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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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ehe die MOND VON KANASH das Fragment mit ihren Traktorstrahlen erfassen konnte, verschwand es spurlos.
    »Verdammt!«, entfuhr es Jefferson unwillkürlich, wofür er einen strafenden Blick von van Deyk erntete. Van Deyk beließ es dabei. Immerhin war zu vermuten, dass auf der FLAMMENZUNGE und der MOND VON KANASH in diesem Augenblick Ähnliches zu hören war.
    Gleich darauf tauchte das Fragment ein paar tausend Kilometer von seinem vorherigen Standort wieder auf. Wenige Augenblicke später nahmen alle Fragmente im System Kurs auf einen bestimmten Punkt am Rand des Systems, wo sie sich wieder zu der ursprünglichen sternförmigen Großsonde vereinigten, die noch einen Moment majestätisch verharrte, ehe sie mit enormer Beschleunigung Fahrt aufnahm und nur wenige Minuten später aus dem System verschwunden war.
    »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Sondending uns auslacht«, murmelte Jefferson missmutig. »Verdammt, es muss doch irgendwie zu fassen sein!«
    »Offensichtlich nicht mit unseren beschränkten Mitteln«, stellte van Deyk fest. »Wie es aussieht, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Sonde tun zu lassen, was sie will und sie unbehelligt ziehen zu lassen.« Wie Jefferson war ihm anzumerken, wie wenig ihm das gefiel.
    »Wir haben getan, was wir konnten«, meldete sich jetzt Kaishuk zu Wort. »Aber Tishaga hat eine interessante Theorie.«
    »Ich konnte bereits einige der Messdaten auswerten, die wir erhalten konnten«, sagte die Erste Offizierin der FLAMMENZUNGE. »Sie geben zwar nicht viel her, aber ich bin mir relativ sicher, dass diese Sonde nicht von den Dronte kommt. Niemand außer ihnen ist in der Lage, ein solches Objekt zu bauen. Jedenfalls niemand von den uns bekannten Völkern. Ich habe bei den Daten einige Übereinstimmungen mit Messungen von den Kristallschiffen der Basiru-Aluun entdeckt, die meine Theorie stützen. Und die 5-D-Strahlung, die die Sonde aussendet, spricht ja sowieso für einen Ursprung bei den Toten Göttern.«
    »Soll uns das jetzt in irgendeiner Weise beruhigen?«, erkundigte sich Talas sarkastisch.
    »Immerhin handelt es sich wohl nicht um Dronte«, antwortete Tishaga prompt. »Uns Starr jedenfalls könnte das ganz enorm beruhigen.«
    »Aber wer immer diese Sonde geschickt hat«, gab van Deyk zu bedenken, »sammelt Informationen für einen uns noch unbekannten Zweck. Und er hat seinen Sitz irgendwo in Transalpha. Was, bei allen Sonnen und Planeten, hat dieser Jemand vor?«
    Und genau das war die eine Frage, die sie alle mit profunder Besorgnis erfüllte.
     
    *
     
    Die geräumige Penthousewohnung lag nur wenige Kilometer vom Regierungsviertel der Solaren Welten entfernt. Sonnenlicht flutete durch die hohen Kristallfenster, die einen phantastischen Blick über das New York des 23. Jahrhunderts freigaben.
    Aus versteckten Boxen in den Wänden kam entspannende Musik, eine Mischung aus Gitarre und Shakuhachi, mit einem asiatischen Klang. Die einfachen Carbonit-Möbel waren unverwüstlich und hatten schon so manche Auseinandersetzung hinter sich, die man ihnen nicht ansah.
    Gary Leston stand auf allen Vieren in seinem Wohnraum und machte Liegestütze – wie jeden Morgen. Im Takt der Musik senkte und hob sich sein Körper. Dabei blickte er an der Wand vor sich auf zwei Bilder – eine zwei mal drei Meter große 3-D-Grundrisszeichnung der STERNENFAUST II und eine einfache Plakette in Weiß, auf der in roter 3-D Schrift geschrieben stand: »Lebe lieber First Class, sonst tun es deine Erben.«
    Gary Leston hatte zwar keine Erben – zumindest keine, die ihm bekannt waren – doch er fand, der Spruch hatte seine Richtigkeit. Ihm schenkte niemand etwas, also würde auch er niemandem etwas schenken.
    Während er seinen Körper wie in Trance zum fünfzigsten Mal nach unten sinken ließ, dachte er an die Ereignisse in den Solaren Welten. Präsident Rudenko hatte schon wieder eine Ansprache gehalten – inzwischen sah der Kerl einfach nur noch fertig aus –, aber ein Gegenmittel gegen das PFS-Virus war bislang noch nicht entwickelt worden. Dafür hatte es den ersten Toten gegeben, Hannok Matiens, ein 108jähriger, dessen Körper die dauernden Fieberkrämpfe nicht mehr mitgemacht hatte. Ob es weitere Tote gab, war angeblich nicht bekannt. Leston fragte sich, ob die Regierung hier etwas vertuschte.
    Er schloss während der letzten dreißig Liegestütze die Augen, dann schnellte er elegant hoch in den Stand und ging in Richtung Bad. An der Tür klebte ein lebensgroßes
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