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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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festgehalten.
    Jetzt kauerten seine Gefährten, halb vom hellroten Sand dieses Planeten verweht, in Bergon Sins Nähe und versuchten wie er, den Sand aus den Kleidern und Kampfanzügen zu schütteln. Als Sin nach einigen Minuten ruhigen Atmens den Eindruck hatte, wieder sprechen zu können, räusperte er sich die letzten Staubkörner aus dem Rachen und fragte in die Runde: »Leben Sie alle noch?«
    »Schwachsinnige Frage«, krächzte eine Stimme auf Jubar, bei der Bergon Sin für eine Sekunde verwirrt dachte, es müsse sich um einen der beiden Kridan handeln, so misstönend klang sie für ihn. Doch es zeigte sich fast sofort, dass es Yngvar MacShane gewesen war. Der Kryptologe hatte sich als Erster die Stoffbedeckung vom Gesicht gezerrt. Bergon Sin schalt sich selbst für seine Vermutung, immerhin war es bei der Stärke des nun abgeflauten Sturms kein Wunder, dass die Stimmbänder aller Spezies gelitten hatten. Etwas weniger Vorurteile. Der Kommandant und Dr. Dabruun hätten so etwas nicht als Erstes angenommen!
    »Na gut, aber wir sollten doch kurz überprüfen, ob wir jemanden verloren haben.« Geben die Götter, dass dem nicht so ist …! Bergon Sin rappelte sich auf und rief nach seinem Kommandanten. »Kommandant Talas? Captain Frost? Sicherheitsoffizier Mertan?«
    Zu Bergons großem Schrecken erklangen nicht drei, sondern nur ein einzelnes röchelndes »Hier!«. Kalter Schrecken fasste nach Sins beiden Herzen.
    »Wo sind die anderen? Wer ist überhaupt noch hier?«
    Ein erstes Durchzählen ergab, dass, statt einem runden Dutzend, nur noch acht Leute im Sand vor ihm saßen.
    Bergon Sin versuchte, sein Entsetzen zu unterdrücken. Es fehlten Kommandant Siron Talas, der Ingenieur Simon E. Jefferson, Captain Dana Frost, der Christophorer Bruder William und der Tanjaj Sun-Tarin – ausgerechnet die fünf, die für die bevorstehenden Verhandlungen am wichtigsten gewesen waren! Hastig erklomm Bergon, so schnell er konnte, die nächstgelegene Sanddüne, die hoch genug war, um das Gelände einigermaßen überblicken zu können. Doch es gab von den Verschwundenen keine Spur, nicht einmal eine winzige Verwehung im hellroten Sandmeer, die darauf hingedeutet hätte, dass einer der Verschwundenen verschüttet worden wäre.
    Langsam ging Sin wieder zum Lagerplatz zurück.
    »Von den Vermissten ist nichts zu sehen. Was sollen wir tun?«
    »Na, was schon«, knurrte Yngvar MacShane gereizt. »Ab zur Pyramide! Wenn noch einer von den Vermissten am Leben ist, dann ist er hoffentlich so schlau, dorthin zu kommen! Sollten Sie als Erster Offizier eines Schiffes der ruhmreichen Flotte von Ebeem sich doch denken können.«
    Einen Moment lang spürte der J’ebeem Zorn über den Ton dieser Antwort, die auch auf Jubar gegeben worden war. Ihm lag schon eine scharfe Antwort auf der Zunge, da fiel ihm ein, dass ihm schon vor ein paar Tagen aufgefallen war, dass der irdische Wissenschaftler überdurchschnittlich oft in Captain Frosts Nähe zu sehen gewesen war.
    Er schwieg also und beschloss nach einem Blick auf Kandor Mertan, der mit den Achseln zuckte, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Dieses Abenteuer kostet zu viele Leben , dachte er stattdessen resigniert und ließ den respektlosen Ton des Kryptologen auf sich beruhen. Immerhin war MacShane auch noch Zivilist, da verlor man nicht so schnell das Gesicht.
    »Machen wir uns auf«, sagte er schließlich. »Dieses Gebäude und auch Denuur werden wohl kaum zu uns kommen.«
     
    *
     
    Simon E. Jefferson spürte den zentnerschweren Druck des Sandes, der auf jedem Quadratzentimeter seines Körpers lastete. Ihn überfiel Panik angesichts der beklemmenden Situation. Er musste hier raus!
    Für ein paar Sekunden bekämpfte er die Panikattacke und versuchte, sich zu beruhigen. Er befahl sich, sich zusammenzunehmen, nicht zu husten, ja, nicht einmal zu atmen, damit kein Sand in die Lungen kam und versuchte, sich aufzusetzen. Das funktionierte nicht, er würde den Sand wohl langsam wegschaufeln müssen. Vorsichtig zog er die Isodecke, mit der er sich zum Schutz vor dem Sandsturm bedeckt hatte, ein Stück zur Seite und begann zu graben. Erleichtert stellte er fest, dass er nicht so tief unter den Staubmassen begraben lag, wie er anfangs befürchtet hatte.
    Er brauchte einige Sekunden, um sich aus den Unmassen von Sand herauszukämpfen, die sich über der dünnen Isofolie gesammelt hatten, aber je mehr er grub, desto leichter fiel es ihm. Kaum hatte er sich aus dem Sandhaufen befreit, setzte er sich
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