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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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ihr Headset aussah. Er hatte sie selten ohne ein solches gesehen. Meistens hielt sie gleichzeitig einen konzentrierten Koffeintee in der Hand, um den Schlaf zu vertreiben. Dr. Dominguez gehörte zu den arbeitswütigsten und karriereversessensten Frauen, denen von Schlichten bisher begegnet war. Das war ihm unheimlich, beinahe schien sie so karriereversessen zu sein, wie er es war. Glücklicherweise hatte sie ihre Habilitierung noch nicht abgeschlossen und war lediglich die erste Assistentin auf Base 567.
    Der Wissenschaftler stellte sich neben Dr. Dominguez und sah zusammen mit ihr auf den großen Bildschirm, auf dem – im Gegensatz zu sonst – kaum etwas zu erkennen war. Was auch immer da durch Wurmloch Alpha kommen wollte, es gab sich alle Mühe sich nicht zu zeigen.
    »Faszinierend wäre es, wenn wir ein scharfes Bild bekommen könnten«, meinte er mit nicht zu überhörender Arroganz in der Stimme.
    Dr. Dominguez Gesichtszüge verhärteten sich. »Ich sagte Ihnen bereits, dass dies die besten Aufnahmen des Durchgangs des Objekts sind, die wir machen konnten. Was auch immer das für ein Ding ist, das da durch das Wurmloch kam, es hat höchst ungewöhnliche Eigenschaften.«
    Das stimmte allerdings. Und zwar Eigenschaften in einem Ausmaß, die eine sofortige Alarmbereitschaft der Solaren Welten zur Folge gehabt hatte. Admiral Mark Takato selbst hatte in wenigen Minuten eine Videokonferenz mit Base 567 vereinbart, um sich das Phänomen erklären zu lassen. Der oberste Kommandant des Star Corps war zu Recht besorgt. Es gab bis jetzt noch keinen Anhaltspunkt, wer die Sonde nach Alpha Pictoris geschickt hatte und aus welchem Grund.
    Von Schlichten verdankte die Leitung des Projektes »Wurmlochdurchgang« dem ganz banalen Grund, dass er sich gerade auf Base 567 befand, im Gegensatz zu seinem Kollegen und Konkurrenten Professor Dr. Jakob Schmetzer. Schmetzer war offizieller Leiter der Base 567, befand sich aber zur Zeit auf Wega, um mit anderen Wissenschaftlern weitere Erforschungen der Artefakte der Toten Götter zu leiten. Während Schmetzer dort Daten auswertete, hatte er, Yasuhiro von Schlichten, das verdiente Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um dieses einmalige technisch-wissenschaftliche Phänomen untersuchen zu können. Ein Glück, dass schon Königen zu ihren Kronen verholfen hatte, wie von Schlichten zufrieden dachte – es war genau das Glück, das nach dem Sprichwort mit den Tüchtigen war. Man musste nur an die Herrscher von Sachsen denken, die nur deshalb die Krone der polnischen Könige bekommen hatten, weil sie von allen Anwärtern zuerst vor Ort gewesen waren.
    Von Schlichten verkniff sich ein Grinsen, während er auf die Verbindung zu Flottenadmiral Takato wartete. Während die bereits eingeweihten Kreise der Solaren Welten wegen der Erscheinung der Sonde in Panik gerieten, fühlte er sich ausgesprochen wohl. Das hier war eine einmalige Chance. Wenn es ihm gelang diese Sonde zu erforschen, bevor Jack Schmetzer hier auftauchte, konnte er den Stationsleiter endlich um seinen Posten bringen und kam endlich dahin, wo er hingehörte.
    Xandra Dominguez fasste mit der Hand an ihr Headset und bestätigte kurz. Sie drehte sich zu von Schlichten um.
    »Admiral Mark Takato hat Commodore Kim Ray Jackson als Stellvertreter für die Video-Konferenz autorisiert«, meinte sie mit fester Stimme, doch von Schlichten sah das nervöse Zucken ihrer Finger. Wie viele der Mitarbeiter von Star Corps Base 567 glaubte auch Xandra Dominguez, dass von dem Objekt eine furchtbare Bedrohung ausging; ja, dass es vielleicht gar keine Sonde war, wie man aufgrund eines fehlenden Angriffs kurzzeitig geglaubt hatte, sondern eine getarnte Waffe , die direkt aus einem Teil des Universums kam, der die Hölle der Solaren Welten darstellte. Zumindest einen Teil davon.
    Von Schlichten dagegen sah das Ganze entspannter. Bisher fehlte immerhin jeder Beweis, dass es sich um einen Vorstoß der Dronte handelte, neben den Morax die ärgsten Feinde aller Völker hier auf dieser Seite des Wurmlochs.
    »Takato hat abgesagt?« Von Schlichten konnte die Enttäuschung in seiner Stimme nicht ganz verbergen. Er hätte gerne vor dem obersten Kommandanten des Star Corps brilliert.
    Auf dem Bild des 3-D-Screens im Labor erschien jetzt das Star Corps-Emblem und kurz darauf die Halbtotale von Commodore Kim Ray Jackson. Der Commodore befand sich zur Zeit auf einer Tagung der Star Corps-Akademie auf Ganymed. Im Hintergrund des Bildes erkannten
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