Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
näherten. Bei dem Jüngeren der beiden, der sich in beinahe unterwürfiger Weise eben von Sarah Windsor verabschiedet hatte, handelte es sich um Pablo Basehart, gewissermaßen den Schatten des Admirals. Der andere, dunkelhaarig, hoch aufgeschossen, schlank mit kantigem Gesicht und befehlsgewohntem Blick war Gregor Rudenko selbst.
    »Admiral«, sagte sie mit knapper Verbeugung. »Commodore …« Beide reichten ihr die Hand.
    »Nur Rudenko, Miss Duchamp«, erwiderte er. »Was meinen Sie, warum ich hier in Zivilkleidung vor Ihnen stehe …«
    »Keine Ahnung, Admi … äh, Mr. Rudenko. Vielleicht verraten Sie es mir.«
    »Das gleiche gilt für den Commodore«, fuhr Rudenko fort. »Kommen Sie mit nach nebenan. Dort ist es etwas gemütlicher. Sie sehen, wir sind noch nicht lange in diesen Räumlichkeiten. Aber schon bald wird hier das Leben pulsieren. Was jetzt noch eine innenarchitektonische Baustelle ist, wird dann zu einer viel größeren Baustelle …« Mit dieser geheimnisvollen Andeutung dirigierte Rudenko Valentina in den Raum, in dem sie vorher Sarah Windsor gesehen hatte.
    »Waren Sie nicht mal brünett?«, fragte er und deutete auf Valentinas Frisur.
    Sie nickte. »Ad …, Mr. Rudenko, Sie und Ihr Adjutant wissen, wer ich bin, welche Funktion ich ausübe. Als Mitarbeiterin der Galab bin ich zu einer gewissen Wandlungsfähigkeit gezwungen. Für die Frau, die ich im Auftrag der Galab verkörpere, ist es unumgänglich, modisch mit der Zeit zu gehen.«
    »Sie meinen, Shena Nawee …«, warf Basehart ein. Valentina bejahte.
    »Ich sehe, Sie kennen sich aus«, sagte sie. »Seit Shena Nawee diesen Look zum absoluten Muss erklärt hat, läuft jede dritte Frau zwischen vierzehn und vierundachtzig mit dieser Frisur herum. Welche Tarnung ist besser, um unauffällig auffällig mit im Strom zu schwimmen …«
    »Das ist es, Basehart«, sagte Rudenko mit einem Seitenblick zu seinem Assistenten, »das ist genau der Grund, weshalb ich Sie ausgesucht habe …«
    Valentina blickte den Admiral in Zivil stirnrunzelnd an.
    »Was verdienen Sie bei der Galab, Miss Duchamp …« Er hob die Hand, um von vorneherein ihre Einwände abzuwiegeln. »Sie brauchen es mir nicht zu sagen«, fuhr er fort. »Ich weiß es. Basehart gehen Sie doch nach nebenan und holen uns etwas zu trinken. Für Sie einen Sirius-Sun …?«
    Valentina überspielte geschickt die Überraschung, dass Rudenko ihren derzeitigen Lieblings-Cocktail kannte und nickte. Basehart verschwand im Nebenraum. Rudenko beugte sich zu Valentina herab und flüsterte zwei Zahlen, die bis auf die Stellen hinterm Komma ihrem Brutto- und Nettoverdienst entsprachen.
    »Kommen Sie in mein Team«, sagte er. Basehart balancierte ein Tablett mit drei Gläsern.
    »Sie verdienen bei mir das Dreifache und weil ich krumme Zahlen nicht mag, wird großzügig nach oben aufgerundet.« Er ließ die Worte wirken. Die Gläser standen unberührt auf dem Tisch.
    »Dann ist es also wahr, was so gemunkelt wird«, sagte Valentina.
    »Was wird gemunkelt …«
    »Dass Sie in der kommenden Wahl gegen Julio Ling und Salome Bedding antreten werden.« Rudenko nickte und fixierte sie dabei mit seinem durchdringenden Blick. Die überraschende Anwesenheit Sarah Windsors bekam auf einmal einen Sinn.
    Dann ist Pro Humanity bei ihm an Bord. Himmel, das gibt einen diplomatischen Drahtseilakt …
    »Ich weiß, dass Sie das Abenteuer lieben. Ich verspreche Ihnen, in meinem Team werden Sie Teil des größten Abenteuers, das Sie bisher erlebt haben.«
    »Ich merke, dass Sie fest davon überzeugt sind, die Wahl zu gewinnen, Mr. Rudenko.«
    Wieder nickte der Ex-Admiral. »Ich habe das bessere Programm und die besseren Argumente«, sagte er. »Und ich bin nur halb so alt wie Ling. Vor allem aber verfüge ich über mindestens doppelt so viel Erfahrung wie unser derzeitiger Regierungschef. Ohne seine Verdienste damit schmälern zu wollen.«
    Es war Valentina nicht entgangen, dass Rudenko mit keinem Wort auf die dritte Kandidatin einging. Basehart grinste, während Rudenkos Gesicht unverändert blieb. Eine Mischung aus Undurchdringlichkeit und unverbindlicher Freundlichkeit. Valentina musste sich eingestehen, dass sie diese Ausstrahlung auf einer unterschwelligen Ebene faszinierte.
    Er hat’s , dachte sie. Er hat Charisma und Selbstbewusstsein. Und wenn er sich Mühe gibt, kann er sogar charmant sein …
    Als sie vor einigen Tagen erstmals von den Gerüchten gehört hatte, dass Rudenko beabsichtigte, gegen den erneut kandidierenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher