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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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in Richtung des Tors. »Na ja, die 5-D-Strahlungswerte sind eindeutig. Die Quelle der Strahlung ist nicht mehr weit weg – meines Erachtens müsste sie wirklich nur ein paar Kilometer hinter diesem Tor liegen.«
    »Dann ist Denuur wohl auch dort zu finden«, meinte Yngvar MacShane achselzuckend. »Bleibt nur die Frage, wie wir da reinkommen. Vielleicht öffnet uns dieser Wächter ja die Tür – obwohl ich die Worte des Boten vor zehn Tagen noch im Kopf habe: Ihr könnt Denuur nicht kontaktieren, Denuur will es nicht. «
    »Nun, wir wollen aber. Und es wird wohl hoffentlich keiner hier der Meinung sein, dass wir uns von einem Kuraan aufhalten lassen sollten. Morax sehe ich hier jedenfalls keine. Oder orten Sie welche, Lieutenant Jefferson?« Siron Talas klang grimmig und nicht so, als würde er Widerspruch zu der von ihm vorgeschlagenen Vorgehensweise dulden.
    Dana machte sich schon seit einiger Zeit Sorgen um den j’ebeemischen Kommandanten. Seit dem Tod seiner Frau vor einigen Wochen war er nicht mehr sein ausgeglichenes, immer etwas ironisches und überlegenes Selbst. So sehr Dana das insgeheim verstehen konnte, die unterschwellige Drohung in seiner Stimme versprach nichts Gutes für diplomatische Verhandlungen mit einem Wesen, von dessen Art keiner in der Gruppe auch nur die geringste Vorstellung hatte. Und dieses Treffen mit Denuur hatte eindeutig Vorrang vor privaten Interessen.
    Sie entschied, vorerst nur ein Auge auf den Kommandanten zu haben und sich ansonsten nichts anmerken zu lassen.
    »Captain Frost?« Bruder William drängte sich aus dem Hintergrund nach vorn. »Ich würde Kommandant Talas gern eine Frage stellen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich dem J’ebeem zu. »Sie erwähnten gerade einen … einen Kuraan ?«
    »Ja, einen Aufseher der Inneren Heiligtümer«, erwiderte Talas ungeduldig. »Dort vorne sitzt er doch. Aber was tut das jetzt zur Sache?«
    Der Christophorer räusperte sich unangenehm berührt. »Nun, ich sehe dort einen irdischen Mönch und keinen Kuraan . Er sieht etwas seltsam aus, beinahe wie ein Klischee. Captain Frost und die anderen Menschen werden meine Assoziation vielleicht teilen: Diese Gestalt dort ähnelt dem Glöckner von Notre Dame. – Eine Figur aus der Literaturgeschichte unseres Planeten«, fügte er erläuternd hinzu, als er die verständnislosen Blicke der Kridan und J’ebeem bemerkte.
    Dana, Lieutenant Jefferson und Yngvar MacShane sahen Bruder William verblüfft an.
    »Das ist richtig«, meinte Dana verunsichert. »Das ist in der Tat das, was ich dort sitzen sehe. Sehen Sie das denn nicht auch alle?«
    Sun-Tarin klapperte verwirrt mit dem Schnabel. »Rekan-Tol und ich sehen einen Rapun-Kon , einen Diener des Raisa.«
    Für kurze Zeit herrschte in der Gruppe eine unbehagliche Stille. Die Tatsache, dass jede der anwesenden Spezies etwas anderes dort zu sehen meinte, wirkte unheimlich auf jeden einzelnen. Bisher hatte sich alles, was ihnen innerhalb dieser Station passiert war, in irgendeiner Form rational erklären lassen. Auch wenn die Morax, die Brax und alle Spezies dieses Raumsektors Denuur als Gott anbeteten – einen göttlichen Hintergrund hatte keiner der Expeditionsteilnehmer je für wahrscheinlich gehalten; bei aller unbekannten Technik, die hier verwendet worden war, nicht.
    Auch Dana hatte nie ernsthaft daran geglaubt, dass es sich bei Denuur um ein göttliches Wesen handeln könnte. Doch jetzt überkam sie zum ersten Mal das Gefühl, an den Legenden rund um Denuur könnte irgendetwas dran sein. Eine Sekunde lang gab sie dem Gedanken nach, sie könne gleich auf Gott persönlich treffen, aber dann nahm sie sich zusammen. Wenn es Götter gab, dann sicher nicht hinter einem metallenen Tor, das von einer seltsamen Gestalt bewacht wurde! Und die zu allem Überfluss auch noch zu schlafen schien.
    Sie räusperte sich und ergriff das Wort. »Was auch immer wir da sehen, es scheint ein Bote Denuurs zu sein, stimmen Sie mir da alle zu?«
    Yngvar MacShanes nickte langsam. »Das erscheint mir irgendwie logisch – erinnern Sie sich, dass der Bote Denuurs vor zehn Tagen alle unsere Sprachen beherrschte? Und eine Uniformjacke der J’ebeem und eine Hose des Star Corps trug? Das hier ist ähnlich, es geht nur einen Schritt weiter.« Seine Stimme klang nachdenklich. »Wahrscheinlich spüren Sie, Bruder William, wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden. Und es geht von diesem Wesen dort aus, nicht wahr?«
    Bruder William nickte schaudernd. »Denuur wird
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