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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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atmosphärischen Stürmen noch imposanter.
    Zwar war es lange nicht so hoch wie der Konsensdom der Starr, den man bereits aus dem All sehen konnte. Aber es hatte doch eine beeindruckende Höhe, die das Genick steif werden ließ, wenn man versuchte zu den Spitzen der fünf weißen Türme hinaufzusehen. Das Gebäude war vom Grundriss her als fünfzackiger Stern angelegt worden, an dessen Spitzen sich die Türme mit den darin angesiedelten Mediatheken befanden. Das Hauptportal mit der breiten weißen Treppe lag in der Mitte zwischen den beiden ihr zugewandten Zacken. Auf dem weitläufigen Platz vor dem Gebäude erstreckte sich ein fein gearbeitetes Mosaik, das eine Karte der Systeme zeigte, die im Gründungsjahr des Star Corps, 2218, zu den Solaren Welten gehört hatten.
    Dana ging auf den Brunnen zu, der in einigen Metern Entfernung vor dem Hauptportal lag. Der Blickfang des Brunnens war eine gut dreißig Meter hohe Onyxkugel, die um einen nicht sichtbaren Stab rotierte. Aus der Spitze des Stabes schoss Wasser in alle Richtungen. Die Einstellung zum Herausschleudern der Tropfen war so programmiert, dass sich vor dem schwarzem Onyxhintergrund Wörter bildeten – Wörter aus Wasser. Sie blitzten silberweiß auf, ehe sie mit einem Platschen in das runde Auffangbecken unterhalb der Kugel fielen. Wie immer war das Schauspiel für Dana ausgesprochen faszinierend. Zumal der Jupitermond keine natürlich Atmosphäre besaß und sich die Akademie samt der ihr vorgelagerten Stadt unter einer künstlichen Schutzkuppel befand. In der Tiefe des harten Bodens befanden sich mächtige Generatoren und Maschinen. Wasser war hier ein Luxusgut.
    Im Moment schleuderte der Brunnenstab in Rundzeilen die erste Rede der NUNO von 2034 aus. Damals hatte sich die Neue UNO gebildet und hatte beschlossen, mit vereinten Kräften der Zukunft entgegenzuschreiten.
    »Ich glaube es nicht!« Die männliche Stimme riss Dana aus ihrer nostalgischen Versunkenheit. Es war faszinierend zu sehen, wie das Wasser immer neue silberblitzende Worte bildete, und Dana wandte sich ein wenig unwillig ab.
    Der Marine, der sie angesprochen hatte, schien von ihrem Ärger nichts zu bemerken. Er trug einen leichten Kampfanzug, schien aber unbewaffnet zu sein. Seine Augen strahlten voller Begeisterung. »Ich glaube es nicht! Captain Dana Frost, hier! Zu schade, dass nur geladene Gäste in Ihren Vortrag dürfen! Sie müssen mir glauben, Captain, ich bin ein großer Fan von Ihnen!«
    Dana glaubte dem Mann mit den kurz geschnittenen dunklen Haaren aufs Wort.
    Was die Sache aber nicht besser machte. Ein Fan .
    Wie unsinnig war das denn? Sie wusste ja, dass sie seit der Opferung der ersten STERNENFAUST einen gewissen Nimbus unter den Militärs hatte. Aber das Verhalten des jungen Mannes erschien ihr arg übertrieben.
    »Bitte!« Der Mann zerrte aufgeregt eine 3-D-Karte mit ihrem Abbild aus seiner Oberschenkeltasche. »Ich wäre überglücklich, wenn Sie mir Ihr Autogramm geben! Wenn ich es schaffe, will ich unbedingt an Bord der STERNENFAUST dienen!«
    Frost schluckte. Sie musste daran denken, wie viele Marines auf der STERNENFAUST bereits ihr Leben verloren hatten. Entschlossen nahm sie die Karte und den schwarzen Stift entgegen, den der Mann ihr hinhielt.
    »Wie heißen Sie, Marine?«
    »Max Jester.« Er blickte so glücklich in ihre eisblauen Augen, als befände er sich am Ziel all seiner Wünsche. Dana unterschrieb mit Widmung und schloss den Faserstift per Knopfdruck.
    »Dann hören Sie zu, Jester. Ein Dienst auf der STERNENFAUST kann das Letzte sein, was Sie tun.«
    Jester grinste breit und nahm die Karte entgegen. »Ich bin Soldat, Ma’am! Kampf birgt immer Risiko. Und für Sie sterbe ich gerne. Ehrensache!«
    Dana hatte nichts zu erwidern. Die Offenheit des Mannes machte sie sprachlos. Jester salutierte. »Wir sehen uns dann in zwei Jahren, Captain. Auf der STERNENFAUST.« Mit schwungvollen Schritten ging der Mann davon.
    Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Ob sie viele Fans hatte? Bruder William hatte ihr einmal erzählt, es gebe auf der Erde sogar eine Art Videostreamfanclub von ihr, dessen Mitglieder regelmäßig Konferenzen abhielten. Dana hatte das für einen der wenigen Scherze des Christophorers gehalten. Sie atmete tief durch. Fans würden wohl nie aussterben. Und vielleicht war es ja gut so. Ob der junge Mann es wirklich in das Team der STERNENFAUST schaffte? Er schien fest entschlossen zu sein, sich zu bewerben. Aber zwei Jahre waren eine lange Zeit. Dana
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