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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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Bewachung des Wurmlochs eigentlich überflüssig, aber man ging bei einem technisch so überlegenen Feind besser kein Risiko ein. Die Dronte hatten einen großen Teil ihrer Technik von anderen Völkern übernommen, indem sie deren Körper als Wirte für ihre Nachkommen benutzten – die einzige bekannte Art, in der sich die Dronte fortpflanzten. Aus diesem Grund war jeder diesseits der beiden Wurmlöcher Alpha und Beta davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es den Dronte gelang, erstens die Minen auszuschalten und zweitens ein Gegenmittel gegen das Virus zu finden, mit dem sie besiegt worden waren.
    Alle nicht gerade anderweitig beschäftigten Schiffe wurden deshalb der Reihe nach für jeweils drei Monate zum Wachdienst vor dem Wurmloch herangezogen. Und jetzt war die NEPTUN an der Reihe.
    »Alles ruhig wie in Mutters Schoß«, meldete Lieutenant Derek Batista, der Ortungsoffizier der NEPTUN, routinemäßig.
    Er machte sich einen Spaß daraus, seine jede Stunde erfolgende » Alles ruhig «-Meldung mit einem immer neuen Vergleich zu würzen, von denen einige recht abenteuerlich und manche reichlich anzüglich waren. Doch Tong sah es ihm nach. Schließlich litt nicht nur der Ortungsoffizier, sondern die gesamte Crew unter der Langeweile. Wohl die Folge jeder ereignislosen Routine. In solchen Situationen bedeutete schon eine neue Metapher eine willkommene Abwechslung.
    Batista wollte offensichtlich seiner Meldung noch etwas hinzufügen, doch er zögerte, runzelte die Stirn und überprüfte einige Daten. »Sir«, meldete er einige Augenblicke später, »ich empfange eine erhöhte 5-D-Strahlung. Sie kommt direkt aus dem Wurmloch.«
    Bevor Michael Tong darauf reagieren konnte, geschah das Unerwartete, ja eigentlich Unmögliche.
    Die Umrisse des Wurmlochs flammten kurz auf wie immer, wenn etwas von der anderen Seite hindurchkam. Im nächsten Moment verschwanden die Minen, als hätten sie nie existiert, und durch das Wurmloch kam etwas, das von den Scannern für einen Moment als eine 2,2 km durchmessende Kugel registriert wurde. Doch dann spielten die Anzeigen verrückt, Größe und Form des Objektes variierten munter von winzig zu gigantisch. Zwischendurch zeigten sie es gar nicht mehr an, obwohl es auf den Aufnahmen der Außenkameras noch zu sehen war.
    Das Ding verharrte für zwei Sekunden reglos, wie es schien, als müsste es sich orientieren. Dann wechselte es plötzlich seine Form zu der eines flachen Siebenecks von 287 Metern Durchmesser und begann, seine Umgebung zu scannen.
    Michael Tong gab Alarm. »Waffen in Bereitschaft! Alle Marines auf Gefechtsstation! Maschinen in Bereitschaft!«, ordnete er äußerlich vollkommen ruhig an und ließ sich nicht anmerken, dass er ebenso erschüttert über das soeben Geschehene war wie der Rest seiner Mannschaft und die Besatzungen der anderen Wachschiffe.
    Die Minen vor dem Wurmloch waren auf unerklärliche Weise vollkommen und ohne Rückstände zerstört worden. Oder waren sie forttransportiert worden? Offenbar hatten die Dronte in Transalpha eine neue Waffe entwickelt, die das möglich machte. Und wenn sie diesen Schritt taten, so hatten sie mit Sicherheit auch ein Gegenmittel gegen das Virus gefunden, mit dem alle erreichbaren bewohnten Sauerstoffwelten hier in Cis-Alpha verseucht worden waren, um die Dronte zu töten.
    Michael Tong atmete tief durch und versuchte, seinen Schrecken zu unterdrücken, bevor er die hastige Meldung an die Star Corps-Base 567 durchgab. In seinen letzten Tagen als Erster Offizier der STERNENFAUST I hatte er ebenfalls mit den Dronte zu tun bekommen und hatte alles andere als gute Erinnerungen an die Ereignisse, die schließlich zur versuchten Ausrottung der Starr und der Dronte geführt hatten.
    Es war jetzt nach der Passage des Objekts und der Vernichtung der Minen wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten feindlichen Schiffe durch das Wurmloch kamen, um Rache zu nehmen.
    Und dieses Mal würden sie wohl keine Gefangenen machen, um ihre Ableger in deren Körper zu pflanzen – diesmal würde es wohl nur um die gnadenlose Auslöschung der Feinde gehen …
     
    *
     
    Solare Welten, Star Corps Base 567, Alpha Pictoris, zwei Tage später
     
    »Faszinierend«, murmelte Dr. Xandra Dominguez.
    Ihre Augen waren auf das Display unter dem Bildschirm geheftet, über das immer neue Datenkolonnen huschten. Wie immer trug sie einen Kopfhörer und Professor Yasuhiro von Schlichten fragte sich spöttisch, wie die junge Dame wohl ohne
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