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Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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weitläufigen Raum betrat, sofort, wo sie sich befand. Die riesige Fensterfront, die die gesamte Wand einnahm, konnte nur zu der kreisrunden Glaskonstruktion im Zentrum des Baus gehören, die ihr bereits bei ihrer Ankunft aufgefallen war. Wie ein riesiges Auge starrte diese sich über mehrere Stockwerke erstreckende Fensterfront und schien die administrative Hauptstadt der Solaren Welten fest im Blick zu haben. Die Galab-Agentin sah, dass man von hier aus direkt auf einen anderen, die Stadt dominierenden Gebäudekomplex sehen konnte. Eine Art Stadt in der Stadt, die aus vielen ineinander verschachtelten Bauten bestand und von einem seltsam geformten, riesigen Turm beherrscht wurde, dessen eigenwillige Architektur noch auf einen berühmten Baumeister des einundzwanzigsten Jahrhunderts zurückging. Leicht sichelförmig gebogen, überzogen mit einer im Tageslicht dunkelgrün schimmernden Glasfront, hieß der Turm im Volksmund schon seit Generationen nur »die Gurke«.
    Der gesamte Komplex mitsamt der Gurke war der angestammte Sitz des Hohen Rats der Solaren Welten. Jahrelang hatte man angebaut, um dem ständig wachsenden Platzbedarf gerecht zu werden. Als die ersten umliegenden Stadtteile für weitere mit dem Regierungssitz verbundene Gebäude abgerissen werden sollten, wäre es fast zu einem lokalen Aufstand gekommen. Der ließ sich nur durch ein Einlenken des Hohen Rates verhindern, der vor genau fünfundfünfzig Jahren beschloss, dass ein zentraler Regierungssitz für einen Planetenverbund wie den der Solaren Welten nicht mehr zeitgemäß sei.
    Der große, solar-administrative Wandel (GSAW), wie die damalige Phase genannt wurde, brachte es mit sich, dass einzelne Teile der Zentralverwaltung wie auch bestimmte Ministerien ausgelagert wurden. Vor allem aber entschied der Hohe Rat, nicht mehr nur auf der Erde zu tagen, sondern nach und nach auf allen Planeten Station zu machen. Wenn auf noch nicht sehr lange besiedelten Kolonien die notwendige Infrastruktur fehlte, gab es für diese Welten eine großzügige, finanzielle Förderung, weshalb sich schon bald auch die entlegensten Planeten um die Ehre rissen, den Hohen Rat für eine bestimmte Zeit bei sich zu beherbergen. Eine gut gemeinte und den föderalen Gedanken der Solaren Welten fördernde Maßnahme, aber ein Albtraum an zusätzlicher Verwaltung, Logistik und nicht zuletzt sicherheitstechnischer Probleme. Bei Spöttern hieß der Hohe Rat seitdem nur noch der Wanderzirkus.
    Der junge Mann, der Valentina in den Raum gebracht hatte, zog sich geräuschlos zurück. »Der Admiral kommt gleich. Nehmen Sie Platz. Wenn Sie etwas zu trinken wollen, bedienen Sie sich …«, hatte er noch verlegen gemurmelt und dabei mit einer unbestimmten Geste, die den ganzen Raum umfasste, ins Leere gezeigt.
    Valentina blickte sich um. Leere, das traf auf diesen Saal zu, in dem sich gut und gerne zwei-, dreihundert Menschen versammeln konnten. Ein einzelner, wuchtiger, aber angesichts der Größe des Raumes dennoch verloren wirkender Schreibtisch stand auf einer runden Plattform vor der Fensterfront. An der rechten Seitenwand standen etwa ein Dutzend bequemer Sessel, einige davon bereits ausgepackt, die meisten aber noch in Folie verpackt und aufeinandergestapelt. Ein paar Meter weiter schwebte ein neumodisches Hightech-Board auf einem Prallfeld, auf dem sich neben Medienhardware auch eine fast vollständig eingerichtete Bar befand. Auffällig war daran nur, dass auch hier viele Flaschen und Gläser noch unausgepackt daneben abgestellt waren.
    An der gegenüberliegenden Wand öffnete sich mit einem leisen Zischen eine breite Tür. In dem dahinter befindlichen Raum erhaschte Valentina einen Blick auf eine nicht mehr ganz junge Frau, die sich gerade von zwei Männern verabschiedete. Während einer der beiden sich ehrfurchtsvoll vor ihr verneigte, beschränkte sich der andere auf ein knappes Kopfnicken. Die brünette, etwas mollig wirkende, teuer und sehr elegant gekleidete Frau warf einen Blick auf Valentina und nickte ihr freundlich zu. Dann verschwand sie durch eine Tür, außerhalb des Bereichs, den Valentina einsehen konnte.
    Sarah Windsor , schoss es ihr durch den Kopf.
    So nah war sie an eine der mächtigsten Frauen der Solaren Welten noch nicht herangekommen. Und sie hatte ihr zugenickt, als würden sie sich schon seit einer Ewigkeit kennen. Valentina warf ihr feuerrot gefärbtes Haar mit einer exakt kalkulierten Geste nach hinten und blickte zu den beiden Männern, die sich ihr
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