde stand unter dem Verdacht an einer Dronte-Endlösung zu arbeiten, das behauptete zumindest Dr. Miles Jennings, der ehemalige Schiffsarzt der Sternenfaust I. Das konnte auf der einen Seite bedeuten, dass er Wege suchte, die Dronte endgültig zu vernichten. Auf der anderen Seite arbeitete er aber vielleicht auch an einem Plan, die Dronte von ihren Wirten zu trennen und eine Lösung für das Problem der irreparablen Schäden zu finden, die die Dronte hinterließen. Tregarde jedenfalls stritt ab, überhaupt an diesem Thema zu arbeiten und es wurmte Dana, dass selbst sie nicht mehr aus ihm herausbekommen hatte.
    »Was denken Sie, Commander: Wäre es sinnvoll, die zurückgelassene Station zu untersuchen, ehe wir weiterfliegen?«
    Van Deyks Mundwinkel zuckten spöttisch. »Ich denke, wenn unsere ehrenwerten Herrn Wissenschaftler erst auf diesen Mond aufmerksam geworden sind, wird es sich kaum vermeiden lassen. Vermutlich müssen Sie unsere Spezialisten Strohhalme ziehen lassen, damit es nicht zu Rivalitäten kommt, wer von ihnen mit in das Bodenteam darf, Captain«, fügte der I.O. mit unbeteiligter Miene hinzu, während Briggs vergeblich versuchte sein breites Grinsen zu unterdrücken. Dana verzichtete darauf, van Deyk für seinen Spott zu rügen. Auch ihr gingen die Machtkämpfe und Reibereien der Wissenschaftler gewaltig auf die Nerven. Zwar arbeiteten alle an der gemeinsamen Sache, doch es kam immer wieder zu Aussetzern, die Dana eher an einen Kindergartenkrieg erinnerten als an erwachsene Männer auf gemeinsamer Mission. Erst gestern hatten sich Dr. Jennings und Dr. Tregarde heftig über die Erstnutzung eines besonders teuren Auswertungsgerätes gestritten.
    »Lieutenant Jamil, antworten die Dronte?«
    »Nein, Captain, sie ignorieren uns vollkommen.«
    »Gut. Informieren Sie die SONNENWIND. Wenn Captain Barus nichts dagegen hat, fliegen wir das System an.«
     
    *
     
    Dana zog sich in ihren Raum zurück und überlegte, wen sie mit in das Außenteam nehmen sollte. Außeneinsätze waren immer gefährlich und sie wollte die STERNENFAUST nicht ganz ohne Wissenschaftler zurücklassen. Zumindest Jefferson sollte dieses Mal an Bord bleiben. Oder sollte sie ihn doch mitnehmen? In eine Landefähre passten nun einmal nur vierzehn Menschen mitsamt dem umfangreichen Geräten, die die Wissenschaftler mit sich nehmen würden. Besonders von Schlichten führte einen ganze Menge an Messgeräten mit sich.
    Sie wollte für diesen Einsatz mindestens sechs oder sieben Marines mitnehmen, um für die Sicherheit der Forscher garantieren zu können. Außerdem konnte es sein, dass sie sich auf dem terraformten Mond trennen mussten, um effektiver zu arbeiten. In dem Fall musste sie genug Marines dabei haben, um zwei oder sogar drei Gruppen von ihnen beschützen lassen zu können.
    Was die Wissenschaftler betraf, würden Yasuhiro von Schlichten, Miles Jennings, Doktor Tregarde und Yngvar MacShane auf jeden Fall dabei sein. Auch Bruder William hatte sich auf solchen Einsätzen mehr als bewährt. Falls es doch zu einem Fremdkontakt kommen sollte, war er unverzichtbar. Darüber hinaus hatte Rana Quaid darum gebeten, wieder einmal an einem Außeneinsatz teilnehmen zu dürfen.
    Rana Quaid hatte schon ewig nicht mehr an Außeneinsätzen teilgenommen, an denen auch Bruder William beteiligt war. Bei diesem Einsatz würde eine Systemanalytikerin aber durchaus von Nutzen sein. Besonders dann, wenn es darum ging, Zugänge in drontische Systeme zu bekommen.
    Dana seufzte. Lieutenant Quaid und Bruder William … Sie verstand nur zu gut, wie es war, wenn einem das Persönliche in die Arbeit pfuschte. Besonders in den letzten Wochen hatte sie in dieser Beziehung ein Problem.
    Das Schott öffnete sich und Bruder William trat ein. Er trug eine einfache graue Kutte, die ihn in Verbindung mit seinen braunen, kurzgeschnittenen Haaren und den glatten, zeitlosen Gesichtszügen etwas Entrücktes gab.
    »Sie wollten mich sprechen, Dana?«
    Dana nickte. »Ich wollte fragen, ob es Ihnen recht ist, wenn ich Rana Quaid gemeinsam mit Ihnen für das Außenteam einteile, Bruder William.«
    William sah sie überrascht an. »Eine sonderbare Frage, Captain. Natürlich. Aber – da Sie mich das früher nie gefragt haben, gehe ich davon aus, dass Sie ein persönliches Problem haben?«
    Dana sah nun ihrerseits Bruder William Beaufort überrascht an. Er ist wesentlich direkter geworden. Im Grunde
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