Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
Vom Netzwerk:
verlangte Kaishuk ruhig, obwohl er alles andere als das war. Der Schutzgürtel vor dem Wurmloch war durch eine unbekannte Waffe vernichtet worden und der Durchgang frei. Falls dieses merkwürdige Objekt von den Dronte kam, war es mit großer Wahrscheinlichkeit die Vorhut für eine neue Invasion. Und die würde das endgültige Ende der Starr bedeuten.
    »Soll ich feuern, Kommandant?«, fragte Sosek, und Kaishuk hörte der sonst so beherrschten Stimme seines Taktikoffiziers die Angst an, die er verspürte.
    »Noch nicht. – Heshruk«, wandte er sich an seinen Kom-Offizier, »versuchen Sie, mit dem Objekt Kontakt aufzunehmen.«
    »Ja, Kommandant. Funkkontakt wird auf allen Frequenzen gesucht.«
    »Halten Sie das für klug, Kommandant?«, fragte Tishaga, die Erste Offizierin der FLAMMENZUNGE, die neben Kaishuk saß. Ihre Stimme klang vollkommen ruhig, was Kaishuk wieder einmal darin bestärkte, dass er eine gute Wahl getroffen hatte, als er die ehemaligen Analytikerin des Informationszentrums auf Munush IV als seine Stellvertreterin anforderte.
    Tishaga besaß nicht nur ein phänomenales Gedächtnis und einen scharfen Verstand, sie teilte auch Kaishuks Begeisterung für Meister Shinors Lehren. Darüber hinaus war sie selbstständiges Denken und Handeln gewöhnt und hatte sich mühelos als Subkommandantin etabliert. Inzwischen brachte ihr die Besatzung denselben Respekt entgegen wie Kaishuk selbst.
    »Wie ist Ihre Einschätzung der Lage, Tishaga?«, fragte er sie jetzt.
    »Dass dieses Objekt mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent ein Vorbote der nächsten Dronte-Invasion ist.« Ihre Stimme klang vollkommen unbewegt. Dabei war Tishaga auf Munush gewesen, als die Dronte dieses System als Erstes überfallen hatten und war ihnen nur knapp entkommen. Kaishuk wusste, dass sie die Dronte ebenso sehr hasste wie fürchtete, auch wenn sie sich beides nie anmerken ließ. »Muraka«, wandte sie sich jetzt an die Ortung, »bekommen Sie keine klaren Werte über das Objekt?«
    »Nein, Subkommandantin. Es scheint sich nur teilweise in dieser Dimension zu befinden und zwischen dieser und einer anderen – vermutlich der, die wir als X-Raum kennen – ständig zu wechseln. Nicht einmal die Außenkameras bekommen ein klares Bild.«
    »Prüfen Sie das mit dem X-Raum noch einmal«, befahlen Tishaga und Kaishuk gleichzeitig und wussten beide, was von der Antwort abhing.
    Muraka nahm die Schaltungen vor. »Die Werte sind immer noch nicht eindeutig«, meldete sie nach einer Weile, »aber was ich messen kann, deutet mit großer Wahrscheinlichkeit auf den X-Raum hin.«
    »Können es denn dann die Dronte sein?«, fragte Tishaga zögernd. »Uns war nicht bekannt, dass sie den X-Raum nutzen. Zwar ist diese Möglichkeit nicht völlig auszuschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß.«
    »Keine Antwort auf unsere Grußbotschaften«, meldete Heshruk. »Soll ich es weiter versuchen?«
    »Nein«, entschied Kaishuk. »Teilen Sie dem Rest der Wachflotte mit, sie sollen in Bereitschaft bleiben und mit weiteren Transfers aus dem Wurmloch rechnen. Wir bleiben an dem Objekt dran! Krenokk, folgen Sie dem Ding.«
    Der Navigator bestätigte und setzte die FLAMMENZUNGE in Bewegung. »Heshruk, senden Sie eine entsprechende Warnung an die J’ebeem und die Solaren Welten. Und danach stellen Sie mir eine Verbindung mit dem Ersten Sprecher her.«
     
    *
     
    Solare Welten, Star Corps-Akademie auf Ganymed
     
    Sie war wieder hier.
    Dana unterdrückte ein Lächeln. Zunächst war ihr der Auftrag gegen den Strich gegangen. Jackson hatte sie gebeten, auf der diesjährigen Akademie-Tagung einen Vortrag über die Artefakte der Toten Götter zu halten – gewissermaßen einen Bericht aus erster Hand. Hintergrund war auch der Gedanke der finanziellen Förderung. Das Star Corps brauchte immer Geld – und so würden auch Vertreter der großen Konzerne zugegen sein, um sich Danas Vortrag anzuhören. Obwohl das so gar nicht die Welt des Captains der STERNENFAUST war. Sie musste den Sonder-Einsatzkreuzer deshalb sogar für mehrere Wochen allein lassen. Trotzdem war es doch ein nostalgisches Gefühl, wieder hier zu stehen – auf dem Innengelände der Akademie mit ihren großen, schlicht gearbeiteten Hörsälen, den vier Sportplätzen und dem zentrierten Haupthaus im Stil des Solaren Barock, das wie ein König genau in der Mitte des Geländes thronte. Das Hauptgebäude wirkte vor dem den schwarzen Himmel beherrschenden Jupiter mit seinem Feuermeer und seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher